• Nur noch zwei Punkte Rückstand für Mattias Ekström
  • Tom Kristensen erneut auf dem Siegerpodest
  • Martin Tomczyk glänzt mit Aufholjagd
DTM 2005
Audi A4 DTM #1 (Audi Sport Team Abt Sportsline), Mattias Ekström

Auf der schnellsten und einer der anspruchsvollsten Strecken der DTM 2005 hat Audi das bisher beste Saisonergebnis erzielt und Boden in der Gesamtwertung gut gemacht. Mit Platz zwei schob sich Titelverteidiger Mattias Ekström bis auf zwei Punkte an Tabellenführer Gary Paffett heran, der in Spa nur einen Punkt holte. Mit Tom Kristensen als Dritter standen erstmals in dieser Saison zwei Audi Piloten auf dem Siegerpodest. Martin Tomczyk komplettierte die starke Teamleistung der Audi Werksmannschaft mit Position sechs. Dabei war der 23-Jährige nur von Position 14 gestartet.

Bis kurz vor Halbzeit des Rennens schien sogar der erste Sieg des neuen Audi A4 DTM möglich: Mattias Ekström setzte sich mit einem perfekten Start noch vor der ersten Kurve an die Spitze des Feldes, kam zwei Sekunden Vorsprung aus der ersten Runde zurück und verteidigte die Führung bis zur 10. von 24 Runden. Ein Problem beim ersten Boxenstopp warf Ekström jedoch hinter den späteren Sieger Mika Häkkinen zurück. Der amtierende DTM-Champion fuhr anschließend ein taktisches Rennen und sicherte sich acht wertvolle Punkte.

Pech hatte Allan McNish: Der ehemalige Formel 1-Pilot hatte seine ersten DTM-Punkte vor Augen, als er seinen Audi A4 DTM drei Runden vor dem Ziel wegen eines Reifenschadens hinten links abstellen musste. Unter Wert geschlagen wurden auch die Piloten der Audi A4 DTM aus dem Vorjahr: Der von Position drei ins Rennen gestartete Christin Abt verspielte einen möglichen fünften Platz, als er die weiße Linie an der Boxenausfahrt überfuhr und gegen ihn eine Durchfahrtstrafe verhängt wurde. Pierre Kaffer, im Qualifying Fünfter, wurde in der Anfangsphase von einem Konkurrenten umgedreht und fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück und wurde schließlich 14. Frank Stippler und Rinaldo Capello arbeiteten sich von den Startpositionen 20 und 18 auf die Plätze elf und 13 nach vorne.

Stimmen nach dem Rennen

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1)
2. Platz, + 4,258 Sek.

„Wenn man in der DTM gewinnen will, muss einfach alles stimmen. Ich hätte heute wahrscheinlich mit Mika um den Sieg kämpfen können, doch leider war der erste Boxenstopp nicht perfekt. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann das bei uns zum letzten Mal vorgekommen ist. Als ich hinter Mika lag, habe ich nicht mehr hart attackiert, weil meine Hinterreifen nach dem ersten Boxenstopp Blasen geworfen hatten. Für einen geringeren Rückstand gibt es schließlich keine Zusatzpunkte.“

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5)
3. Platz, + 5,976 Sek.

„Ich freue mich, dem skandinavischen DTM-Club auf dem Podium anzugehören, obwohl ich nur aus der dritten Reihe gestartet bin. In Spa auf dem Siegerpodest zu stehen, ist immer etwas ganz Besonderes. Mein A4 war perfekt, das Team war perfekt, meine Boxenstopps ebenso – und ich hatte ein tolles Duell mit Marcel Fässler, das ich gewinnen konnte. Wir haben uns ganz leicht berührt, werden das heute Abend aber bei einem Bier ausdiskutieren.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2)
6. Platz, + 28,001 Sek.

„Ich hatte einen guten Start, nach der Eau Rouge wurde ich aber fast aufs Gras gedrängt. Ich musste bremsen und habe drei Plätze verloren. Das war sehr ärgerlich. Ich habe mir schon gar nichts mehr ausgerechnet, doch unsere Boxenstopp-Strategie hat prima funktioniert. Mein Auto war sehr schnell. Am Ende bin ich noch auf Marcel Fässler aufgelaufen. Leider habe ich nicht gesehen, wie viele Runden noch zu fahren sind und war ganz überrascht, dass das Rennen schon zu Ende ist. Trotzdem kann ich sehr damit zufrieden sein, vom 14. auf den sechsten Platz nach vorne gefahren zu sein.“

Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14)
10. Platz, + 50,856 Sek.

