ALMS 2002
Frank Biela

Nach drei aufeinander folgenden Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans greift Audi nach einem weiteren Hattrick: Vor den letzten beiden Saisonrennen in Miami (Florida) und Road Atlanta (Georgia) am 5. und 12. Oktober steht das Team Audi Sport North America mit seinen beiden Infineon Audi R8 in der American Le Mans-Serie (ALMS) vor der erfolgreichen Titelverteidigung. Nach 2000 und 2001 wäre es für Audi der dritte Triumph in einem der wichtigsten Automobilmärkte.

Beim Stadtrennen in Miami reicht Audi schon ein elfter Platz zum vorzeitigen Gewinn der Markenwertung. Die Entscheidung in der Fahrerwertung wird dagegen wohl erst beim Finale in Road Atlanta fallen: Vor den letzten beiden Läufen haben noch neun Piloten zumindest theoretische Titelchancen. Mit Tabellenführer Tom Kristensen, Rinaldo Capello, Johnny Herbert, Frank Biela und Vorjahres-Champion Emanuele Pirro liegen fünf Audi Piloten auf den ersten fünf Plätzen der Gesamtwertung.

In Miami und Road Atlanta stehen das Team Audi Sport North America und das Kundenteam Champion Racing innerhalb einer Woche vor zwei höchst unterschiedlichen Aufgaben: Der neue, knapp 2,5 Kilometer lange Stadtkurs in Miami ist eine der kürzesten und langsamsten Strecken der Saison. Das Finale in Road Atlanta wird dagegen auf einer der schnellsten Strecken der ALMS ausgetragen. Und während das Rennen in Miami nur 2:45 Stunden dauert, ist das „Petit Le Mans“ in Road Atlanta mit einer Distanz von 1000 Meilen oder maximal 10 Stunden ein echtes Langstrecken-Rennen.

Auch logistisch bedeutet der „Doppelschlag“ zum Saisonende für die Audi Teams eine Herausforderung: Am Mittwoch nach dem Rennen in Miami beginnt im mehr als 1000 Kilometer entfernten Road Atlanta bereits das Training für das „Petit Le Mans“.


Stimmen vor den Rennen in Miami und Road Atlanta

Frank Biela (Infineon Audi R8 #1):
„Miami und Road Atlanta sind zum Saisonabschluss zwei echte Highlights. Miami wird mit Sicherheit eine einzigartige Atmosphäre bieten. Die Strecke in Road Atlanta ist eine Art kleine Nordschleife. Zehn Stunden mit zwei Fahrern, das wird ziemlich hart. Am liebsten wären uns natürlich zwei Siege, mit etwas Glück haben wir dann sogar noch Titelchancen.“

Emanuele Pirro (Infineon Audi R8 #1): „Genau wie in Washington haben wir in Miami die Gelegenheit, im Herzen einer großen Stadt zu fahren. Wir teilen uns die Bühne mit der ChampCar-Serie und werden alles versuchen, den Zuschauern eine tolle Show zu bieten. Frank und ich haben die Titelhoffnungen noch nicht aufgegeben. Wir werden in Miami alles tun, um die Titelentscheidung auf Road Atlanta zu vertagen, wo wir im letzten Jahr gewonnen haben.“

Rinaldo Capello (Infineon Audi R8 #2): „Miami wird ein schwieriges Rennen. Die Strecke ist so eng, dass man leicht einen Fehler machen und so wichtige Punkte verlieren kann. Tom und ich müssen in Miami nicht unbedingt gewinnen. Ins Ziel kommen und punkten wäre jedoch wichtig, um mit einem guten Vorsprung in der Meisterschaft zum Finale zu reisen.“

Tom Kristensen (Infineon Audi R8 #2): „Ich freue mich sehr auf Miami und ein weiteres Stadtrennen vor großer Zuschauerkulisse. Das Rennen hat eine große Tradition. Es ist toll, dass die Sportwagen nach Miami zurückkehren. Ich hoffe natürlich, dass Dindo und ich auch nach den letzten beiden Rennen die Nase vorne haben.“

Johnny Herbert (ADT Champion Audi R8 #38): „Das Rennen in Miami wird sehr interessant. Die Strecke ist für uns alle neu, außerdem kann sich die Meisterschaft in Miami schon entscheiden. Ich glaube, dass Miami die letzte realistische Chance bietet, mein erstes Rennen mit Champion Audi zu gewinnen. In Road Atlanta werden die Werks-Audi für uns wohl zu stark sein.“

