• Testeinsatz beim 8-Stunden-Rennen in Le Castellet
  • Dindo Capello holt im Qualifying Startplatz zwei
  • Nächste Phase im Entwicklungsprogramm des Audi R15 TDI
Le Mans Series 2010

Der Audi R15 TDI des Modelljahres 2010 (interne Bezeichnung „R15 plus“) startet bei seinem Renndebüt aus der ersten Reihe. Beim Qualifying für das 8-Stunden-Rennen in Le Castellet (Frankreich) erzielte Dindo Capello am Samstag die zweitschnellste Zeit.

Mit dem Testeinsatz in Le Castellet begann 37 Tage nach dem Roll-out des R15 plus die nächste Phase im Entwicklungsprogramm des Diesel-Rennsportwagens: Nach Aerodynamikversuchen in Homestead (Florida), einem mehrtägigen Dauerlauf in Sebring (Florida) und Reifentests in Monza (Italien) arbeitet das Audi Sport Team Joest beim Auftakt der Le Mans Series in Le Castellet erstmals an der Renn-Feinabstimmung des weiterentwickelten LMP1-Fahrzeugs.

Das erste Fazit: Der R15 plus reagiert sensibel auf kleinste Veränderungen und ist auf Anhieb schnell. In zwei der drei freien Trainingssitzungen wurden Dindo Capello und Allan McNish auf Platz eins notiert. Im Qualifying war nur der Peugeot 908 des Oreca-Teams eine knappe halbe Sekunde schneller, das im Gegensatz zum Audi Sport Team Joest wie die meisten anderen Teams bereits im Vorfeld in Le Castellet getestet hatte.

Um möglichst viel Erfahrung zu sammeln, nutzte das Audi Sport Team Joest selbst das 20-minütige Qualifying am Samstag, um zwei verschiedene Abstimmungsvarianten miteinander zu vergleichen.

Auch das Rennen am Sonntag möchte das Team in erster Linie dazu nutzen, möglichst viele Daten im Hinblick auf die 24 Stunden von Le Mans am 12./13. Juni zu sammeln. Dindo Capello und Allan McNish werden das 8-Stunden-Rennen zu zweit in Angriff nehmen, nachdem sich Tom Kristensen in Absprache mit Audi-Teamarzt Dr. Christian John und dem Team entschied, auf einen Einsatz in Le Castellet zu verzichten.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):
„Wir tun uns noch ein bisschen schwer, eine gute Abstimmung für den R15 plus für diese Strecke zu finden und wir haben sie auch noch nicht gefunden. Das Team hat selbst im Qualifying noch einmal Änderungen ausprobiert, weil die Fahrer am Vormittag überhaupt nicht mit dem Auto zufrieden waren. Wir haben aber noch immer nicht, was wir uns vorstellen. Daran müssen wir weiter arbeiten und versuchen, das Rennen so gut wie möglich für die Weiterentwicklung des R15 plus zu nutzen, denn am meistens lernt man ganz einfach im Rennen. Und natürlich arbeiten wir daran, auch bis zum Rennen noch einen Schritt in die richtige Richtung zu machen.“

Dindo Capello (Audi R15 TDI #7): „Ich bin eigentlich ganz zufrieden, denn das Auto war im Qualifying viel besser als am Vormittag. Für uns war das Qualifying quasi ein viertes freies Training, in dem wir weitere Veränderungen ausprobiert haben. Die haben auch etwas gebracht. Allerdings geben die Reifen auf dieser Strecke nur ein, zwei wirklich schnelle Runden her. Nach den Änderungen war ich am Ende auf den gebrauchten Reifen trotzdem in einigen Kurven schneller unterwegs als zu Beginn mit den frischen Reifen. Das heißt, dass wir das Auto verbessert haben und es stimmt mich zuversichtlich für das morgige Rennen.“

Allan McNish (Audi R15 TDI #7): „Es ist schön, hier ein Rennen zu fahren und nicht nur zu testen. Die Strecke eignet sich sehr gut dafür. Der R15 plus ist für uns noch ziemlich neu. Wir lernen hier sehr viel über ihn. Mit jeder Trainingssitzung bekommen wir mehr Erfahrung. Das Auto ist offensichtlich recht schnell, aber wir müssen es noch besser verstehen und über die Renndistanz komfortabler und konstanter machen. Das kann man wirklich nur mit Kilometern und Renneinsätzen erreichen - und das ist einer der Gründe, weshalb wir hier sind. Wir Fahrer lieben das Adrenalin und den Wettbewerb und freuen uns deshalb. Den Ingenieuren wird das Rennen einige wertvolle Informationen für Le Mans liefern.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Wir wären sicher gerne auf Pole gestanden. Aber Glückwunsch an Oreca, die haben einen guten Job gemacht. Die haben hier auch einen kleinen Erfahrungsvorsprung mit ihrem Auto, weil sie beim offiziellen LMS-Test dabei waren. Wir stehen dagegen noch ganz am Anfang. Wir sortieren unseren neuen R15 plus gerade aus und sind mit der Abstimmung noch nicht ganz da, wo wir hinwollten. Wir haben auch das Qualifying genutzt, Abstimmungs-Varianten auszuprobieren und auch eine Verbesserung erzielt. Aber da waren die Reifen natürlich nicht mehr gut genug. Trotzdem sind wir ganz zufrieden. Und mit gebrauchten Reifen waren wir hier die ganze Zeit gut unterwegs. Deshalb schauen wir guter Dinge nach morgen.“

Ergebnis Qualifying

1. Panis/Lapierre/Sarrazin (Peugeot) 1.41,195 Min.
2. Capello/McNish (Audi R15 TDI) 1.41,632 Min.
3. Primat/Mücke/Fernandez (Lola-Aston Martin) 1.42,354 Min.
4. Ayari/Andre/Duval (Oreca-AIM) 1.42,685 Min.
5. Belicchi/Boullion/Smith (Lola-Rebellion) 1.43,435 Min.
6. Andretti/Jani/Prost (Lola-Rebellion) 1.44,032 Min.
7. Mansell/Mansell/Mansell (Ginetta-Zytek) 1.44,475 Min.
8. Ragues/Mailleux/Ickx (Lola-Aston Martin) 1.44,914 Min.
9. Leventis/Watts/Kane (Acura/Honda) 1.44,989 Min.
10. Amaral/Pla/Hughes (Ginetta-Zytek) 1.47,112 Min.