• Plätze fünf und sechs nach verschiedenen Rückschlägen
  • Audi wahrt Tabellenrang zwei in der Markenwertung
WEC Shanghai 2016
Audi R18 (2016) #8 (Audi Sport Team Joest), Lucas di Grassi, Loïc Duval, Oliver Jarvis

Audi bewies beim achten Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in China seinen unermüdlichen Langstrecken-Spirit: Trotz diverser Widrigkeiten verloren die sechs Fahrer und das Team nie die Konzentration und sammelten am Ende noch 18 Punkte. Damit verteidigte Audi vor dem Finale in zwei Wochen in Bahrain den zweiten Platz in der Herstellerwertung.

Die 6 Stunden von Shanghai entwickelten sich für Audi in diesem Jahr zur Durchhalteprobe. Zunächst zählte die Startnummer 8 von Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis (BR/F/GB) zur Spitze. Nach der ersten Rennstunde lag di Grassi mit 6,4 Sekunden Rückstand an zweiter Stelle. Beim ersten Boxenstopp allerdings bemerkte das Team eine Unregelmäßigkeit: Der R18 ließ sich nicht wie geplant betanken. Der Tank nahm deutlich weniger Kraftstoff auf als vorgesehen. Entsprechend kürzer fielen die anschließenden Boxenstoppintervalle aus, bis es den Mechanikern bei einem Service gelang, den Fehler zu beheben. Doch am Ende musste sich die Nummer 8 mit dem fünften Platz begnügen.

Die Startnummer 7 von Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (CH/D/F) lag zunächst auf Platz sechs und rückte zur Rennmitte auf Platz fünf vor. Ein Missverständnis kurz nach Rennhalbzeit bescherte dem Team allerdings ungeahnte Spätfolgen: Beim Überrunden langsamerer Teilnehmer berührten sich die Rennwagen von Oliver Jarvis und Benoît Tréluyer. Der Kontakt beschädigte den rechten Seitenkasten der Nummer 7 in Höhe des Druckluftanschlusses, weshalb sich der Wagenheber beim nächsten Boxenstopp nicht mehr betätigen ließ. Der Tausch der beschädigten Bauteile kostete das Team mehr als 25 Minuten. Mit 14 Runden Rückstand nahm Fässler das Rennen als Sechzehnter wieder auf und kämpfte sich bis ins Ziel auf Position sechs vor. 

„Diese Rückschläge waren sehr enttäuschend“, bilanzierte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Erfreulich war für uns der starke Einsatz des gesamten Teams und unserer Fahrer. Sie haben nie aufgegeben und sechs Stunden lang für Audi gekämpft. So haben wir 18 Punkte gesammelt und konnten unseren zweiten Tabellenrang verteidigen. Wir können beim Finale noch Vizeweltmeister werden.“

Stefan Dreyer, Leiter LMP von Audi Sport, ergänzte: „Seit Mai haben wir in der FIA WEC eine ununterbrochene Podiumsserie einschließlich eines Sieges hingelegt. Auch heute hätten wir gerne einen Pokal mit nach Hause genommen, aber das ist uns nicht gelungen. Stattdessen haben wir den Geist des Langstrecken-Rennsports erlebt: Auch wenn eine Lage aussichtslos erscheint, lohnt es sich immer wieder, um jeden einzelnen Punkt zu kämpfen. Ein großes Dankeschön dafür an die gesamte Mannschaft.“

Bereits in zwei Wochen bestreitet Audi ein emotionales Finale. Der neunte Lauf zur FIA WEC in Bahrain am 19. November bedeutet nicht nur das Ende der Langstrecken-Saison 2016. Audi beendet nach 18 Jahren und bislang 106 Siegen mit seinen Le-Mans-Prototypen eine besonders ungewöhnliche Erfolgsgeschichte im modernen Automobil-Rennsport.

Ergebnis Rennen

1. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) 195 Runden

2. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) +59,785 Sek.

3. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) +1.06,038 Min.

4. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) +1.40,855 Min.

5. Di Grassi/Duval/Jarvis (Audi R18) –3 Rd.

6. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi) –14 Rd.

7. Kaffer/Trummer/Webb (CLM P1/01) –14 Rd.

8. Brundle/Rusinov/Stevens (Oreca-Nissan) –15 Rd.

9. Blomqvist/Gelael/Giovinazzi (Ligier-Nissan) –16 Rd.

10. Albuquerque/Gonzalez/Senna (Ligier-Nissan) –16 Rd.

– Ende –