• Nach der DTM gastieren auch die Sportprototypen in England
  • 6-Stunden-Rennen in Silverstone
  • Zwei Audi R18 TDI kämpfen um den Sieg
ILMC 2011

Mit dem 6-Stunden-Rennen in Silverstone (Großbritannien) beginnt für Audi der Endspurt im Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) – jener Rennserie, aus der 2012 die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft wird.

Nur eine Woche nach dem DTM-Gastspiel in Brands Hatch reist auch die Sportprototypen-Mannschaft von Audi nach England: Auf dem Grand-Prix-Kurs in Silverstone steht der fünfte von sieben Läufen des ILMC 2011 auf dem Programm. Das Audi Sport Team Joest setzt erneut zwei Fahrzeuge des in Le Mans siegreichen Audi R18 TDI mit ultra-Leichtbau-Technologie ein, die von Timo Bernhard und Marcel Fässler (Startnummer „1“) sowie Tom Kristensen und Allan McNish (Startnummer „2“) pilotiert werden.

Audi hat gute Erinnerungen an Silverstone: 2008 triumphierte das Audi Sport Team Joest beim letzten Europa-Auftritt des Audi R10 TDI und gewann gleichzeitig den Meistertitel in der LMS. Im vergangenen Jahr standen bei der Premiere des ILMC zwei Audi R15 TDI in der ersten Startreihe.

Nachdem es zuletzt beim 6-Stunden-Rennen in Imola für das Audi Sport Team Joest nicht nach Wunsch lief und Bernhard/Fässler und Kristensen/McNish die Plätze drei und vier erzielten, gibt es für Silverstone nur ein Ziel: den Sieg.

Bei Testfahrten wurde seit Imola weiter an der Feinabstimmung des Audi R18 TDI gearbeitet. Zudem sollte der von einem innovativen V6-TDI-Motor angetriebene Sportprototyp seine Stärken auf der britischen Grand-Prix-Strecke besser ausspielen können.

Fahrerisch ist Audi für Silverstone bestens aufgestellt: Allan McNish hat das Rennen schon dreimal gewonnen (2004, 2005 und 2008), holte im Vorjahr die Pole-Position und betrachtet Silverstone als seine Heimstrecke. Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen gewann dort in der Formel 3000 und in der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC). Auch Timo Bernhard und Marcel Fässler, die seit Imola eine Fahrerpaarung bilden, standen in Silverstone schon auf dem Podium.

Die 6 Stunden von Silverstone werden am Sonntag, den 11. September, um 11:35 Uhr Ortszeit gestartet. Audi.tv überträgt das Rennen in voller Länge live im Internet unter http://microsites.audi.com/lemans/.

Themen des Wochenendes

- Ist Audi in Silverstone stärker als Peugeot?
- Wer setzt sich im Team-internen Duell durch?
- Kann Audi den Titelkampf in der Herstellerwertung offenhalten?
- Kann das Audi Sport Team Joest die Führung in der Teamwertung übernehmen?

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):
„Der Intercontinental Le Mans Cup ist in seiner entscheidenden Saisonhälfte. Nach dem enttäuschenden Ergebnis in Imola möchten wir in Silverstone wieder ganz vorn sein. In Le Mans haben wir mit unserem Sieg gezeigt, welche Leistungen mit dem R18 TDI möglich sind. Silverstone sollte eine Rennstrecke sein, auf der wir das auch gut umsetzen können.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „,The home of British motor racing‘ – wir gehen auf einer der traditionsreichsten Strecken des britischen Motorsports an den Start. Es ist auch das Heimrennen von Allan McNish. Die Veranstaltung ist immer gut besucht. Silverstone ist eine Traditionsrennstrecke, auch wenn sie sich verändert hat. Aber viele Schlüsselstellen wie Becketts oder Maggotts blieben unverändert, und das sind weltberühmte Kurven so wie Eau Rouge in Spa. Die Fahrer freuen sich darauf. In der Meisterschaft sieht es leider nicht so gut aus für uns. Aber wir wollen uns für Imola revanchieren und gewinnen. Wir treten mit den gleichen Fahrerpaarungen wie in Imola an. Tom und Allan kennen sich bestens, Timo und Marcel haben gut zusammengefunden. Das wird bestimmt ein schönes Rennen.“


Fakten und Stimmen der Audi-Fahrer

Timo Bernhard (30/D), Audi R18 TDI #1 (Audi Sport Team Joest)