Stefan Johansson (ADT Champion Audi R8 #38): „Ich bin Mitte der 90er Jahre mit der CART-Serie schon in Miami gefahren. Mit unseren wesentlich breiteren Sportwagen ist der neue, enge und unebene Stadtkurs aber eine ganz andere Herausforderung. Ich erwarte ein hartes Wochenende. Road Atlanta ist ein phantastischer Saisonabschluss: Die Strecke ist großartig und schwierig.“

Ralf Jüttner, Technischer Direktor Team Audi Sport North America:
„Wir fahren erstmals gemeinsam mit der ChampCar-Serie. Ich bin überzeugt, dass wir mit der ALMS einen großen Teil zum Gelingen der Veranstaltung beitragen werden. Die Strecke ist wieder einmal neu für uns, aber wir haben bisher noch keine einzige Strecke gefunden, die dem R8 nicht liegt. Wir haben bewiesen, dass der R8 auch auf winkeligen Kursen top ist, obwohl er für schnelle Strecken entwickelt worden ist. Deshalb freuen wir uns ganz besonders auf das Finale in Road Atlanta, denn das ist eine der schnellsten Strecken der ALMS.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Miami hat sehr viel Tradition und ist ein Rennen, das in Amerika eine große Öffentlichkeitswirkung hat. Daher ist es für uns wichtig, dort einen guten Auftritt zu haben. Das Rennen ist aber auch entscheidend für die Meisterschaft. Der kleinste Fehler unserer Fahrer könnte bedeuten, dass sich die Positionen in der Meisterschaft deutlich verändern. Das gilt natürlich auch für das Langstrecken-Rennen in Road Atlanta: Zu zweit knapp zehn Stunden absolvieren, ist eine große Herausforderung für die Fahrer.“


Der Zeitplan in Miami

Freitag, 4. Oktober
08:00 – 09:00 Uhr (14:00 – 15:00 Uhr) Freies Training
12:00 – 13:00 Uhr (18:00 – 19:00 Uhr) Freies Training
16:05 – 16:25 Uhr (22:05 – 22:25 Uhr) Zeittraining (Prototypen)

Samstag, 5. Oktober
08:55 – 09:20 Uhr (14:55 – 15:20 Uhr) Warm-up
16:00 – 18:45 Uhr (22:00 – 00:45 Uhr) Rennen (2:45 Stunden)

(In Klammern die Zeiten in Deutschland)


Der Zeitplan in Road Atlanta

Mittwoch, 9. Oktober
12:25 – 14:25 Uhr (18:25 – 20:25 Uhr) Freies Training

Donnerstag, 10. Oktober
09:30 – 10:30 Uhr (15:30 – 16:30 Uhr) Freies Training
14:15 – 15:15 Uhr (20:15 – 21:15 Uhr) Freies Training
19:00 – 21:00 Uhr (01:00 – 03:00 Uhr) Nachttraining

Freitag, 11. Oktober
08:00 – 09:00 Uhr (14:00 – 15:00 Uhr) Freies Training
13:35 – 14:00 Uhr (19:35 – 20:00 Uhr) Zeittraining (Prototypen)

Samstag, 12. Oktober
08:00 – 08:30 Uhr (14:00 – 14:30 Uhr) Warm-up
11:30 – 21:30 Uhr (17:30 – 03:30 Uhr) Rennen (1000 Meilen oder 10 Stunden)

(In Klammern die Zeiten in Deutschland)


Stand Fahrerwertung

1. Tom Kristensen (Audi) 182 Punkte
2. Rinaldo Capello (Audi) 180 Punkte
3. Johnny Herbert (Audi) 164 Punkte
4. Frank Biela (Audi) 162 Punkte
5. Emanuele Pirro (Audi) 161 Punkte
6. David Brabham (Panoz) 141 Punkte
7. Jan Magnussen (Panoz) 135 Punkte
8. Stefan Johansson (Audi) 133 Punkte
9. Bill Auberlen (Panoz) 129 Punkte
10. Bryan Herta (Panoz) 119 Punkte

Stand Markenwertung


1. Audi 197 Punkte
2. Panoz 151 Punkte
3. Lola 96 Punkte
4. Riley & Scott 83 Punkte
5. Cadillac 71 Punkte
6. Ascari 19 Punkte
7. Dome 12 Punkte