ALMS 2001
Frank Biela im #2 Infineon Audi R8

Nach dem Krimi von Portland, wo Frank Biela und Emanuele Pirro in einem packenden Rennen Platz zwei erkämpften, bleibt dem Team Audi Sport North America keine Zeit zum Durchatmen. Die Mannschaft ist bereits auf dem Weg zum „Doppelschlag“ der ALMS (American Le Mans-Serie). Am 19. August starten die beiden Infineon Audi R8 im kanadischen Mosport, nur eine Woche später gastiert die ALMS in Mid-Ohio. Das Ziel ist klar: Nach der ersten Niederlage in diesem Jahr wollen die Audi Fahrer zurückschlagen.

Keine leichte Aufgabe, wie Dr. Wolfgang Ullrich weiß. „Auch in Mosport wird die Panoz-Mannschaft bestimmt stark sein. Hätte sie dort im vergangenen Jahr keine technischen Probleme gehabt, wäre es damals schon sehr eng für uns geworden“, sagt er. Dennoch ist der Audi Sportchef zuversichtlich. „Weil wir die Rennstrecke kennen, muss die Trainingszeit ausreichen, um eine siegfähige Abstimmung für unser Auto zu finden.“ Teamdirektor Reinhold Joest bestätigt: „Wir sind im Vorjahr bei Regen und im Trockenen gefahren, sind also auf alle Situationen schon vorbereitet.“

Den 3,957 Kilometer langen Kurs südlich von Toronto beschreiben die Audi Fahrer übereinstimmend als sehr schnell. „Die Strecke hat nur eine sehr enge Ecke, dafür aber gleich mehrere schwierige Kurven, in denen man sich keinen Fehler erlauben darf“, sagt Frank Biela, der im Vorjahr in Mosport mit neuem Streckenrekord auf die Pole Position fuhr.

Die würde dem Team Audi Sport North America sicher auch gerne das Champion-Team streitig machen. Beim vergangenen Rennen in Portland erzielte das Audi Kundenteam einen Etappenerfolg: Johnny Herbert fuhr gemeinsam mit Andy Wallace im Vorjahres-R8 erstmals in der ALMS aufs Podium. „Mit jedem Kilometer lernen wir uns und das Auto besser kennen und verstehen“, sagt Johnny Herbert. „Deshalb ist es toll, dass wir jetzt gleich zwei Rennen in so kurzer Zeit fahren. So kommen wir hoffentlich schneller an unser Ziel, die beiden Werksautos einmal zu schlagen.“

Die große Unbekannte ist das Rennen in Mid-Ohio, nur sechs Tage später. Noch keiner der Audi Fahrer hat jemals ein Rennen auf der Strecke im US-Bundesstaat Ohio bestritten. Lediglich Rinaldo Capello sammelt an diesem Wochenende erste Eindrücke. Der ALMS-Tabellenführer dreht während des ChampCar-Auftritts einige Demonstrationsrunden: „Ich werde versuchen, mir alle Besonderheiten der Strecke zu merken, damit ich meinen Teamkollegen schon ein paar Tipps geben kann.“

Reinhold Joest, der die 3,634 Kilometer lange Strecke von einigen Rennen Anfang der 90er Jahre kennt, erwartet ein hartes Wochenende. „Die Streckenführung in Mid-Ohio ist einmalig und mit Sicherheit schwieriger als die in Sears Point oder Portland. Besonders die kurvigen Bergauf- und Bergab-Passagen haben es in sich“, sagt er. Tom Kristensen, der schon als Zuschauer in Mid-Ohio war, stimmt zu: „Eine typisch amerikanische Rennstrecke: sehr eng, mit Steigungen und Gefällen.“

Auf Fahrer und Ingenieure wartet in Mid-Ohio eine besondere Herausforderung: Nur eine Testsitzung und ein freies Training haben sie Zeit, um die Infineon Audi R8 optimal für den Kurs abzustimmen. „Dort müssen wir jeden Moment nutzen und hundertprozentig konzentriert arbeiten. Wir dürfen uns bei der Suche nach dem Setup nicht in Details verstricken, sondern müssen schnell vorankommen“, beschreibt Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich die speziellen Anforderungen.


Der Zeitplan in Mosport
Freitag, 17. August
14:00 – 15:30 Uhr Testfahrten

Samstag, 18. August
09:50 – 10:50 Uhr 1. freies Training
13:20 – 14:20 Uhr 2. freies Training
16:40 – 17:00 Uhr Zeittraining

Sonntag, 19. August
09:00 – 09:30 Uhr Warm-up
13:00 – 15:45 Uhr Rennen

Der Zeitplan in Mid-Ohio
Donnerstag, 23. August
16:30 – 18:00 Uhr Testfahrten

Freitag, 24. August
08:45 – 09:45 Uhr Freies Training
16:40 – 17:00 Uhr Zeittraining

Samstag, 25. August
08:00 – 08:25 Uhr Warm-up
13:00 – 15:45 Uhr Rennen