- War im Vorjahr im Audi R15 TDI Dritter in Silverstone
- Stand mit Marcel Fässler zuletzt in Imola für Audi auf dem Podium
„Wir starten auf einem Traditionskurs mit einer großen Sportwagen-Geschichte. Es gibt langsame, mittelschnelle und schöne schnelle Kurven, und ich mag die Strecke wirklich gerne. Damit steigt die Vorfreude. Die schnellen Abschnitte Maggotts und Copse sind in einem Sportwagen wie dem Audi R18 TDI besonders spannend zu fahren, weil man dort über 200 km/h schnell ist. Das macht viel Spaß, ist aber auch eine große Herausforderung. Da der Kurs etwas länger als Imola ist, sollte das Fahren im Verkehr etwas einfacher sein. Nach Startplatz 1 in Spa, unserer zeitweiligen Führung in Le Mans und unserer anfangs aussichtsreichen Platzierung in Imola wird es jetzt Zeit für einen Sieg.“

Marcel Fässler (35/CH), Audi R18 TDI #1 (Audi Sport Team Joest)
- Kennt die aktuellste Streckenvariante in Silverstone noch nicht
- Belegte 2009 in der LMS Platz zwei in Silverstone
„Zuletzt war ich 2009 in Silverstone unterwegs, deshalb kenne ich die neue Streckenvariante noch gar nicht. Persönlich freue ich mich am meisten auf die schnellen Kurvenkombinationen: Becketts und Hangar machen im Audi R18 TDI garantiert besonders viel Spaß. Da die Strecke breiter ist, bieten sich viel mehr Überholmöglichkeiten als zuletzt in Imola. Da es mehrere lange Geraden gibt, fällt das Überrunden leichter, weil die eigene Geschwindigkeit deutlich höher ist. Nie vergessen sollte man das Wetter: In Silverstone kann es durchaus auch regnen. Mit meinem neuen Teamkollegen Timo Bernhard habe ich mich sehr gut eingespielt. Wir wissen beide, worum es geht, und können uns sehr gut auf eine gemeinsame Fahrzeugabstimmung verständigen. Nachdem wir zuletzt Dritte waren, möchte ich jetzt noch ein bisschen weiter vorn ins Ziel kommen.“

Tom Kristensen (44/DK), Audi R18 TDI #2 (Audi Sport Team Joest)
- Hat bislang bereits 20 Sportwagen-Siege mit Audi gefeiert
„Endlich wieder im Audi R18 TDI nach einer langen Sommerpause! Leider hatten wir im Vorjahr Pech und ich kam in Silverstone nicht einmal zum Fahren. Jetzt wollen wir zeigen, dass wir um den Sieg kämpfen können. Nach Großbritannien zu kommen, ist wie zu den Wurzeln des Motorsports zurückzukehren. Und vor allem sind die Fans dort besonders enthusiastisch. Noch dazu sind viele Briten große Sportwagenfans. Sie werden sich gewiss besonders über die Nachrichten im Sommer gefreut haben, dass es im nächsten Jahr einen Weltmeistertitel für Sportwagen gibt. Die Strecke ist im Lauf der Jahre deutlich verändert worden. Es gibt viele schöne Kurven, auch wenn meine Lieblingsstelle Bridge leider nicht mehr gefahren wird. Aber im Hinblick auf Sicherheit, Auslaufzonen und Sicht für die Zuschauer haben die Verantwortlichen Großes geleistet.“

Allan McNish (41/GB), Audi R18 TDI #2 (Audi Sport Team Joest)
- Hat dort zwei Mal mit dem Audi R8 und einmal mit dem R10 TDI gewonnen
- Startete im Vorjahr mit dem Audi R15 TDI von Platz eins
„Natürlich wollen wir in Silverstone viele Punkte für den Intercontinental Le Mans Cup sammeln. Der Kampf zwischen Audi und Peugeot war immer sehr eng. Manchmal waren unsere Gegner besser im Qualifying und wir haben das Rennen gewonnen, manchmal umgekehrt. Ich bin mir sicher, dass Silverstone wieder ein Klassiker wird. Schon im Vorjahr fuhren wir auf dem neuen Kurs, aber in diesem Jahr nutzen wir eine andere Boxenanlage. Es gibt zwei entscheidende Streckenstellen, eine sehr schnelle und eine langsame: die Hochgeschwindigkeits-Passagen Copse und Becketts hinunter nach Stowe. Becketts ist wohl eine der schönsten Stellen für die Fans. Und dann die Club Corner sowie der neue Innenbereich, die sehr langsam sind und einen ganz anderen Fahrstil und eine andere Abstimmung verlangen.“

