• Neuer Diesel-Rennsportwagen debütiert in Sebring (USA)
  • 12-Stunden-Rennen in Florida als Härtetest für Le Mans
  • Starke Konkurrenz in der LMP1-Klasse
Audi R15 TDI
Audi R15 TDI - Studio

Es wird ernst: Nach Testfahrten in Spanien und Italien steht für den neuen Audi R15 TDI der erste Renneinsatz auf dem Programm. Beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (US-Bundesstaat Florida) trifft der neue Diesel-Rennsportwagen am Samstag, den 21. März auf die Konkurrenz von Acura/Honda, Peugeot und Co.

Der US-Langstrecken-Klassiker dient dem Audi Sport Team Joest vor allem als Härtetest und Standortbestimmung für die 24 Stunden von Le Mans am 13./14. Juni 2009. Gleichzeitig möchte die Mannschaft um Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich auf der anspruchsvollen Rennstrecke im Herzen Floridas die eindrucksvolle Sebring-Bilanz der Marke fortschreiben: Achtmal siegte Audi bisher – und das bei nur zehn Einsätzen.

Dass neue Prototypen der AUDI AG in Sebring ihr Debüt geben, hat Tradition: Am 20. März 1999 startete Audi in Sebring erstmals bei einem Sportwagen-Rennen. Michele Alboreto, Dindo Capello und Stefan Johansson belegten mit dem Audi R8R des Audi Sport Team Joest damals auf Anhieb den dritten Platz.

Ein Jahr später sorgten Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro in Sebring beim Debüt des Audi R8 für den ersten Audi Triumph bei einem Sportwagen-Rennen. Weitere 62 Siege sollten folgen und den R8 zum erfolgreichsten LMP1-Sportwagen aller Zeiten machen.

Am 18. März 2006 schrieb Audi in Sebring ein weiteres Kapitel Motorsport-Geschichte: Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish sorgten beim ersten Einsatz des Audi R10 TDI gleich für den ersten Sieg eines Diesel-Rennsportwagens bei einem bedeutenden internationalen Langstrecken-Rennen.

Das Trio, das im vergangenen Jahr auch in Le Mans erfolgreich war, ist in unveränderter Formation auch beim Debüt des neuen Audi R15 TDI im Einsatz. Den zweiten R15 TDI pilotieren Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner.

Eine Woche lang haben die sechs Audi Werksfahrer in Sebring die Gelegenheit, mit dem neuen LMP1-Rennsportwagen Erfahrung unter Rennbedingungen zu sammeln – und das auf einer der härtesten und schwierigsten Rennstrecken der Welt bei zu erwartenden Temperaturen um 30 Grad im Schatten.

Das sind völlig neue Bedingungen für den R15 TDI, der bei den Testfahrten in Europa bisher fast ausschließlich bei kühlem Wetter und oft im Regen unterwegs war.

Das 12-Stunden-Rennen in Sebring ist zudem die erste Veranstaltung, bei der das neue Technische Reglement für Le Mans-Prototypen gilt. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Breite der Heckflügel um 40 Zentimeter reduziert. Außerdem müssen Dieselfahrzeuge mit kleineren Lufteinlässen und weniger Ladedruck und folglich geringerer Motorleistung an den Start gehen.

Mit vielen technischen Innovationen hat Audi Sport versucht, die Beschneidungen durch das Reglement so gut wie möglich zu kompensieren.

Stimmen vor dem Rennen in Sebring
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Sebring ist für uns ein wichtiger Test für die 24 Stunden von Le Mans. Erfahrungsgemäß ist die Strecke sehr hart und deckt Probleme, die ein Auto hat, gnadenlos auf. Deshalb ist es besonders wichtig, dort mit einem neu entwickelten Fahrzeug zu fahren. Natürlich erhoffen wir uns von dem Rennen auch eine Standortbestimmung mit unserem neuen Audi R15 TDI, denn die bekommt man nur, wenn man gegen seine Konkurrenz fährt – und das ist in Sebring zum ersten Mal der Fall.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Wir sind nicht ganz so perfekt vorbereitet, wie wir es gerne wären – aber das ist mit einem neuen Auto eigentlich immer so. In diesem Jahr hat uns besonders wehgetan, dass wir bei den Testfahrten in Europa leider ständig schlechtes Wetter hatten und noch nicht bei hohen Temperaturen gefahren sind, wie sie uns in Sebring erwarten. Zudem waren wir erstmals nicht im Vorfeld des Rennens in Sebring zum Testen – das heißt, wir haben auf der Strecke noch keinerlei Erfahrung mit dem Audi R15 TDI. Zum Glück gibt es am Samstag vor dem Rennen eine zusätzliche Testgelegenheit, die wir nutzen werden. Das Starterfeld ist in Sebring dieses Mal zwar nicht besonders groß, qualitativ dafür aber ein Kracher, vor allem in der LMP1-Klasse. Zwei Audi, zwei Peugeot, zwei Acura/Honda in einem Starterfeld von 28 Autos – das wird ein heißes Rennen!“

