• Schnellstes Le-Mans-Rennen der Geschichte
  • Neunter Sieg für Audi bei zwölf Starts
  • Siegerwagen stand nur 20 Minuten an der Box
Le Mans 2010

Im schnellsten Rennen der Le-Mans-Geschichte ist Audi der neunte Triumph gelungen. Die wichtigsten Fakten zum historischen Le-Mans-Erfolg der Marke mit den vier Ringen.

Mit dem neunten Sieg hat Audi in der ewigen Bestenliste des seit 1923 ausgetragenen Langstrecken-Klassikers zu Ferrari aufgeschlossen. Nur Porsche ist mit 16 Siegen (bei 60 Teilnahmen) noch erfolgreicher. Insgesamt stehen 24 verschiedene Marken in der Siegerliste.

Die Bilanz von Audi bei den 24 Stunden von Le Mans ist eindrucksvoll: Die neun Erfolge gelangen bei nur zwölf Starts (Siegerquote: 75 Prozent). Dabei erreichte Audi 23 von 36 möglichen Podiumsplätzen (64,9 Prozent).

Bei 39 Starts seit 1999 erzielte Audi 31 Zielankünfte (79,5 Prozent), davon neun Siege, fünf zweite Plätze und neun dritte Plätze.

Für das Team von Reinhold Joest war es der elfte Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans, der siebte mit Audi. Zählt man die Erfolge von Dauer Racing (1994) und Bentley (2003) mit, an denen das Team ebenfalls beteiligt war, hat Joest Racing bereits 13 Le-Mans-Erfolge verbucht.

Bei allen zwölf Le-Mans-Einsätzen gelang Audi ein Podiumsergebnis.

Für die Marke mit den vier Ringen war es der vierte Dreifacherfolg nach 2000, 2002 und 2004. Erstmals gelang einem Automobilhersteller in Le Mans ein Dreifachsieg mit Dieselfahrzeugen.

Zählt man den Erfolg von Bentley aus dem Jahr 2003 mit, bei dem ein von Audi Sport entwickelter TFSI-Motor zum Einsatz kam, war hocheffiziente Audi-Technologie bei zehn der letzten elf Le-Mans-Rennen siegreich. Für alle zehn Erfolge war Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich verantwortlich.

Zum fünften Mal in Folge siegte in Le Mans ein Diesel-Fahrzeug. Vier Diesel-Siege gehen auf das Konto der TDI-Technologie von Audi (2006 bis 2008 und 2010).

Nach 2001 (TFSI) und 2006 (TDI) siegte Audi in Le Mans zum dritten Mal mit einer neuen Technologie: 2010 kamen erstmals Turbolader mit VTG (Variable Turbinen-Geometrie) zum Einsatz.

Mit einem Schnitt von 225,228 km/h war die 78. Auflage die schnellste in der Geschichte des Rennens. Auch die beiden anderen Audi R15 TDI überboten mit 224,659 km/h und 223,524 km/h die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 1971 (222,304 km/h).

Der siegreiche Audi R15 TDI mit der Startnummer „9“ fuhr insgesamt 397 Runden. Mit der zurückgelegten Distanz von 5.410,713 Kilometern brach er den aus dem Jahr 1971 stammenden Rekord von Dr. Helmut Marko und Gijs van Lennep im Porsche 917 (5.335,313 km). Damals wurde in le Mans noch ohne Schikanen gefahren.

Trotz der extrem hohen Durchschnittsgeschwindigkeit verbrauchte der Siegerwagen im Schnitt lediglich 43,43 Liter Diesel pro 100 Kilometer – das sind über zehn Prozent weniger als beim ersten Audi-Sieg im Jahr 2000, obwohl der Schnitt damals lediglich bei 208,660 km/h lag.

Die komplette Renndistanz absolvierte der Siegerwagen mit nur elf Satz Michelin-Reifen (inklusive eines zusätzlichen Satzes wegen eines schleichenden Plattfußes kurz vor Rennende). Damit wurden im Schnitt 491,9 Kilometer mit einem Reifensatz zurückgelegt. 2009 war noch etwa alle 330 Kilometer ein Reifenwechsel notwendig – ein eindeutiges Zeichen für die hohe Effizienz des „R15 plus“.

Insgesamt stand der siegreiche Audi R15 TDI 33 Mal an der Box. Die Standzeit betrug dabei knapp 20 Minuten. Außerplanmäßig musste nur der rechte Außenspiegel ersetzt werden (ca. 20 Sekunden). Ein schleichender Plattfuß machte kurz vor Rennende zudem einen zusätzlichen Reifenwechsel notwendig.

Der siegreiche Audi R15 TDI (Chassisnummer R15-204) führte 133 der 397 Runden.

Die schnellste Runde eines Audi R15 TDI im Rennen fuhr André Lotterer mit 3.21,541 Minuten in der 334. Runde. Damit war er schneller als Mike Rockenfeller bei der schnellsten Qualifying-Runde eines Audi R15 TDI (3.21,981 Minuten).

Mit einem Schnitt von 29 Jahren bildeten Timo Bernhard (29), Romain Dumas (32) und Mike Rockenfeller (26) das jüngste Fahrertrio, dem ein Audi-Sieg in Le Mans gelang.

Mit 26 Jahren ist Mike Rockenfeller der jüngste Audi-Pilot, der die 24 Stunden von Le Mans gewann.

Tom Kristensen gelang beim 14. Einsatz in Le Mans der elfte Podestplatz – davon acht Siege (Rekord) und drei dritte Plätze.

Insgesamt elf Fahrer haben mit einem Audi inzwischen in Le Mans gewonnen: Seiji Ara (1 Sieg mit Audi), Timo Bernhard (1), Frank Biela (5), Dindo Capello (1), Romain Dumas (1), Tom Kristensen (6), JJ Lehto (1), Allan McNish (1), Emanuele Pirro (5), Mike Rockenfeller (1) und Marco Werner (3).

Timo Bernhard und Mike Rockenfeller sind die bislang einzigen Rennfahrer, die bei den 24-Stunden-Rennen in Le Mans, Daytona und auf dem Nürburgring siegten. Bernhard ist erst der siebte Fahrer der Geschichte, der sich in die Siegerlisten von Le Mans, Daytona und Sebring eintragen konnte.

Mike Rockenfeller ist der erste Fahrer seit 1988 (Jan Lammers), der im selben Jahr die 24-Stunden-Rennen in Daytona und Le Mans gewonnen hat.

Es war der insgesamt 27. Le-Mans-Sieg für eine deutsche Marke und der 51. für ein offenes Fahrzeug.

Erst zum dritten Mal in der Geschichte des Rennens siegte ein Fahrzeug mit einem V10-Motor.

Nach Frank Biela (1999), Marco Werner (2002) und Christijan Albers (2009) ist Oliver Jarvis der vierte Audi-Fahrer, der mit dem Titel „Rookie of the year“ für die schnellste Qualifying-Zeit aller Le-Mans-Neulinge ausgezeichnet wurde.

Für Audi-Reifenpartner Michelin war es der 19. Le-Mans-Sieg und der 13. in Folge seit 1998.

Zum zweiten Mal in Folge (insgesamt erst das fünfte Mal seit 1923) siegte in Le Mans das Fahrzeug mit der Startnummer „9“.