• Saisonauftakt der American Le Mans-Serie
  • Marco Werner holt Pole Position beim US-Comeback
  • Beide Audi R10 TDI in der ersten Startreihe
ALMS 2007
Audi R10 TDI #2 (Audi Sport North America), Marco Werner

Der weiterentwickelte Audi R10 TDI hinterlässt bei seinem Debüt einen hervorragenden Eindruck: Beim Qualifying für das 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA) unterbot Marco Werner den bestehenden Rundenrekord um fast eine Sekunde. Mit der Rekordrunde gelang dem Audi Werksfahrer ein perfektes Comeback in der American Le Mans-Serie, die er 2003 und 2004 bereits zweimal für sich entschied.


Titelverteidiger Dindo Capello sorgte mit der zweitbesten Zeit im Qualifying dafür, dass am Samstag um 10 Uhr Ortszeit (15 Uhr in Deutschland) beide Audi Diesel-Sportwagen aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen. Der Italiener hatte das Pech, dass das 25-minütige Qualifying am Donnerstag wegen eines Unfalls unterbrochen wurde, als er gerade auf einer schnellen Runde war.

Erstmals seit dem Rennen in Road America im vergangenen August starten damit wieder zwei Audi R10 TDI bei einem Lauf der American Le Mans-Serie aus der ersten Reihe. Beim neunten Renneinsatz ist es insgesamt die fünfte Pole Position für den revolutionären Diesel-Sportwagen.

Die weitaus schwierigere Aufgabe erwartet die Audi Piloten jedoch beim Rennen am Samstag: Der Tankinhalt für Diesel-Fahrzeuge wurde gegenüber dem Vorjahr von 90 auf 81 Liter reduziert. Das bedeutet, dass der R10 TDI in Sebring etwa drei Runden früher zum Nachtanken an die Box muss als 2006.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Wir wissen, dass das Qualifying weder in Le Mans noch in Sebring entscheidend für das Ergebnis des Rennens ist. Aber es ist schön, beide Autos in der ersten Startreihe zu haben. Das Team hat sich dieses Ergebnis verdient. Es zeigt das Potenzial des neuen Audi R10 TDI. Wie wir es erwartet haben, sind die LM P2-Fahrzeuge nicht viel langsamer. Das heißt, wir müssen uns für das Rennen eine gute Abstimmung erarbeiten.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #2): „Bisher lief alles sehr gut, wir hatten diese Woche praktisch keine Probleme. Wir konnten uns ganz auf das Setup konzentrieren und haben im Qualifying gesehen, dass es gut funktioniert. Gratulation an Marco, er hat einen super Job gemacht. Die große Aufgabe steht am Samstag allerdings noch vor uns.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #2): „Beide Autos in der ersten Startreihe zu haben, ist bei einem 12-Stunden-Rennen nicht so wichtig. Es zeigt jedoch, dass wir bei der Weiterentwicklung des R10 TDI gute Arbeit geleistet haben. Natürlich freue ich mich, dass Marco die Pole Position geholt hat. Noch mehr freue ich mich aber, dass wir das Auto jeden Tag verbessert haben, denn am Montag war die Balance noch nicht so gut wie jetzt.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #2): „Mit einer Pole Position bei einem Klassiker wie Sebring wieder ins Renngeschäft einzusteigen, ist natürlich etwas ganz Schönes. Vielen Dank an Audi, die Qualifying-Runde mit dem Auto war phantastisch. Wir haben am Anfang etwas abgewartet, weil die Strecke ein bisschen dreckig zu sein schien. Damit haben wir es auf den Punkt gebracht. Wichtig war auch, dass ich in der ersten Runde gleich das Optimum aus den Michelin-Reifen herausgeholt habe.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #1): „Ich hatte im Qualifying etwas Pech. Wegen des Abbruchs ging unsere Strategie nicht auf. Unser Plan war, nicht gleich in der ersten Runde alles zu geben, sondern vier schnelle Runden am Stück zu fahren. Als ich in die zweite Runde ging, kamen die roten Flaggen heraus. Ich habe es nach dem Restart noch einmal versucht, jedoch zu früh attackiert. Außerdem waren die Reifen nicht mehr perfekt. Glückwunsch an Marco, der mit einer tollen Runde die Pole geholt hat. Aber auch wir starten aus der ersten Reihe, das ist gut.“

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #1): „Es ist schön, wieder mit dem Audi R10 TDI ein Rennen zu fahren – es ist das erste für mich seit Le Mans im vergangenen Juni und insgesamt erst mein drittes. Der R10 TDI wurde seitdem optimiert, und ich kam diese Woche recht schnell auf gute Zeiten. Natürlich wollen wir dieses Rennen, das sehr hart ist, gewinnen. Aber es geht für uns auch um die Vorbereitung für Le Mans im Juni. Wir werden Peugeot sicher nicht unterschätzen.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #1): „Seit wir den überarbeiteten 2007er Audi R10 TDI am Montag aus dem Truck geholt haben, war er auf Anhieb schnell. Damit hat sich bestätigt, dass die Entwicklungsarbeit im Winter positiv war. Wir müssen noch ein wenig Feintuning machen, damit das Auto hundertprozentig nach unserem Geschmack ist. Aber das ist beim ersten Rennen der Saison normal.“

Die Startaufstellung in Sebring

1. Biela/Pirro/Werner (Audi R10 TDI) 1.44,974 Min.
2. Capello/Kristensen/McNish (Audi R10 TDI) 1.45,326 Min.
3. Dumas/Bernhard/Castroneves (Porsche) 1.46,046 Min.
4. Brabham/Johansson/Dayton (Acura/Honda) 1.47,109 Min.
5. Wallace/Leitzinger/Lally (Porsche) 1.47,130 Min.
6. Herta/Franchitti/Kanaan (Acura/Honda) 1.47,423 Min.
7. Dyson/Smith (Porsche) 1.48,175 Min.
8. Fernandez/Diaz/Martinez (Lola-Acura/Honda), 1.48,417 Min.
9. Maasssen/Briscoe/Collard (Porsche) 1.50,185 Min.
10. Bach/Devlin/Matos (Lola) 1.50,312 Min.