Le Mans 2005
Tom Kristensen, Marco Werner und JJ Lehto auf dem Podium von Le Mans

Tom Kristensen (Team ADT Champion Racing Audi R8 #3): „Das ist ein fantastischer Tag – einfach unglaublich. Es war eine große Ehre, den R8 fahren zu dürfen und damit die meisten meiner Siege zu erringen. Ich hatte wie immer ein tolles Team, tolle Teamkollegen und harte, aber faire Gegner. Auch wenn ich Jacky Ickx in der Anzahl der Siege jetzt überholt habe: Er ist einmalig, eine tolle Persönlichkeit und wird immer der ‚Mr. Le Mans’ bleiben. Er hat mich vor dem Rennen angerufen und mir Glück gewünscht, jetzt freue ich mich schon darauf, ihn wieder zu sehen. Jedes Rennen in Le Mans ist einmalig, unverwechselbar und hart. Dieses war sicher auch für mich eines der härtesten.“

JJ Lehto (Team ADT Champion Racing Audi R8 #3): „Mit der reduzierten Leistung und dem zusätzlichen Gewicht macht das Fahren mit dem Audi R8 nicht mehr so viel Spaß. Das Auto war die ganze Zeit gut und zuverlässig, aber ich war nie hundertprozentig glücklich. Man hat im Verkehr schnell fünf Sekunden verloren, die man nicht mehr aufholen konnte. Es war wirklich hart. Mein einziger Zwischenfall passierte heute morgen, als ich in Mulsanne auf eine Ölspur geriet und mir einen Bremsplatten eingefangen habe. Aber es hätte schlimmer kommen können. Ich musste lange auf meinen ersten Le Mans-Sieg seit 1995 warten – und ich bin noch immer der einzige Finne, der Le Mans gewonnen hat.“

Marco Werner (Team ADT Champion Racing Audi R8 #3): „Ich bin einfach nur happy. Dreimal stand ich schon auf dem Podium, heute hat es endlich mit dem ersten Sieg geklappt. Für mich ist das der größte Erfolg meiner Karriere und übertrifft alles, was ich bisher erlebt habe. Ich hatte in diesem Jahr das richtige Auto, das beste Team und die besten Teamkollegen. Ich werde die ganze Woche hier in Le Mans in dieser Mannschaft und mit diesen einmaligen Fans niemals vergessen.“

Frank Biela (Team ADT Champion Racing Audi R8 #2): „Zuerst einmal Gratulation an Tom, JJ, Marco, Audi und das Champion-Team. Auch wenn ich natürlich immer gewinnen will, geht unser dritter Platz für mich in Ordnung. Denn man hat auch in diesem Rennen wieder einmal gesehen, wie schnell sich in Le Mans das Blatt wenden kann. Ich freue mich besonders für die Champion-Mannschaft, die nach einigen Anläufen jetzt endlich ganz oben auf dem Podium steht.“

Allan McNish (Team ADT Champion Racing Audi R8 #2): „Das Auto fühlte sich in meinem ersten Stint am Samstag auf Anhieb sehr gut an, so dass ich sofort unsere schnellste Rennrunde fahren konnte. Samstagmorgen habe ich attackiert, dabei blockierten vor der Schikane die Räder. Die Karkasse des Reifens löste sich, und ich bin in der Indianapolis-Kurve geradeaus in den Reifenstapel gerutscht. Es ist umso ärgerlicher, da ich am Ende der Runde ohnehin an die Box kommen sollte. Der Audi R8 ist ein unglaublicher Sportwagen.“

