ALMS 2000
Siegerehrung in Sears Point

Mit einem souveränen Doppelsieg in Sears Point hat sich Audi eindrucksvoll im Kampf um den Titel der American Le Mans-Serie (ALMS) zurückgemeldet. Allan McNish und Rinaldo Capello gewannen das 2:45 Stunden lange Rennen in Kalifornien mit einem Start-Ziel-Sieg vor den Le Mans-Siegern Frank Biela und Emanuele Pirro im zweiten Audi R8. Damit rückt Audi in der Herstellerwertung auf den zweiten Platz vor.

Knapp zwei Stunden lang kämpfte sich Allan McNish auf der engen Strecke durch das Feld, bevor er das Cockpit mit einer Runde Vorsprung an Rinaldo Capello übergab. Bei Halbzeit des Rennens waren nur noch die beiden bei Audi Sport in Ingolstadt gebauten R8 in einer Runde. In der Anfangsphase hatte sich Emanuele Pirro einen packenden Zweikampf um die zweite Position mit dem schnellsten Panoz geliefert.

Der Sears Point Raceway ist für Fahrer und Fans eine außergewöhnliche Rennstrecke. Durch die Lage mitten in den kalifornischen Weinbergen haben die Zuschauer einen faszinierenden Blick über den gesamten Verlauf des 4,05 Kilometer langen Kurses. Für die Fahrer bedeutet die enge Streckenführung mit steilen Anstiegen und Gefällen eine ungewöhnliche Herausforderung. „Sears Point ist die kalifornische Nordschleife“, sagt Frank Biela. „Es ist sehr schwer, hier die richtige Linie zu finden. Weil die Auslaufzonen sehr eng sind, darf man sich keinen Fehler erlauben.“

Viel Zeit zur Erholung im sonnigen Kalifornien bleibt dem Team Audi Sport North America nicht: Nach weiteren Testfahrten in den USA startet Audi am 6. August in Mosport zum sechsten Lauf der ALMS. Beim einzigen Auftritt in Kanada heißt das Ziel, weiteren Boden in der hart umkämpften Meisterschaft gutzumachen.

Stimmen nach dem Rennen

Rinaldo Capello (#77):
„Um ganz ehrlich zu sein: Mein Turn war nicht besonders aufregend, weil Allan schon grandiose Vorarbeit geleistet hatte. Immer, wenn ich eine freie Runde hatte, habe ich sehr stark gepuscht. Aber dann habe ich mich gleich wieder zusammengerissen und darauf geachtet, dass wir das Auto sicher ins Ziel bringen.“

Allan McNish (#77): „Ich bin sehr stolz auf diesen Sieg von Audi. Ich habe von der ersten Runde an alles gegeben – auch, um meinen Ausrutscher auf dem Nürburgring wieder etwas gutzumachen. Pole Position, schnellste Runde und der Sieg sind für Rinaldo und mich ein toller Erfolg.“

Frank Biela (#78): „Der zweite Platz für uns geht in Ordnung. Allan war am ganzen Wochenende extrem stark und schon nach einem Turn so weit vorne, dass wir kaum noch eingreifen konnten. Ich hatte aber damit gerechnet, in meinen Turn noch härter gegen David Brabham im Panoz kämpfen zu müssen.“

Emanuele Pirro (#78): „Besonders zu Beginn war es ein sehr schwieriges Rennen. Beim Überrunden berührte ich ein langsameres Auto und beschädigte die Frontpartie meines R8 leicht. Alles in allem freue ich mich über unseren zweiten Platz, der auch für die Meisterschaft sehr wichtig ist.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Wir haben unsere Aufholjagd in den USA hervorragend begonnen und bei unserem Sieg das ganze Feld überrundet – ich glaube, das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Aber die Mannschaft von BMW hat auch Punkte gesammelt, der Rest der Saison wird also spannend bleiben und für uns sehr schwierig werden.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Ich war sehr zuversichtlich, dass wir hier gut aussehen. Wir haben ein fantastisches Auto, eine tolle Boxenmannschaft und wir haben sehr gute Reifen von Michelin bekommen. Dazu sind unsere vier Piloten ein fehlerloses Rennen gefahren. Ich denke, wir haben Audi in Kalifornien ausgezeichnet repräsentiert.“

Ergebnis

1. Capello/McNish (Audi R8) 114 Runden
2. Biela/Pirro (Audi R8) 1 Rd. zur.
3. Lehto/Müller (BMW) 2 Rd. zur.
4. Auberlen/Gounon (BMW) 2 Rd. zur.
5. Brabham/Magnussen (Panoz) 8 Rd. zur.
6. Field/Sutherland (Lola) 12 Rd. zur.
7. Johansson/Smith (Reynard) 13 Rd. zur.
8. Donohue/Archer (Chrysler) 13 Rd. zur.
9. Wendlinger/Beretta (Chrysler) 13 Rd. zur.
10. Said/Stuck (BMW) 14 Rd. zur.