ALMS 2001
Johnny Herbert im Champion Audi #38

Der Endspurt in der American Le Mans-Serie (ALMS) verspricht Spannung: Vor den letzten beiden Saisonrennen in Laguna Seca und Road Atlanta liegen die vier Audi Werksfahrer Rinaldo Capello, Tom Kristensen, Emanuele Pirro und Frank Biela nur wenige Punkte voneinander getrennt an der Spitze der ALMS-Gesamtwertung. Nach ihrem Sieg in Mid-Ohio haben aber auch die Panoz-Piloten Jan Magnussen und David Brabham noch reelle Titelchancen.

Das Team Audi Sport North America steht am 9. September in Laguna Seca daher vor einer schwierigen Aufgabe: Einerseits haben die Audi Piloten „freie Fahrt“ und liefern sich mit den beiden Infineon Audi R8 seit Saisonbeginn ein hartes Team-internes Duell. Andererseits gilt es, mit Blick auf das starke Panoz-Team im Titelkampf kein unnötig großes Risiko einzugehen.

Zudem gilt der 3,602 Kilometer lange Kurs bei Monterey an der kalifornischen Küste als unberechenbar, da vom nahegelegenen Meer regelmäßig feiner Sand auf die Strecke geweht wird. „Abseits der Ideallinie ist es daher sehr rutschig“, weiß Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich aus dem Vorjahr. „Außerdem ist es morgens in Laguna meistens recht kalt, mittags aber sehr heiß.“ Die wechselnden Temperaturen und Gripverhältnisse erschweren die Abstimmungsarbeit.

Deshalb ist man im Team Audi Sport North America froh, auf die Erfahrungen des Vorjahres zurückgreifen zu können, als Audi in einem spannenden Rennen einen Doppelsieg feierte und vorzeitig die Markenwertung der ALMS gewann. „Wir kennen Laguna Seca inzwischen sehr gut und haben im vergangenen Jahr mit dem Audi R8 viele Erkenntnisse gesammelt“, erklärt Teamdirektor Reinhold Joest. „Wir wissen ganz genau, wo wir stehen. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir unser Ziel, das Rennen zu gewinnen, erreichen können.“

Die Audi Werksfahrer freuen sich auf das Rennen in Kalifornien ganz besonders. „Laguna liegt in einer der schönsten Gegenden der USA“, schwärmt Tom Kristensen, der seit dem vergangenen ALMS-Lauf in Mid-Ohio mit seiner Familie durch Kalifornien reist. „Die Strecke ist wieder einmal neu für mich, aber ich habe schon viel über sie gehört – natürlich auch alles über die berühmten Cork Screw-Kurven.“

Die „Korkenzieher“-Kurvenkombination, die hinter einer Kuppe steil nach unten abfällt, gilt als eine der faszinierendsten Passagen der Welt. „Mit dem R8 da durchzufahren, ist bestimmt phantastisch“, meint Andy Wallace, der für das Audi Kundenteam Champion in Laguna Seca startet und ein erklärter Fan dieser Rennstrecke ist: „Ich mag diese Strecke sehr. Entscheidend wird dort das richtige Setup sein.“

„Laguna Seca ist zweifellos eine der schönsten Rennstrecken im ALMS-Kalender“, stimmt auch Rinaldo Capello dazu. „Sie ist aber auch eine der schwierigsten“, ergänzt Frank Biela. „Auf den ersten Blick sieht sie ganz simpel aus. Schon nach ein paar Runden weiß man auch, wo es langgeht. Aber die richtige Linie zu finden, ist nicht einfach. Es gibt ein paar Ecken, die viel schneller sind, als man am Anfang meint.“

Für Biela und seinen Partner Emanuele Pirro geht es in Laguna Seca darum, Boden auf ihre Teamkollegen Rinaldo Capello und Tom Kristensen gut zu machen. „Die Meisterschaft geht in ihre entscheidende Phase“, sagt Pirro. „Von diesem Rennen hängt sehr viel ab. Ich bin motiviert und freue mich auf einen weiteren harten Fight.“

In den möchten sich einmal mehr Johnny Herbert und Andy Wallace mit dem Champion Audi R8 einmischen. „Wir haben zuletzt mehrfach angedeutet, dass wir auch zu einem Sieg fähig sind“, meint Herbert. „Jetzt brauchen wir nur endlich einmal das nötige Glück.“

In Laguna Seca kehrt das Team von Stefan Johansson in die ALMS zurück. Johansson sicherte sich mit einem Vorjahres-Audi R8 vorzeitig den Titel in der European Le Mans-Serie (ELMS) und bestreitet nun gemeinsam mit Teampartner Patrick Lemarie die letzten beiden Saisonrennen der ALMS.

Der Zeitplan in Laguna Seca

Freitag, 7. September
12:40 – 14:10 Uhr Testfahrten

Samstag, 8. September
08:55 – 09:55 Uhr 1. freies Training
12:40 – 13:40 Uhr 2. freies Training
17:20 – 17:40 Uhr Zeittraining

Sonntag, 9. September
08:25 – 08:45 Uhr Warm-up
12:00 – 14:45 Uhr Rennen