ALMS 2001
Audi setzt Siegesserie in Donington fort

Mit einem Dreifacherfolg in Donington Park (Großbritannien) hat Audi seine Siegesserie in der American Le Mans-Serie (ALMS) fortgesetzt. Bei kühlem Wetter und Temperaturen unter zehn Grad feierte das Team Audi Sport North America seinen elften Sieg in Folge. Es war allerdings der erste für Audi bei einem europäischen Rennen der ALMS.

Die beiden Infineon Audi R8 und der R8 des Kundenteams von Stefan Johansson bestimmten auf der anspruchsvollen Rennstrecke in Donington von Anfang an das Tempo. Der Trainingsschnellste Tom Kristensen führte vom Start weg, musste nach einer Berührung mit einem überrundeten Fahrzeug jedoch eine Stop-and-Go-Strafe absitzen und verlor dadurch vorübergehend seine Führung.

Frank Biela, der am Start zunächst hinter Stefan Johansson zurückgefallen war und sich erst am Kunden-R8 vorbei kämpfen musste, profitierte nur kurzzeitig davon: Bei einer Kollision mit einem GT-Fahrzeug wurde der rechte Hinterreifen beschädigt, der Infineon Audi R8 mit der Startnummer 2 verlor dadurch eine komplette Runde.

Während Tom Kristensen und Rinaldo Capello in der Folge einem souveränen Sieg entgegen fuhren, entwickelte sich ein spannender Kampf um Platz zwei, der erst kurz vor Rennende dank einer perfekten Boxenstopp-Strategie zu Gunsten von Frank Biela und Emanuele Pirro entschieden wurde. Stefan Johansson und Guy Smith erreichten ihren ersten Podiumsplatz in der ALMS und komplettierten damit den Audi Erfolg in Donington.

Mit seinem dritten Sieg im dritten Saisonrennen verteidigte der Italiener Rinaldo Capello seine Führung in der Gesamtwertung der American Le Mans-Serie (ALMS).

Stimmen nach dem Rennen

Rinaldo Capello (#1): „Unser Auto war sehr gut, und Tom hat einen perfekten Job gemacht. Ich musste eigentlich das Auto nur noch nach Hause bringen, ohne Risiken einzugehen. Das Finale von Adelaide vergangenes Jahr eingerechnet, habe ich jetzt vier Rennen in Folge gewonnen. Das ist schon etwas Besonderes.“

Tom Kristensen (#1): „Wir waren die Schnellsten in allen Trainings und auch im Qualifying. Deshalb meine ich, dass wir den Sieg auch wirklich verdient haben. Mein einziges Missgeschick war die Stop-and-Go-Strafe, die ich natürlich akzeptiere, aber ich bin der Meinung, alle Fahrer müssen lernen, besser im Verkehr aufzupassen.“

Frank Biela (#2): „So langsam könnte unsere Pechsträhne einmal abreißen. Wir haben zwar alle das Problem, durch den Verkehr zu müssen. Aber was mir passiert ist, war wirklich etwas blöd. Ich habe mich nicht auf den letzten Drücker reingebremst, sondern bin mehr oder weniger auf der Geraden vorbeigefahren, als er eingelenkt hat. Die Kollision hat uns viel Zeit gekostet, insofern geht der zweite Platz letztendlich in Ordnung.“

Emanuele Pirro (#2): „Ganz bestimmt war das nicht unser bestes Rennen. Als wir eine Runde zurück waren, sah es ziemlich schlecht für uns aus. Also hatten wir nur eine Chance auf den zweiten Platz, indem wir Benzin sparen würden und so einen Boxenstopp weniger einlegen müssten. Diese Strategie ist genau aufgegangen.“

Stefan Johansson (#7): „Wir freuen uns, zum ersten Mal auf dem Podium zu stehen, aber ein wenig enttäuscht sind wir natürlich auch. Einen Moment lang glaubte ich, wir könnten es schaffen und Zweiter werden, aber wir haben strategische Fehler gemacht. “

Guy Smith (#7): „Es ist schön auf dem Podium zu stehen und ich bin Audi dankbar, dass wir ein so gutes Auto haben. Wir waren zwar ziemlich schnell, haben den zweiten Platz aber aufgrund der Strategie verloren. Wir waren nahe dran, Zweiter zu werden.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Es war bis zum Schluss ganz eng für Emanuele. Wir sind das Risiko eingegangen, ihn gegen Rennende von den Rundenzeiten her so zu dirigieren, dass er ohne weiteren Tankstopp durchkommt. So kam er an dem Johansson-Auto wieder vorbei. Das war mit viel Rechnen verbunden, aber es hat sich gelohnt.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Wir haben durch eine sehr gute Boxenstrategie das Auto Nummer zwei noch auf den zweiten Platz dirigiert. Mit dem letzten Tropfen Benzin das Ziel zu erreichen, ist eine tolle Sache. Es war ein interessantes und abwechslungsreiches Rennen.“

Ergebnis

1. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 115 Runden
2. Biela/ Pirro (Infineon Audi R8) - 1 Rd.
3. Johansson/Smith (Audi R8) - 1 Rd.
4. Boullion/Redon (Courage-Peugeot) - 4 Rd.
5. Cochran/Boss (Panoz) - 9 Rd.
6. Graf/Salles (Panoz) - 9 Rd.
7. O´Connell/Carway (Pilbeam) - 10 Rd.
8. Brabham/Magnussen (Panoz) - 11 Rd.
9. Lambert/McKellar jr. (Saleen) - 13 Rd.
10. Luhr/Maassen (Porsche) - 13 Rd.