Die Audi-Fahrer in Silverstone

Timo Bernhard (D):
* 24.02.1981 in Homburg (D); Wohnort: Dittweiler (D); verheiratet mit Katharina; Größe 1,73 m; Gewicht: 61 kg; Audi-Fahrer seit 2009; Le-Mans-Siege: 1; ILMC-Rennen: 7; ILMC-Siege: 0; Pole-Positions: 1; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Silverstone: 3.; Siege 6h Silverstone: 0

Marcel Fässler (CH):
* 27.5.1976 in Einsiedeln (CH); Wohnort: Gross (CH); verheiratet mit Isabel, vier Töchter (Shana, Elin, Yael, Delia); Größe 1,78 m; Gewicht 78 kg; Audi-Fahrer seit 2008; ILMC-Rennen: 3; ILMC-Siege: 1; Pole-Positions: 0; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Silverstone: 2.; Siege 6h Silverstone: 0

Tom Kristensen (DK): * 07.07.1967 in Hobro (DK); Wohnort: Monaco (MC); ledig (Lebensgefährtin: Hanne), zwei Söhne (Oliver und Oswald) und eine Tochter (Carla Marlou); Größe: 1,74 m; Gewicht: 72 kg; Audi-Fahrer seit 2000; ILMC-Rennen: 7; ILMC-Siege: 0; Pole-Positions: 0; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Silverstone: –; Siege 6h Silverstone: 0

Allan McNish (GB): * 29.12.1969 in Dumfries (GB); Wohnort: Monaco (MC); verheiratet mit Kelly, ein Sohn (Finlay), eine Tochter (Charlotte Amelie); Größe: 1,65 m; Gewicht: 58 kg; Audi-Fahrer seit 2000; Le-Mans-Siege: 2; ILMC-Rennen: 7; ILMC-Siege: 0; Pole-Positions: 1; Schnellste Runden: 0; bestes Ergebnis 6h Silverstone: 1.; Siege 6h Silverstone: 3

Alle Sieger des 1000-Kilometer-Rennens in Silverstone (seit 2004)

2004 Pierre Kaffer/Allan McNish (Audi R8)
2005 Allan McNish/Stéphane Ortelli (Audi R8)
2007 Marc Gené/Nicolas Minassian (Peugeot)
2008 Dindo Capello/Allan McNish (Audi R10 TDI)
2009 Nicolas Lapierre/Oliver Panis (Oreca-AIM)
2010 Nicolas Minassian/Anthony Davidson (Peugeot)

Infos zur Strecke


Streckenlänge: 5,891 km
Renndauer: 6 Stunden
Pole-Position 2010: Allan McNish (Audi R15 TDI), 1.43,475 Min. = 204,954 km/h (11.09.2010)
Schnellste Runde 2010: Nicolas Lapierre/Stéphane Sarrazin (Peugeot), 1.44,338 Min. = 203,259 km/h (12.09.2010)

Allan McNish über Silverstone: „Als ich 1987 zum ersten Mal in Silverstone fuhr, bestand der Kurs nur aus fünf Kurven. Jetzt sind es 15. Damals war man extrem schnell unterwegs. Heute gibt es eine Balance aus schnellen und ganz langsamen Kurven. Das erschwert die Abstimmung, aber auch das Fahren. Denn als Pilot gewöhnt man sich an einen Rhythmus. Wie auf allen GP-Strecken findet man große Auslaufzonen. Eine der Schlüsselstellen ist Becketts. Sie besteht aus einer Folge von enger werdenden, aber sehr schnellen Kurven. Gute Überholmöglichkeiten gibt es auf der Hangar-Geraden. Ebenso gilt das für Stowe und die neue langsame Sektion seit 2010. Dort können leicht Fahrfehler passieren. Der Kurs ist heute eine so große Herausforderung wie damals, wenn auch aus ganz anderen Gründen.“

Stand ILMC-LMP1-Herstellerwertung nach 4 von 7 Läufen:

1. Peugeot 132 Punkte; 2. Audi, 89.

Stand ILMC-LMP1-Teamwertung nach 4 von 7 Läufen:
1. Peugeot Sport Total, 65 Punkte; 2. Audi Sport Team Joest, 61; 3. Team Oreca Matmut, 34; 4. Rebellion Racing, 33; 5. Oak Racing, 5.


Zeitplan

Freitag, 9. September

13:15–14:15 Uhr Freies Training 1
17:00–18:00 Uhr Freies Training 2

Samstag, 10. September
09:00–10:00 Uhr Freies Training 3
13:35–13:55 Uhr Qualifying (GT-Fahrzeuge)
14:05–14:25 Uhr Qualifying (Prototypen)

Sonntag, 11. September
09:00–09:20 Uhr Warm-up
11:35–17:35 Uhr Rennen

– Ende –