• Vierter Lauf zum Intercontinental Le Mans Cup in Italien
  • Audi Sport Team Joest mit zwei neuen Einsatzfahrzeugen
  • Neues Aerodynamikpaket mit mehr Abtrieb
ILMC 2011

Nur drei Wochen nach dem Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans steht für den Audi R18 TDI schon die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm: Beim 6-Stunden-Rennen im italienischen Imola geht es um wichtige Punkte im Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) – jener Rennserie, aus der 2012 die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft wird.

Viel Zeit, den zehnten Le-Mans-Sieg zu feiern, blieb dem Audi Sport Team Joest nicht. Da Audi den Siegerwagen mit der Startnummer „2“ für Ausstellungen und Demofahrten nutzen möchte, mussten nach den beiden schweren Unfällen von Allan McNish und Mike Rockenfeller in Le Mans gleich zwei neue Einsatzfahrzeuge aufgebaut werden (R18-103 und R18-107). Zudem wurde in der Woche nach dem DTM-Rennen auf dem Lausitzring ein auf mehr Abtrieb ausgelegtes Aerodynamikpaket erprobt, das in Imola erstmals zum Einsatz kommt.

Unverändert geblieben ist die Botschaft auf den beiden silbernen R18 TDI: Das Audi Sport Team Joest wirbt für die ultra-Leichtbau-Technologie des Unternehmens, die sich in Le Mans gleich doppelt bewährt hat. Nicht zuletzt dank der Gewichts-Optimierung war der R18 TDI in Le Mans das schnellste Fahrzeug. Und wie die beiden schweren Unfälle bewiesen, stehen ultra-Leichtbau und hohe passive Sicherheit keineswegs im Widerspruch.

So konnte Allan McNish nur zehn Tage nach seinem Unfall in Le Mans schon wieder an einem Test mit dem R18 TDI teilnehmen. Der Schotte teilt sich in Imola das Cockpit der Startnummer „2“ (gelbe Farbmarkierungen) mit Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen, der wie McNish und Testpilot Marco Bonanomi ebenfalls testete.

Am Steuer der Startnummer „1“ (rote Farbmarkierungen) bilden erstmals Timo Bernhard und Marcel Fässler eine Fahrerpaarung. Kristensen/McNish und Bernhard/Fässler sind auch für die weiteren drei ILMC-Rennen in Silverstone, Road Atlanta und Zhuhai als Piloten vorgesehen.

Während Bernhard, Fässler und McNish in Imola schon Rennen gefahren sind, lernte Tom Kristensen die italienische Rennstrecke in einem Simulator kennen. Daher wissen alle vier, was auf sie zukommt: ein Rennen, bei dem die Bremsen eine wichtige Rolle spielen werden und es mit rund 50 Fahrzeugen ziemlich eng auf der Strecke wird.

Das Audi Sport Team Joest kommt als Führender der Teamwertung nach Italien. In der Herstellerwertung liegt Audi 34 Punkte hinter Peugeot auf Rang zwei.

Die 6 Stunden von Imola werden am Sonntag, dem 3. Juli um 12 Uhr gestartet. Audi bietet allen Sportwagen-Fans die Möglichkeit, das komplette Rennen live im Internet zu verfolgen. Auf www.audi-microsites.com/lemans gibt es zusätzlich zu den Rennbildern Onboard-Aufnahmen und Telemetriedaten. Der fünfmalige Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro liefert über die Facebook- und Twitter-Kanäle von Audi Sport aktuelle Hintergrund-Informationen.

Themen des Wochenendes

- Wie stark ist der Audi R18 TDI mit seiner „High-Downforce“-Aerodynamik
- Wie gut harmonieren Timo Bernhard und Marcel Fässler
- Schafft der Audi R18 TDI auch beim dritten Einsatz die Pole-Position

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):
„Wir kommen als Le-Mans-Sieger nach Imola und wollen auch dort eine gute Figur machen. Es wird ein intensives Wochenende für Audi Sport, da am selben Wochenende auch noch das DTM-Rennen auf dem Norisring stattfindet. Es wäre natürlich toll, beide Rennen am selben Tag zu gewinnen. Wir haben für Imola zwei neue Autos aufgebaut und fahren erstmals mit einer auf mehr Abtrieb ausgelegten Aerodynamikvariante. Ich bin sehr gespannt, wo wir damit im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Denn unsere Freunde von Peugeot werden alles daran setzen, sich für die Niederlage in Le Mans zu revanchieren.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Imola ist Neuland für uns. Ich habe dort noch nie einen Renneinsatz betreut. Unser Mitbewerber Peugeot wird sicherlich alles daran setzen, die Niederlage von Le Mans auszubügeln. Wir hatten im Vorfeld viel Arbeit, da wir zwei neue Autos aufbauen mussten. Im ILMC gibt es eine Hersteller- und eine Teamwertung. In der Teamwertung liegt das Audi Sport Team Joest knapp vorn, aber die Herstellerwertung ist wichtiger. Wir müssen ordentlich Punkte sammeln, um sie am Saisonende zu gewinnen. Unsere Aufgabe ist also klar: Wir wollen alles probieren, und alle sind nach dem Le-Mans-Sieg perfekt motiviert. Wir starten mit zwei sehr schlagkräftigen Fahrerkombinationen – alles Le-Mans-Sieger. Mit rund 50 Autos wird es auf einem Kurs wie Imola eng, noch dazu, da es eine sehr flüssige Strecke ist, bei der das Überholen schwierig wird.“