Lucas Luhr (Audi R15 TDI #1): „Ich freue mich sehr auf Sebring! Das ist ein Rennen mit einer großen Tradition. Es ist ein schönes Gefühl, beim Saisonauftakt der American Le Mans-Serie als amtierender LMP1-Champion zu starten. Das Ziel ist klar: Wir wollen das Ding gewinnen! Aber das wird natürlich nicht einfach. Der Audi R15 TDI ist zum ersten Mal im Renntrimm im Einsatz. Die Konkurrenz ist sehr stark. Wir kommen mit ein paar Fragezeichen nach Sebring und werden nächste Woche live erleben, wo wir stehen. Ich bin sicher, dass sich der R15 TDI in Sebring noch besser fahren lässt als der R10 TDI. Der R10 TDI war kein schlechtes Auto. Aber wer Audi kennt, der weiß, dass jeder neue Audi noch besser ist.“

Mike Rockenfeller (Audi R15 TDI #1): „Ich war beim Audi R15 TDI erstmals von Anfang an mit in die Entwicklung eingebunden. Das war eine neue, tolle Erfahrung für mich. Ich bin drei Tests gefahren, bei denen wir allerdings viel Pech mit dem Wetter hatten. Im vergangenen Jahr hatten wir in Sebring eine harte Woche. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr mit dem neuen R15 TDI wesentlich besser aufgestellt sind. Klar ist, dass Sebring für uns ein weiterer Test ist. Aber es wird Zeit, auf der Strecke gegen die anderen zu fahren. Ich bin gespannt, wer die Regeländerungen am besten umgesetzt hat.“

Marco Werner (Audi R15 TDI #1): „Natürlich wird Sebring mit Spannung erwartet – und zwar in zweierlei Hinsicht: Sebring ist der traditionelle Saisonauftakt, aber auch der erste Einsatz unseres Audi R15 TDI. Wir sind sehr gespannt, wo wir mit dem neuen Auto im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Gleich ein so langes und hartes Rennen zu fahren, ist natürlich eine Herausforderung. Trotzdem peilen wir den neunten Sebring-Sieg für Audi an. Es wäre toll, das Rennen zu gewinnen. Ich selbst bin bisher sechsmal in Sebring gefahren und habe die Hälfte meiner Einsätze gewonnen.“

Dindo Capello (Audi R15 TDI #2): „Sebring wird das erste Examen für unseren neuen Audi R15 TDI. Wir hatten in Sebring bisher immer tolle Debüts, sowohl mit dem R8 als auch mit dem R10 TDI. Unser Ziel ist, diese Serie fortzusetzen. Allerdings wissen wir, dass es in diesem Jahr besonders schwierig wird. Wir sind mit unserem Testprogramm im Rückstand, weil wir fast immer schlechtes Wetter hatten. Die Bedingungen in Sebring werden ganz anders sein. Ich bin überzeugt, dass der R15 TDI auf Anhieb schnell sein wird. Aber wir haben viel Arbeit vor uns, was die Feinabstimmung betrifft. Mein persönliches Ziel ist klar: Nach bisher drei Siegen möchte ich den ‚Poker‘ schaffen – so nennt man bei uns in Italien vier Siege.“