Emanuele Pirro (Team ADT Champion Racing Audi R8 #2): „Das war ein tolles Rennen, und ich freue mich sehr für Audi und Champion Racing. Natürlich bin ich über unser Ergebnis weniger froh, denn wir hatten ein Auto, das stark war und mit dem wir hätten gewinnen können, wenn alles funktioniert hätte. Manchmal muss man kleine Fehler teuer bezahlen, und manchmal braucht man auch etwas Glück. Ich habe einen Fehler gemacht, als es nach einer Safety Car-Phase wieder losging. Die Reifen und die Bremsen waren kalt, und das Auto fuhr in Arnage geradeaus. Es war ein Fehler, den man normalerweise nicht machen sollte.“

Jean-Marc Gounon (Audi PlayStation Team ORECA Audi R8 #4): „Das Team hat das Auto und die Boxenstopps sehr gut vorbereitet. Wir waren schnell und haben während des Rennens sogar noch zugelegt. Aber dann geschah die Geschichte mit dem Querlenker, das war sehr enttäuschend. Unser R8 war der einzige, der dieses Problem gleich zweimal hatte. Das hat uns das Podium gekostet. Es ist sehr enttäuschend für das Team. Ich denke, wir hätten mehr erreichen können als Platz vier.“

Franck Montagny (Audi PlayStation Team ORECA Audi R8 #4): „Was mit der Aufhängung geschah, ist sehr seltsam. Das ist vorher noch nie passiert. Am Anfang dachten wir, es wäre unsere Schuld. Aber als ich hinter den anderen Audi Piloten hergefahren bin, habe ich gesehen, dass sie viel häufiger über die Kerbs gefahren sind als ich. Das war zweifellos nicht die Ursache. Es ist schade, denn eigentlich gilt der R8 als unzerstörbar. Ich weiß nicht, warum es passiert ist, aber ich bin sehr traurig.“

Stéphane Ortelli (Audi PlayStation Team ORECA Audi R8 #4): „Obwohl wir mit dem R8 weniger Erfahrung hatten als Champion, waren wir konkurrenzfähig. Wir verstehen nicht, warum wir die technischen Probleme hatten. Wir haben ein gutes Ergebnis geholt, aber leider das Podium um einen Platz verpasst – c’est la vie... Aber ich freue mich für Audi. Ich war beim Debüt des Audi R8 1999 dabei und bin froh, dass der R8 bei seinem letzten Einsatz in Le Mans gewonnen hat.“

Dave Maraj (Teamdirektor Team ADT Champion Racing): „Mit dem Le Mans-Sieg ist für mich ein Lebenstraum wahr geworden. Ich setzte den Audi R8 seit 2001 ein, und wir haben bereits die American Le Mans-Serie gewonnen. Jetzt bin ich stolz, nach zwei zweiten Plätzen ein Teil der Audi Le Mans-Siegerfamilie zu sein. Der Audi Nummer 3 lief während des gesamten Rennens wie ein Uhrwerk. Mit dem Audi Nummer 2 hatten wir ein paar Probleme, trotzdem hat er noch das Podium erreicht. Ich bin stolz auf mein ganzes Team, der erste amerikanische Teambesitzer seit 1967 zu sein, der in Le Mans gewonnen hat.“

Hugues de Chaunac (Teamdirektor Audi PlayStation Team ORECA): „Wir haben so viel Energie in dieses Projekt gesteckt und wirklich damit gerechnet, auf das Podium zu kommen. Wir waren so froh, einen Audi R8 für dieses Rennen zu haben und hatten nicht erwartet, solche Probleme zu haben. Es ist sehr schwierig für das Team, das so hart gearbeitet hat. Immerhin haben wir gezeigt, wie gut wir als Team sind. Alle Boxenstopps waren schnell und auch die Reparaturen.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Das war für mich das aufregendste und spannendste Rennen, dass ich in Le Mans erlebt habe. Unsere Konkurrenten waren an diesem Wochenende sehr stark und haben 24 Stunden lang nicht einen Moment locker gelassen. Es war ein tolles Rennen vor einer traumhaften Kulisse. Und es war ein würdiges Abschiedsrennen für unseren R8, der jetzt guten Gewissens in seinen Renn-Ruhestand gehen kann.“