Fakten und Stimmen der Audi-Fahrer

Timo Bernhard (30/D), Audi R18 TDI #1 (Audi Sport Team Joest)

- Feierte 2010 seinen ersten Le-Mans-Sieg
- Holte beim Debüt des R18 TDI in Spa die Pole-Position
„In Imola bin ich schon zwei Mal mit dem Porsche-Supercup gestartet und dabei ein Mal knapp am Podium vorbei geschrammt. Das will ich in der ILMC mit Audi jetzt natürlich ändern. Eine schöne Herausforderung ist alleine schon die Strecke. Sie wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren, was eher ungewöhnlich ist und von uns Fahrern eine Umgewöhnung verlangt. Die Kurventypen sind ganz unterschiedlich: Es gibt schnelle, mittelschnelle, aber auch extrem langsame Kurven. Und es gibt fast keine Geraden, sondern diese Abschnitte enthalten immer Bögen. Das wird im Verkehr mit so vielen Autos auf der Strecke schwierig. Aber unser Anspruch ist es, ganz vorne zu sein und zu zeigen, dass die Nummer ‚1’ auf unserem Auto gerechtfertigt ist. Ich freue mich auf mein erstes gemeinsames Rennen mit Marcel (Fässler).“

Marcel Fässler (35/CH), Audi R18 TDI #1 (Audi Sport Team Joest)
- Hat gerade seinen ersten Le-Mans-Sieg gefeiert
- Bildet zusammen mit Timo Bernhard bis Saisonende ein Fahrerteam
„Nach dem Le-Mans-Sieg freue ich mich schon riesig auf das nächste ILMC-Rennen. Zum ersten Mal fahre ich nun zusammen mit Timo Bernhard. Imola ist eine fantastische Rennstrecke. Und wir fahren dort mit einer Konfiguration des Audi R18 TDI, die mir bei Tests besonders gut gelegen hat. Es sind also alle Zutaten für ein schönes Rennwochenende beisammen. Jeder weiß, worum es geht, und die ganze Mannschaft arbeitet für unser gemeinsames Ziel: Wir wollen am Jahresende im Intercontinental Le Mans Cup vorn sein.“

Tom Kristensen (43/DK), Audi R18 TDI #2 (Audi Sport Team Joest)
- Startet erstmals in Imola
- Gab nach Le Mans ein kurzes Comeback in der DTM
„Ich reise mit viel Vorfreude nach Imola. Ich war noch nie dort, geschweige denn bin ich da ein Rennen gefahren. Die Stimmung bei Audi ist derzeit exzellent: Le Mans war ein großartiger Sieg mit diesem neu entwickelten Auto. Gut ein halbes Jahr Arbeit auf der Rennstrecke steckt im R18 TDI. Sein Potenzial ist Spitze, er sieht gut aus und er hat Le Mans gewonnen. Jetzt soll es in der ILMC um Siege gehen, wenn wir Peugeot Punkte wegschnappen wollen. Eine schöne Herausforderung! Die Strecke habe ich in einem Simulator erlernt. Jetzt kenne ich ein wenig die Linie auf diesem fantastischen Kurs, der in einem besonders schönen Teil von Italien liegt. Ich hoffe auf ein starkes Rennen von Allan (McNish), Marcel (Fässler), Timo (Bernhard) und mir in unseren ganz neu aufgebauten Rennwagen.“