Tom Kristensen (Audi R15 TDI #2): „Sebring ist ein ganz besonderes Rennen in einer großartigen Atmosphäre, das ich schon viermal gewinnen konnte. Ich saß bei den Debüts des Audi R8 und des Audi R10 TDI jeweils im siegreichen Auto – das wünsche ich mir natürlich auch für den ersten Einsatz des neuen Audi R15 TDI. Dindo (Capello), Allan (McNish) und meine anderen Teamkollegen sind vom R15 TDI jedenfalls genauso begeistert wie ich. Das Auto ist ziemlich cool. Sebring wird zeigen, wer im Winter seine Hausaufgaben am besten gemacht hat und wo wir im Vergleich zu Acura/Honda und Peugeot stehen – natürlich auch im Hinblick auf Le Mans. Ganz besonders freue ich mich auch auf Freitagabend: Dann läuft auf ESPN der Film ‚Truth in 24‘, der unseren letztjährigen Le Mans-Sieg eindrucksvoll dokumentiert. Den werden wir uns alle als Einstimmung auf das Rennen anschauen.“

Allan McNish (Audi R15 TDI #2): „Mein Ziel ist, beim Debüt gleich den ersten Sieg für den Audi R15 TDI zu holen. Das heißt, wir dürfen keine Fehler machen, denn die Konkurrenz ist in diesem Jahr sehr, sehr hart. Wir werden ein hohes Tempo gehen müssen. Der neue Audi R15 TDI hat einen kleineren, leichteren Motor. Aber es wurde auch intensiv daran gearbeitet, die Beschneidungen durch das Reglement so gut wie möglich zu kompensieren. Das neue Auto hat eine bessere Gewichtsverteilung und ist dadurch agiler. Auch die Aerodynamik ist optimiert. Der R15 TDI ist ein großer Schritt gegenüber dem R10 TDI, der dreimal in Folge die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hat. Ich freue mich auf Sebring und seine einzigartige Atmosphäre mit mehr als 160.000 Zuschauern, von denen die meisten fast die ganze Woche an der Rennstrecke zelten. Sebring ist das zweitgrößte Sportwagen-Rennen der Welt.“

Fakten und Zahlen

Wissenswertes: Audi
startete bisher zehnmal in Sebring und feierte dabei acht Gesamtsiege und neun Klassensiege ... Von 2000 bis 2007 siegte Audi achtmal in Folge ... 2007 wurde Audi in die „Hall of Fame“ von Sebring aufgenommen ... Das Team von Reinhold Joest siegte in Sebring bisher sechsmal, viermal mit dem Audi R8, zweimal mit dem Audi R10 TDI ... Allan McNish und Tom Kristensen fuhren im März 2000 in Sebring ihre ersten Rennen für Audi ... Sebring ist der älteste Straßenkurs in den USA ... Das erste 12-Stunden-Rennen in Sebring wurde am 15. März 1952 ausgetragen ... 2009 ist die 57. Auflage des Rennens ... Mit 370 Runden hält Audi den Distanzrekord in Sebring, aufgestellt im Jahr 2001 ... Den Streckenrekord im Qualifying hält Marco Werner (aufgestellt im Jahr 2007) ... Mit je vier Gesamtsiegen sind Tom Kristensen und Frank Biela die erfolgreichsten Fahrer in der Geschichte des Rennens ... Mit acht Gesamtsiegen liegt Audi hinter Porsche (18) und Ferrari (12) auf dem dritten Platz der ewigen Bestenliste ... Lucas Luhr feierte in Sebring bisher fünf Klassensiege (GT2 und LMP2) ... Die beiden Audi R15 TDI sind in Sebring durch rote (Startnummer 1) und silberne (Startnummer 2) Zusatzfarben zu unterscheiden.


Die Audi Bilanz in Sebring

1999 3. Platz (Alboreto/Capello/Johansson) Audi R8R
2000 1. Platz (Biela/Kristensen/Pirro) Audi R8 (402)
2001 1. Platz (Capello/Alboreto/Aiello) Audi R8 (502)
2002 1. Platz (Capello/Pescatori/Herbert) Audi R8 (602)
2003 1. Platz (Biela/Peter/Werner) Audi R8 (604)
2004 1. Platz (Biela/Kaffer/McNish) Audi R8 (603)
2005 1. Platz (Kristensen/Lehto/Werner) Audi R8 (605)
2006 1. Platz (Capello/Kristensen/McNish) Audi R10 TDI (101)
2007 1. Platz (Biela/Pirro/Werner) Audi R10 TDI (202)
2008 3. Platz (Capello/Kristensen/McNish) Audi R10 TDI

Die Audi Fahrerteams in Sebring 2009

Audi R15 TDI #1 (Chassisnummer 102)
Fahrzeugingenieur: Dominic Zeidtler (D)

