• DTM-Gastspiel auf dem Nürburgring
  • Drei Audi Siege bei den letzten fünf DTM-Rennen am „Ring“
  • „Heimspiel“ für Pierre Kaffer und Frank Stippler
DTM 2005
Der Start auf dem Norisring

Es ist gerade einmal Halbzeit in der DTM, doch der Titelkampf in Europas populärster Tourenwagen-Serie hat sich bereits mächtig zugespitzt. Mit Mattias Ekström (Schweden) und Tom Kristensen (Dänemark) auf den Tabellenplätzen zwei und drei hat Titelverteidiger Audi zwei heiße Eisen im Feuer, die beim siebten Lauf auf dem Nürburgring am 7. August alles daran setzen werden, den zweiten Saisonsieg für Audi zu erzielen.

Während Mattias Ekström die Führung in der Fahrerwertung zurückholen möchte, die er beim turbulenten Rennen auf dem Norisring an Gary Paffett abtreten musste, peilt sein Teamkollege aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline, Tom Kristensen, seinen ersten Saisonsieg in der DTM an. Zweimal in Folge stand der Le Mans-Rekordsieger mit seinem Audi A4 DTM auf der Pole Position, beide Male hatte er im Rennen jedoch Pech.

Kristensen testete Ende Juli drei Tage lang auf der Rennstrecke im tschechischen Most und arbeitete dabei gemeinsam mit den Technikern von Audi vor allem an der Optimierung der Fahrwerks-Kinematik und der Stoßdämpfer-Abstimmung des A4 DTM, die angesichts der Leistungsdichte in der diesjährigen Meisterschaft eine immer größere Rolle spielen. Von den gewonnen Erkenntnissen werden auch Allan McNish und Martin Tomczyk profitieren, die am Nürburgring erstmals in diesem Jahr auf das Podium wollen.

Auch das Audi Sport Team Joest rechnet sich mit seinen Vorjahres-Fahrzeugen auf dem Nürburgring gute Chancen aus – zumindest auf weitere Punkte. Wie weit man mit einem Audi Gebrauchtwagen nach vorne fahren kann, bewies Christian Abt zuletzt mit seinem zweiten Platz auf dem Norisring.
103.000 Zuschauer erlebten im vergangenen Jahr das DTM-Gastspiel auf dem 3,629 Kilometer langen Sprintkurs des Nürburgrings, das für Pierre Kaffer und Frank Stippler ein „Heimspiel“ ist. Dieses Mal erwarten die Veranstalter noch mehr Zuschauer. Sämtliche Sitzplätze auf den Tribünen sind seit mehreren Wochen ausverkauft. Die ARD überträgt Qualifying (Samstag, 6. August ab 14 Uhr) und das Rennen (Sonntag, 7. August ab 13:45 Uhr) wie gewohnt live.

Stimmen vor dem Rennen auf dem Nürburgring

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1):
„Ich war auf dem Nürburgring immer gut bei der Musik und mag die Strecke sehr gerne. Das einzige, was mir am Nürburgring bisher fehlt, ist ein Sieg. Das möchte ich natürlich ändern. Aber es geht in diesem Jahr in der DTM unheimlich eng zu. Man muss eine perfekte Abstimmung finden und das letzte Hundertstel aus dem Auto herausholen. Nur dann kann man gewinnen.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2): „Ich freue mich sehr auf den Nürburgring. Die Strecke gefällt mir, und seit wir dort mit der DTM fahren, hatte ich dort eigentlich immer gute Ergebnisse. Dieses Mal möchte ich aufs ‚Stockerl’. Meiner Meinung nach sollte das möglich sein.“

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5): „Das Rennen auf dem Norisring war für mich eine Enttäuschung. Dabei war der Audi A4 dort erneut sehr konkurrenzfähig. Und nach meiner Trainingsbestzeit glaubte ich daran, das Rennen gewinnen zu können. Nach dem Norisring habe ich in Most getestet und an der Feinabstimmung des Autos gearbeitet. Ich glaube, es wird über die Renndistanz jetzt noch schneller sein. Ich bin zuversichtlich und freue mich wie immer darauf, am Nürburgring zu fahren. Für mich ist das die Heimat des deutschen Motorsports, wo ich vor vielen Jahren auch den Titel in der Deutschen Formel 3-Meisterschaft gewonnen habe.“

Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6): „Das Wetter spielt am Nürburgring eine große Rolle. Ich habe dort bisher immer Extreme erlebt: strömenden Regen oder große Hitze. Das macht es spannend, denn man weiß am Nürburgring nie, was einen erwartet. Ich denke, die Strecke sollte unserem A4 ähnlich gut liegen wie Brünn und Oscherleben. Ich selbst möchte an die guten Ergebnisse der letzten Rennen anknüpfen und so schnell wie möglich zum ersten Mal in der DTM auf das Podium.“

Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14): „Am Nürburgring habe ich schon immer gute Erfolge erzielen können – ich hoffe, dass es in diesem Jahr auch so sein wird. Die Strecke liegt mir. Sie fordert den Fahrer fahrerisch, aber auch technisch, denn man muss das Auto am Nürburgring sehr gut abstimmen.“

Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15): „Ich bin 20 Kilometer vom Nürburgring entfernt aufgewachsen und freue mich entsprechend auf mein Heimspiel. Es werden viele Freunde und Bekannte von mir kommen. Der Nürburgring war bisher immer ein gutes Pflaster für mich. Speziell der Sieg im Audi R8 beim 1000-Kilometer-Rennen im vergangenen Jahr war ein ganz besonders tolles Erlebnis. Ein Sieg wird dieses Mal wohl nicht drin sein, meine Zielsetzung lautet daher, Punkte zu holen.“

Rinaldo Capello (Audi Sport Team Joest #18): „Der Nürburgring ist endlich eine Strecke, die ich kenne und auf der ich schon immer sehr gerne gefahren bin. Mein Auto ist mittlerweile richtig gut, umso mehr habe ich mich darüber geärgert, dass ich am Norisring einen Fehler gemacht habe. In der DTM muss einfach alles passen, wenn man Punkte holen will. Meine Familie kommt mit zum Nürburgring – ich hoffe, das bringt mir Glück.“

Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19): „Der Nürburgring ist quasi mein Heimspiel. Das bringt mir zwar keinen Vorteil, weil auch alle anderen Fahrer die Strecke gut kennen. Aber es ist doch sehr angenehm, so nahe der Heimat ein Rennen zu fahren. Es werden viele Freunde und Kommilitonen aus meiner Studienzeit zum Ring kommen und mir die Daumen drücken.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Obwohl wir am Norisring mit allen vier Autos Punkte geholt haben und Audi die Führung in der Herstellerwertung übernommen hat, waren wir mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden. Jeder im Team wird alles dafür geben, dass wir am Nürburgring gewinnen und die Führung in der Fahrerwertung zurückerobern. Ich glaube, dass wir ganz gute Chancen haben, denn auf dem Nürburgring waren wir schon immer stark. Von den letzten fünf DTM-Rennen haben wir dort drei gewonnen.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Das Norisring-Rennen war für uns natürlich grandios. Der zweite Platz von Christian hat der Mannschaft gut getan und einen zusätzlichen Motivationsschub bewirkt. Der Nürburgring lag dem A4 und auch Christian im vergangenen Jahr sehr gut. Deshalb bleiben wir bei unserem Motto: im Qualifying nicht in die Top Ten, dafür im Rennen fleißig punkten...“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Wir haben am Nürburgring ein klares Ziel: Wir wollen die Führung in der Fahrerwertung zurückholen. Unsere beiden Teams haben sich gut vorbereitet, obwohl sie nach dem Rennen auf dem Norisring viel Arbeit damit hatten, die zum Teil doch sehr stark beschädigten Fahrzeuge wieder in Schuss zu bringen. Parallel dazu haben wir mit Tom Kristensen in Most getestet. Es geht in der DTM um jedes Zehntel – gerade im Endspurt.“