Allan McNish (41/GB), Audi R18 TDI #2 (Audi Sport Team Joest)
- War zuletzt 2002 mit der Formel 1 in Imola
- Überstand in Le Mans einen schweren Unfall unverletzt
„Nach dem Sieg von Audi beim größten Rennen des Jahres bei den 24 Stunden von Le Mans und dem, was ich dort erlebt habe, sind das Team und ich voll auf die verbleibenden ILMC-Rennen konzentriert. Es gibt keine Fahrerwertung, sondern nur eine Hersteller- und Teamwertung. Die Abstände sind sehr eng. Mein Ziel ist es, Audi und dem Audi Sport Team Joest zum ILMC-Titel zu verhelfen, nachdem der Pokal für die 24 Stunden schon nach Deutschland gegangen ist. Timo (Bernhard), Marcel (Fässler), Tom (Kristensen) und ich werden alles daransetzen, die Erfolgsgeschichte von Audi in Le Mans jetzt im Intercontinental Le Mans Cup fortzusetzen. Die Strecke ist fantastisch. Sie ist aber deutlich verändert worden, seit ich dort zuletzt 2002 gestartet bin. Sie hatte schon immer viele Höhenunterschiede und jetzt auch eine durchgehende, lange Gerade. Gut durch den Verkehr zu kommen, ist ein echtes Thema, denn die Strecke ist schmal und die Kurven folgen sehr direkt aufeinander. Für den Audi R18 TDI brauchen wir eine gute Balance zwischen Höchstgeschwindigkeit und Abtrieb. Auch die Bremsen sind gefordert, weil es vor einigen Kurven hervorragende Überholmöglichkeiten gibt. Erst zum dritten Mal starte ich übrigens mit Tom alleine auf einem Auto. Zuletzt haben wir in dieser Konstellation im November in China Platz zwei belegt. Uns fehlten weniger als fünf Sekunden auf den Sieg. Natürlich wollen wir gewinnen, aber das wird ein schwieriges Rennen.“

Die Audi-Fahrer in Imola

Timo Bernhard (D): * 24.02.1981 in Homburg (D); Wohnort: Dittweiler (D); verheiratet mit Katharina; Größe 1,73 m; Gewicht: 61 kg; Audi-Fahrer seit 2009; Le-Mans-Siege: 1; ILMC-Rennen: 6; ILMC-Siege: 0; Pole-Positions: 1; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Imola: –

Marcel Fässler (CH): * 27.5.1976 in Einsiedeln (CH); Wohnort: Gross (CH); verheiratet mit Isabel, vier Töchter (Shana, Elin, Yael, Delia); Größe 1,78 m; Gewicht 78 kg; Audi-Fahrer seit 2008; ILMC-Siege: 1; ILMC-Rennen: 2; Pole-Positions: 0; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Imola: –

Tom Kristensen (DK): * 07.07.1967 in Hobro (DK); Wohnort: Monaco (MC); ledig (Lebensgefährtin: Hanne), zwei Söhne (Oliver und Oswald) und eine Tochter (Carla Marlou); Größe: 1,74 m; Gewicht: 72 kg; Audi-Fahrer seit 2000; ILMC-Rennen: 6; ILMC-Siege: 0; Pole-Positions: 0; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Imola: –

Allan McNish (GB): * 29.12.1969 in Dumfries (GB); Wohnort: Monaco (MC); verheiratet mit Kelly, ein Sohn (Finlay), eine Tochter (Charlotte Amelie); Größe: 1,65 m; Gewicht: 58 kg; Audi-Fahrer seit 2000; Le-Mans-Siege: 2; ILMC-Rennen: 6; ILMC-Siege: 0; Pole-Positions: 1; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Imola: –

Marcel Fässler über Imola: „Imola ist nicht nur sehr schnell, sondern auch flüssig zu fahren. Man fährt gegen den Uhrzeigersinn. Auffallend eng ist die Schikane nach der Acque-Minerali-Kurve. Ihre hohen Randsteine können leicht die Aerodynamik beschädigen. Der Kurs geht sehr auf die Bremsen, denn es gibt keine lange Gerade zum Abkühlen. Sportwagen-Starterfelder sind oft gut gefüllt. Da die Piste in Imola aber relativ schmal ist, muss man beim Überholen aufpassen. Die schwierigste Stelle ist aus meiner Erfahrung die Acque-Minerali-Passage. Das Auto ist linkslastig, und man muss beim Bremsen extrem präzise fahren, um viel Tempo mitzunehmen, ohne dass das Heck ausbricht. Ich fahre sehr gerne in Imola. Nicht nur die Strecke ist klasse, sie ist auch sehr schön gelegen. Das sorgt für ein gutes Ambiente.“

Stand ILMC-LMP1-Herstellerwertung nach 3 von 7 Läufen:
1. Peugeot 103 Punkte; 2. Audi, 69.

Stand ILMC-LMP1-Teamwertung nach 3 von 7 Läufen:
1. Audi Sport Team Joest, 50 Punkte; 2. Peugeot Sport Total, 49; 3. Team ORECA Matmut, 34; 4. Rebellion Racing, 26.

Zeitplan

Freitag, 1. Juli
12:15–13:45 Uhr Freies Training 1
16:30–18:00 Uhr Freies Training 2

Samstag, 2. Juli
08:55–09:55 Uhr Freies Training 3
14:25–14:45 Uhr Qualifying (Prototypen)

Sonntag, 3. Juli
09:00–09:20 Uhr Warm-up
12:00–18:00 Uhr Rennen (6 Stunden)