ALMS 2001
Das Podium in Sears Point

Mit einem Doppelsieg in Sears Point ist Audi ein Traumstart in die heiße Phase der American Le Mans-Serie (ALMS) gelungen. Doch der Lauf in Kalifornien am vergangenen Wochenende hat nur einen kleinen Vorgeschmack darauf gegeben, was die Audi Werksfahrer Frank Biela, Rinaldo Capello, Tom Kristensen und Emanuele Pirro beim nächsten Aufeinandertreffen in Portland am 5. August erwartet: Nicht nur untereinander jagen sich die Teams der beiden Infineon Audi R8.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir in Portland einen weiteren Team-internen Fight erleben werden“, erklärt Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Frank und Emanuele nehmen aus Sears Point bestimmt eine Extraportion Motivation mit. Aber auch auf beide Panoz und die Champion-Mannschaft müssen wir gut aufpassen.“

Panoz war in Sears Point mit den bewährten Vorjahresautos sofort wieder vorne dabei, und der privat eingesetzte Audi R8 des Champion-Teams ist ohnehin jederzeit für einen Sieg gut. Nach seinem Einsatz in Le Mans debütierte Johnny Herbert in Sears Point in der ALMS und wird mit seinem Partner Andy Wallace die restliche Saison für Champion bestreiten. „Ich freue mich auf die Rennen im Audi – irgend jemand muss schließlich die beiden Werksautos schlagen. Und am liebsten würden wir damit in Portland anfangen“, erklärt Herbert, der mit der Erfahrung aus 162 Formel 1-Rennen in die ALMS kommt.

Das möchte das Team Audi Sport North America natürlich verhindern. Allen voran die Le Mans-Sieger Frank Biela und Emanuele Pirro, die in Portland den ersten Siegerpokal in der 2001er ALMS in Empfang nehmen wollen. „Wir wissen, dass wir schnell sind und gewinnen können. Wir müssen es nur endlich einmal umsetzen“, sagt der dienstälteste Audi Pilot. „Nach dem knappen Ausgang in Sears Point gilt bei uns natürlich auch das Motto: Jetzt erst recht!“, stimmt Pirro zu.

Der Weg zum Sieg führt für Biela/Pirro einmal mehr über das italienisch-dänische Doppel im Schwesterauto. „Portland ist zwar wieder eine neue Strecke für mich. Aber ich habe auch in Sears Point bewiesen, dass ich sehr schnell lernen kann“, sagt Tom Kristensen. „Dieses Mal fahre ich das Zeittraining und hoffe, die Pole Position und damit eine gute Ausgangsposition für Dindo und mich zu holen.“

Die 3,128 Kilometer lange Strecke im US-Bundesstaat Oregon charakterisieren alle Audi Piloten einstimmig als vergleichsweise einfach. „Außer den Ovalkursen ist Portland sicher die für den Fahrer am wenigsten anspruchvolle Strecke im Kalender“, weiß Tabellenführer Rinaldo Capello, der im Vorjahr die Pole Position holte und auch das Rennen gewann. „Aber wie immer bleibt uns im freien Training nicht viel Zeit, um uns auf die Strecke einzustellen. Wir müssen also konzentriert arbeiten.“

Reinhold Joest baut deshalb auf Erfahrungen aus dem Vorjahr. „Wir haben eine Menge Daten vom Rennen in Portland, beispielsweise für die Getriebeübersetzung. Es lassen sich zwar nicht alle Erfahrungen 1:1 auf den neuen Infineon R8 umsetzen. Aber nach dem Testtag haben wir das im Griff, und das ist schon die halbe Miete“, sagt der Direktor des Teams Audi Sport North America.

„Ein einfaches Rennen wird das aber trotzdem nicht“, kündigt Frank Biela an. „Wir haben zwar im Gegensatz zu Sears Point wieder eine lange Gerade zum Luft holen. Dafür müssen wir hier deutlich mehr Runden absolvieren als in Sears Point. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit zum Überholen am Ende der Start-und-Ziel-Geraden. Deshalb ist es wichtig, bei der Abstimmung einen guten Kompromiss zu finden: Genug Abtrieb in den engen Kurven, aber genug Speed auf der Geraden, um die einzige Überhol-Chance auch nutzen zu können.“

Das Rennen in Portland startet am Sonntag, 5. August, um 13 Uhr Ortszeit (22 Uhr MESZ) und dauert 2:45 Stunden.

Der Zeitplan in Portland

Freitag, 3. August
14:00 – 15:30 Uhr Testfahrten

Samstag, 4. August
11:00 – 12:00 Uhr 1. freies Training
15:15 – 16:15 Uhr 2. freies Training
18:10 – 18:30 Uhr Zeittraining

Sonntag, 5. August
11:30 – 12:00 Uhr Warm-up
13:00 – 15:45 Uhr Rennen