Le Mans 2003
Paul Frère im Cockpit des Audi R8

Nach seinem Sieg im Jahr 1960 und insgesamt fünf Jahrzehnten als Journalist und Kommentator hat Paul Frère seiner ganz persönlichen Le Mans-Geschichte heute einen weiteren Höhepunkt hinzugefügt: Der 86 Jahre alte Belgier testete während des Vortrainings in Frankreich für einige Runden den Audi R8. Langsam angehen ließ es Frère trotz seines hohen Alters nicht: Erst nach drei Runden kletterte der Motor-Journalist begeistert aus dem Cockpit des dreimaligen Le Mans-Siegerautos: „Ein unvergessliches Erlebnis.“

Vor der Testfahrt hatte Paul Frère von Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich eine ausführliche Einweisung in den erfolgreichsten Sportwagen der Gegenwart bekommen. „Auch wenn ich während meiner Runden keinen Schalter betätigt habe, war es doch sehr interessant, einmal die ganzen Möglichkeiten dieses Fahrzeugs kennen zu lernen“, sagte Frère, der noch heute keine 50 Meter im Fahrerlager von Le Mans zurücklegen kann, ohne um ein Autogramm gebeten zu werden. Am beeindruckendsten an seiner Fahrt, so berichtete der ehemalige Formel 1-Pilot, sei das gewaltige Drehmoment und der erstaunliche Fahrkomfort des Audi R8 gewesen. Zur optimalen Vorbereitung absolvierte Frère vor seinem Test im R8 eine Runde auf dem Beifahrersitz eines Audi RS 6 und ließ sich dabei von Audi Werksfahrer Frank Biela die aktuelle Streckenführung in Le Mans zeigen.

Dr. Wolfgang Ullrich zeigte sich mit der Leistung seines neuen „Testfahrers“, der auf der berühmten Hunaudières-Geraden mit einer Geschwindigkeit jenseits der 280 km/h-Marke gemessen wurde, sehr zufrieden: „Wir waren sehr beeindruckt von seiner Leistung. Und ich glaube, Paul Frère hat einen Eindruck von unserem R8 bekommen und kann jetzt gut nachvollziehen, wenn unsere Fahrer das Auto nach ihren Siegen in den höchsten Tönen loben.“ Frère gilt als einer der dienstältesten und bedeutendsten Motor-Journalisten und feierte seine größten Erfolge als Rennfahrer in den 50er und 60er Jahren.

Nach drei aufeinander folgenden Siegen von 2000 bis 2002 verzichtet Audi in diesem Jahr auf einen Werkseinsatz bei den 24 Stunden von Le Mans. Trotzdem starten am 14./15. Juni drei Audi R8, die von den Kundenteams Audi Sport Japan Team Goh, Team ADT Champion Racing und Audi Sport UK eingesetzt werden.