• Der Titelverteidiger kommt als Tabellenführer nach Istanbul
  • DTM gastiert zum ersten Mal in der Türkei
  • Strecke ist Neuland für alle DTM-Piloten
DTM 2005
Mattias Ekström vor Gary Paffett und Tom Kristensen

Am ersten Oktoberwochenende gastiert die DTM erstmals in der Türkei – auf einer Rennstrecke, die schon wenige Wochen nach ihrer Eröffnung als eine der anspruchsvollsten der Welt gilt. 5,338 Kilometer ist der spektakuläre Kurs im Istanbul Park lang, auf dem Audi Werksfahrer Mattias Ekström den ersten „Matchball“ hat: Mit einem Sieg könnte sich der Schwede aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline vorzeitig den Titel sichern.

Dazu dürfte sein Verfolger Gary Paffett in Istanbul allerdings nicht punkten – was angesichts des bisherigen Saisonverlaufs als eher unwahrscheinlich gilt. Bei allen neun Rennen holten Ekström und Paffett bisher Punkte. Fünfmal in Folge standen beide zuletzt auf dem Podium. Bei den vergangenen vier Rennen wechselte jedes Mal die Tabellenführung. Seit Anfang August trennte die beiden Titelaspiranten nie mehr als ein Punkt.

Trotzdem geht Ekström mit einem psychologischen Vorteil in das vorletzte Saisonrennen: Nur der Audi Pilot kann in Istanbul bereits vorzeitig Meister werden. Selbst bei einem Ausfall hätte er beim Finale in Hockenheim am 23. Oktober noch einen zweiten „Matchball“.

Mit guten Ergebnissen wollen ihn seine Markenkollegen im Titelkampf unterstützen. Tom Kristensen kann dabei völlig unbeschwert fahren: Dem Le Mans-Rekordsieger ist der dritte Tabellenplatz bereits sicher. Christian Abt, mit dem A4 des Audi Sport Team Joest bester Fahrer eines Vorjahres-Fahrzeugs, hat in Istanbul vor allem ein Ziel: Er möchte Heinz-Harald Frentzen den Platz des bestplatzierten deutschen Fahrers wieder streitig machen.

Die Rennstrecke rund 40 Kilometer südwestlich vom Zentrum Istanbuls ist für alle DTM-Piloten und die Teams Neuland. Die Fahrer kennen den Kurs nur aus dem Fernsehen. Die Techniker von Audi Sport konnten bei der Vorbereitung lediglich auf Daten zurückgreifen, die das SEAT Werksteam beim Einsatz in der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft in Istanbul sammelte. Allerdings sind die WTCC-Fahrzeuge wesentlich langsamer als die rund 460 PS starken DTM-Autos.

Die ARD überträgt das Qualifying am Samstag, den 1. Oktober (ab 14 Uhr) und das Rennen am Sonntag, den 2. Oktober (ab 13:45 Uhr) zu den gewohnten Zeiten live aus Istanbul.

Stimmen vor dem Rennen in Istanbul

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1):
„Ich kenne die Strecke in Istanbul nur aus dem Fernsehen. Sie macht einen guten Eindruck. Es gibt offenbar sehr schnelle, aber auch langsamere Passagen. Unser Audi A4 wird auch dort konkurrenzfähig sein. Die Fans dürfen sich auf ein weiteres sehr spannendes DTM-Rennen freuen.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2): „Auf die Türkei freue ich mich sehr und möchte dort auf jeden Fall aufs Treppchen. Einige türkische Freunde aus Rosenheim fliegen mit mir zum Rennen und werden kräftig die Daumen drücken. Mit der Verständigung werde ich in Istanbul dank ihrer Hilfe jedenfalls keine Probleme haben...“

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5): „Während des Formel 1-Rennens habe ich als Experte für das dänische Fernsehen gearbeitet und dabei die Strecke studiert. Sie scheint einen guten Mix aus langsamen Ecken, blinden Kurven und natürlich dem extrem schnellen Turn 8 zu bieten. Ich bin schon gespannt darauf, wie sich der A4 dort verhält.“

Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6): „Ich denke, dass Istanbul ein sehr eindrucksvolles DTM-Rennen wird. Die Strecke ist ziemlich schnell und hat einige schwierige Kurven, die mit einem DTM-Auto recht tricky sein dürften. Generell scheint die Strecke flüssig zu sein und eine ähnliche Charakteristik wie Spa zu haben. Es ist schön, bei der DTM-Premiere in der Türkei dabei zu sein.“

Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14): „Ich hatte noch nie ein Problem, mich auf einer neuen Strecke schnell zurechtzufinden. Mit ihren schnellen und langsamen Passagen sollte mir die Strecke liegen. Ich möchte in Istanbul endlich wieder Punkte holen und vor allem Heinz Harald (Frentzen) wieder hinter mir lassen.“

Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15): „Auf Istanbul freue ich mich tierisch. Ich war noch nie da, habe mir aber die Formel 1-Übertragung angeschaut, um den Streckenverlauf kennen zu lernen. Man hat ja auch viel über die Strecke gelesen. Wenn das wirklich alles so ist, sollte mir die Rennstrecke entgegen kommen.“

Dindo Capello (Audi Sport Team Joest #18): „Ich kenne Istanbul nur aus dem Fernsehen. Die Strecke sieht sehr interessant aus und erinnert mich an Spa, Nürburgring und Brünn. Solche Rennstrecken gefallen mir. Noch wichtiger für mich ist aber, dass Istanbul für alle neu ist und alle auf demselben Level anfangen. Es wird höchste Zeit für meinen ersten DTM-Punkt.“

Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19): „Istanbul ist für uns Neuland und damit eine echte Abwechslung. Auch ich kenne den Kurs wie meine Kollegen nur von der TV-Übertragung des Formel 1-Grand Prix. Die Strecke scheint anspruchsvoll zu sein, es geht hoch und runter. Ich hoffe, dass ich dort gut klar komme.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Istanbul wird besonders interessant, weil jeder dieselben Voraussetzungen hat. Es ist dort noch niemand gefahren. Wenn man sieht, wie die DTM-Rennen laufen, kann man generell keine Vorhersagen machen. Es muss einfach alles passen, so wie zuletzt bei uns auf dem EuroSpeedway. Wir kommen mit einem Punkt Vorsprung nach Istanbul – und mindestens den wollen wir dort auch behalten.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Das Schöne ist, dass in Istanbul zum ersten Mal alle 20 Fahrer Neuland betreten. Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt. Ich hoffe, dass es für uns ein Vorteil ist. Unser Ziel ist, Christian (Abt) wieder an Heinz-Harald (Frentzen) vorbei zu bekommen und Mattias (Ekström) in der Meisterschaft ein bisschen zu helfen. Vielleicht kommt dann endlich einmal mehr als ein Punkt Vorsprung heraus.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „In der Türkei erwartet uns eine tolle und interessante Strecke. Ich bin überzeugt, dass die beiden Jungs, die um die Meisterschaft kämpfen, auch dort wieder untereinander ausfahren müssen, wer ein Pünktchen weiter vorne oder weiter hinten ist. Es spricht für die DTM, dass Mattias (Ekström) und Gary (Paffett) seit drei Rennen nur einen Punkt auseinander liegen. Spannender und besser kann ein Titelkampf kaum sein.“