„Am Anfang war es sehr schwierig, weil unseren Vorjahresautos auf einer so schnellen Strecke zu viel Topspeed fehlt. Es ist fast unmöglich, die anderen auf der langen Bergauf-Gerade hintern einem zu halten. Trotzdem wäre Platz fünf oder sechs drin gewesen. Aber wenn man die weiße Linie an der Boxenausfahrt überfährt, wird man eben bestraft. Damit muss man sich abfinden, auch wenn es schwer fällt.“

Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19)
11. Platz, + 51,402 Sek.

„Das Rennen hat Spaß gemacht, aber das Ergebnis war nicht optimal. Der Speed hat gestimmt, ich konnte auf den einen oder anderen aufschließen und Plätze gut machen. Es wäre noch mehr drin gewesen, leider habe ich beim ersten Boxenstopp etwas Pech gehabt und später einen kleinen Fehler gemacht. Insgesamt war das nicht gerade mein Wochenende.“

Rinaldo Capello (Audi Sport Team Joest #18)
13. Platz, + 55,961 Sek.

„Beim Start ist mir jemand ziemlich heftig ins Heck gekracht. Dann ist mir am Ende der ersten Runde noch einer in die linke Tür gefahren. Anschließend hat das Auto stark untersteuert und war auf den Geraden viel langsamer als sonst.“

Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15)
14. Platz, + 56,711 Sek.

„Es ist schade, dass wir unser gutes Trainingsergebnis nicht umsetzen konnten. Das Auto war auch über die Distanz konstant schnell. Leider gab es eine kleine Kollision. Ich habe eingelenkt und bin umgedreht worden. Ich weiß nicht, ob er neben mir war, ich habe ihn jedenfalls gar nicht gesehen. Danach war ich Letzter, und aus dieser Position war mit unserem Vorjahresauto nicht mehr drin.“

Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6)
18. Platz, 3 Rd. zur.

„Das Ergebnis war enttäuschend. Ich habe einen möglichen sechsten Platz durch einen Reifenschaden verloren. Der Reifen explodierte am Ende der Geraden, damit war mein Rennen beendet. Davor war ich ganz gut unterwegs, obwohl die linke Tür leicht aufstand. Das hat hinten Abtrieb gekostet. Das Auto hat vor allem in Rechtskurven übersteuert, die Eau Rouge war deshalb etwas zu aufregend.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Die Plätze zwei, drei und sechs waren eine tolle Teamleistung. Natürlich hätten wir hier gerne gewonnen, doch beim ersten Boxenstopp hat Mattias zwei Sekunden verloren. Ob diese am Ende entscheidend waren, wissen wir nicht. Fakt ist, dass beim Reifenwechsel hinten rechts die Mutter herunter gefallen ist. Alle anderen Boxenstopps waren wie üblich perfekt. Wir gehen nun noch motivierter in das nächste Rennen. Im Hinblick auf die Meisterschaft war es gar nicht so verkehrt, hier Zweiter zu werden. Gerade in Brünn und Oschersleben werden die Zusatzgewichte eine besonders große Rolle spielen.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Wir waren hier im Qualifying besser als im Rennen. Das nächste Mal machen wir es wieder umgekehrt, dafür gibt es nämlich mehr Punkte. Wenn man von den Plätzen drei und fünf startet und dann keine Punkte holt, ist das etwas enttäuschend. Christian wäre ohne die Durchfahrtsstrafe Fünfter oder Sechster geworden. Pierre ist vom Tabellenführer umgedreht worden, der dafür ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe bekommen hat. Das hat Pierre natürlich nichts mehr geholfen, aber damit müssen wir leben. Frank und ‚Dindo’ Capello sind weit hinten gestartet und beide sehr gute Rennen gefahren.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Wir haben heute eine sehr gute Mannschaftsleistung gesehen und unsere Position in der Meisterschaft verbessert. Mattias hatte einen ausgezeichneten Start und konnte sich mit dem ersten Reifensatz vor Mika halten. Leider ist dann etwas passiert, was beim Audi Sport Team Abt Sportsline ganz selten vorkommt: Der Boxenstopp war nicht perfekt. Dadurch fiel Mattias hinter Mika zurück. Weil der linke Hinterreifen hier sehr hart gefordert wird, hat Mattias entschieden, etwas zurückzustecken und kein unnötiges Risiko einzugehen. Das war in seiner Situation die richtige Entscheidung und zeigt, wie stark er ist. Auch Tom und Martin sind tolle Rennen gefahren. Allan und die Vorjahresautos hatten heute etwas Pech – vor allem Christian Abt, der trotzdem noch in die Top Ten gekommen ist.“