ALMS 2003
Frank Biela im Infineon Team Joest Audi R8

Nur eine Woche nachdem sich das Infineon Team Joest und das Team ADT Champion Racing in der American Le Mans-Serie (ALMS) erstmals MG Lola geschlagen geben mussten, ist den beiden Audi Kundenteams eine eindrucksvolle Revanche gelungen. Auf dem Stadtkurs in Trois-Rivières (Kanada) sorgten Frank Biela/Marco Werner und Johnny Herbert/JJ Lehto für einen überlegenen Audi Doppelsieg und wiederholten damit den Audi Triumph aus dem Vorjahr.

Schon im Training hatten die beiden Audi R8 das Tempo bestimmt und sich souverän die erste Startreihe gesichert. Besonders beeindruckend war dabei die Vorstellung von Marco Werner, der sich bei seinem ersten Qualifying in der ALMS und im Audi R8 mit mehr als sechs Zehntelsekunden Vorsprung die Pole Position sicherte. „Das war toll und eine kleine Entschädigung für die Überstunden, die ich den Mechanikern beschert habe“, meinte Werner, der am Freitag im ersten Training nach nur zehn Minuten eine Mauer touchiert hatte. Dadurch verlor das Joest Team fast das komplette Freitagtraining.

Trotzdem erarbeiteten Frank Biela und Marco Werner eine perfekte Abstimmung für den schwierigen Stadtkurs. In der Anfangsphase des Rennens gelang es Werner, sich sukzessive von JJ Lehto im Audi R8 des Champion Teams abzusetzen. Die Vorentscheidung im Prestigeduell der beiden Audi Teams fiel zu Beginn der zweiten Rennstunde, als die Joest Mannschaft den ersten Boxenstopp herauszögerte und während einer Gelbphase absolvierte. JJ Lehto tankte sechs Runden früher während des regulär laufenden Rennens und verlor dadurch eine Runde auf den Joest Audi. „Der Stopp war eindeutig zu früh“, meinte Lehto, der fast zwei Stunden lang mit dem gleichen Satz Reifen fuhr und anschließend völlig erschöpft aus dem Cockpit kletterte. „In den letzten 20 Minuten hatte ich kaum noch Gefühl in meinen Fingern“, sagte der Finne.

Während Frank Biela den Vorsprung, mit dem er den Joest R8 von Marco Werner übernommen hatte, scheinbar mühelos verteidigte, versuchte Johnny Herbert mit dem Champion Audi in der Schlussphase, das Unmögliche möglich zu machen. Doch dem Briten gelang es erst kurz vor Rennende, Biela zu überholen und sich damit zurückzurunden. „Unser Rückstand war einfach zu groß“, stellte Herbert fest.

Mit fast einer Minute Vorsprung überquerte Frank Biela die Ziellinie als Sieger, obwohl er zwei Schrecksekunden zu überstehen hatte: Bei einer Kollision mit einem überrundeten Fahrzeug wurde die Frontpartie seines Audi R8 leicht beschädigt, beim letzten Boxenstopp funktionierte der Anlasser des R8 nicht auf Anhieb. „Ich bin sehr happy“, meinte Frank Biela. „Das war ein wichtiger Sieg für uns. Es mag von außen zwar einfach ausgesehen haben, aber ganz so leicht war das Rennen nicht, obwohl es von Anfang an sehr gut lief.“

Ergebnisse

1. Biela/Werner (Audi R8) 169 Runden in 3:00.06,726 Std.
2. Herbert/Lehto (Audi R8) + 55,503 Sek.
3. Beretta/Saelens (Panoz) 5 Rd. zur.
4. Gavin/Collins (Chevrolet) 7 Rd. zur.
5. Fellows/O´Connell (Chevrolet) 7 Rd. zur.