Lucas Luhr (D): * 22.07.1979 in Koblenz (D); Wohnort: Ermatingen (CH); verheiratet mit Claudia, eine Tochter (Georgina), ein Sohn (Gianluca); Größe: 1,85 m; Gewicht: 72 kg; Audi Fahrer seit 2007; Sebring-Gesamtsiege: 0 (bestes Ergebnis: Platz 6); Le Mans-Gesamtsiege: 0

Mike Rockenfeller (D): * 31.10.1983 in Neuwied (D); Wohnort: Altnau (CH); ledig (Lebensgefährtin Susanne); Größe: 1,75 m; Gewicht: 67 kg; Audi Fahrer seit 2007; Sebring-Gesamtsiege: 0 (bestes Ergebnis: Platz 6); Le Mans-Gesamtsiege: 0

Marco Werner (D): * 27.04.1966 in Dortmund (D); Wohnort: Ermatingen (CH); verheiratet mit Annett, eine Tochter (Janina); Größe: 1,75 m; Gewicht: 66 kg; Audi Fahrer seit 2002; Sebring-Gesamtsiege: 3; Le Mans-Gesamtsiege: 3

Audi R15 TDI #2 (Chassisnummer 103)
Fahrzeugingenieur: Howden Haynes (GB)

Dindo Capello (I): * 17.06.1964 in Asti (I); Wohnort: Canelli (I); verheiratet mit Elisabetta, ein Sohn (Giacomo); Größe: 1,72 m; Gewicht: 66 kg; Audi Fahrer seit 1994; Sebring-Gesamtsiege: 3; Le Mans-Gesamtsiege: 3

Tom Kristensen (DK): * 07.07.1967 in Hobro (DK); Wohnort: Monaco (MC); ledig (Lebensgefährtin Hanne), zwei Söhne (Oliver und Oswald), eine Tochter (Carla Malou); Größe: 1,74 m; Gewicht: 72 kg; Audi Fahrer seit 2000; Sebring-Gesamtsiege: 4; Le Mans-Gesamtsiege: 8

Allan McNish (GB): * 29.12.1969 in Dumfries (GB); Wohnort: Monaco (MC); verheiratet mit Kelly, ein Sohn (Finlay), eine Tochter (Charlotte Amelie); Größe: 1,65 m; Gewicht: 58 kg; Audi Fahrer 2000 und seit 2004; Sebring-Gesamtsiege: 2; Le Mans-Gesamtsiege: 2

Der Zeitplan in Sebring

Samstag, 14. März

10:15 – 11:45 Uhr Test-Session
13:30 – 14:45 Uhr Test-Session
15:45 – 17:00 Uhr Test-Session

Montag, 16. März
09:10 – 10:40 Uhr Test-Session (GT-Fahrzeuge)
10:50 – 12:20 Uhr Test-Session (Prototypen)
14:30 – 16:00 Uhr Test-Session (GT-Fahrzeuge)
16:10 – 17:40 Uhr Test-Session (Prototypen)

Dienstag, 17. März
13:00 – 13:30 Uhr Test-Session (GT-Fahrzeuge)
13:30 – 14:30 Uhr Test-Session (alle Klassen)
14:30 – 15:00 Uhr Test-Session (Prototypen)

Mittwoch, 18. März
10:45 – 11:40 Uhr Freies Training
14:40 – 15:35 Uhr Freies Training

Donnerstag, 19. März
10:20 – 11:15 Uhr Freies Training
14:45 – 15:10 Uhr Qualifying (GT-Fahrzeuge)
15:15 – 15:40 Uhr Qualifying (Prototypen)
19:15 – 21:00 Uhr Nachttraining

Freitag, 20. März
09:55 – 10:55 Uhr Freies Training

Samstag, 21. März
08:00 – 08:25 Uhr Warm-up
10:30 – 22:30 Uhr Rennen (12 Stunden)

Termine für die Medien

Donnerstag, 19. März

15:50 Uhr Qualifying-Pressekonferenz (Media Interview Area)

Freitag, 20. März
13:15 – 14:00 Uhr Audi Pressekonferenz (Audi Hospitality im Fahrerlager)
14:00 – 15:00 Uhr Meet the Audi Team (Audi Hospitality im Fahrerlager)

Samstag, 21. März
ca. 23:30 Uhr Sieger-Pressekonferenz (Media Interview Area)