• Bestes Saisonergebnis für Timo Scheider
  • Mike Rockenfeller erstmals seit 2007 auf dem Podium
  • Massenkarambolage bringt Mattias Ekström um letzte Titelchance
DTM 2010

Vor einer eindrucksvollen Kulisse von 140.000 Zuschauern (am Wochenende) hat Audi beim Deutschland-Finale der DTM zwei Piloten auf das Podium gebracht. Timo Scheider erzielte mit Platz zwei sein bestes Saisonergebnis. Mike Rockenfeller gelang in seinem 40. DTM-Rennen zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Podiumsergebnis.

Von der Pole-Position aus lag Timo Scheider lange Zeit in Führung. Erst in der Schlussphase verlor er das Fernduell gegen Paul Di Resta, der mit einer anderen Strategie unterwegs war und nach einem späten zweiten Boxenstopp vor ihm zurück auf die Strecke kam. Da Di Resta die frischeren Reifen hatte, konnte Scheider nicht mehr kontern und erhielt vom Audi Sport Team Abt Sportsline die Anweisung, die Reifen zu schonen und Platz zwei zu sichern.

„Natürlich hätte ich das Deutschland-Finale vor den heimischen Fans für Audi gerne gewonnen“, sagte Scheider. „Aber es hat nicht ganz gereicht. Paul (Di Resta) war sehr schnell, deshalb mussten wir unsere Strategie ändern und etwas aggressiver sein. Leider hat es am Ende nicht ganz gereicht. Erneut der beste Audi-Pilot zu sein, ist dennoch ein schönes Gefühl.“

Hoch zufrieden war Mike Rockenfeller, der in Hockenheim der mit Abstand stärkste Fahrer eines 2008er-Fahrzeugs war und für das Audi Sport Team Phoenix mit Platz drei das erste Podiumsergebnis der Saison holte. Der Le-Mans-Sieger stand zuletzt 2007 in Oschersleben in der DTM auf dem Podium.

„Rocky“ hielt in den ersten Runden dem Druck von Gary Paffett stand, der die beiden letzten Hockenheim-Rennen gewonnen hatte. Nach seinem ersten Boxenstopp konnte sich der Deutsche sukzessive vom ehemaligen DTM-Champion absetzen und sich ein Polster von mehr als fünf Sekunden erarbeiten. „Mein Auto war das ganze Wochenende richtig gut“, schwärmte Rockenfeller. „Im Rennen lief es vor allem mit frischen Reifen perfekt. Nur gegen Mitte meiner Stints bekam ich etwas Übersteuern.“

Martin Tomczyk und Oliver Jarvis machten in den letzten Runden Jagd auf Gary Paffett, konnten den Briten jedoch nicht mehr von Platz vier verdrängen. „Nach meiner ersten Attacke hatte ich Pick-up auf den Reifen“, berichtete Tomczyk, der knapp vor Jarvis den fünften Platz belegte.

Nach einer Massenkarambolage in der ersten Runde kam beim Deutschland-Finale nur die Hälfte der 18 gestarteten Fahrzeuge ins Ziel. Für Markus Winkelhock und Katherine Legge (beide Audi Sport Team Rosberg) war das Rennen in der neuen Kurzanbindung am Ende der „Parabolika“ ebenso schnell beendet wie für Miguel Molina, den besten Neuling der DTM 2010.

Auch Mattias Ekström wurde in die Massenkarambolage verwickelte. Der Schwede konnte mit seinem beschädigten A4 DTM zunächst weiterfahren, musste nach zwei außerplanmäßigen Boxenstopps jedoch in Runde acht mit einem Defekt an der rechten Hinterradaufhängung aufgeben. Ekström war vor dem Rennen in Hockenheim der letzte Audi-Pilot, der noch Chancen auf den DTM-Titel hatte.

„Dass es ‚Eki’ gleich in der ersten Runde erwischt hat, war natürlich schade für uns und die Fans“, sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Damit wird der Titel erstmals seit 2006 an einen Mercedes-Fahrer gehen. Glückwunsch nach Stuttgart! Das Niveau in der DTM ist extrem hoch, deshalb ist diese Niederlage nach drei Triumphen in Folge für uns keine Schande, sondern Ansporn, 2011 zu alter Stärke zurückzufinden und den Titel zurück nach Ingolstadt und Neckarsulm zu holen – so wie es uns in diesem Jahr auch bei den 24 Stunden von Le Mans gelungen ist. Wenn man die DTM gewinnen will, muss alles perfekt zusammenpassen. Das war in diesem Jahr bei uns einfach nicht der Fall – auch heute nicht.“

Das galt auch für Alexandre Prémat, der in den Punkterängen lag, ehe er in der Boxengasse von Jamie Green touchiert wurde. Dabei brach die rechte Vorderradaufhängung.