ALMS 2000
Emanuele Pirro im Audi R8R #78

Mit einer großen kämpferischen Leistung hat Audi in Charlotte (North Carolina) beide Fahrzeuge in die Punkteränge gebracht. Frank Biela und Emanuele Pirro belegten beim zweiten Lauf der American Le Mans-Serie (ALMS) Platz sechs. Michele Alboreto, Rinaldo Capello und Allan McNish erreichten trotz einer knapp halbstündigen Reparaturpause nach einem Unfall noch den achten Platz in der Prototypen-Klasse.

„Das war heute nicht unser Tag“, erklärte Teamdirektor Reinhold Joest im Ziel. „Aber wir haben trotzdem gekämpft wie die Löwen.“ Audi setzte bei dem 2:45 Stunden langen Rennen nicht die Siegerfahrzeuge vom Saisonauftakt in Sebring ein, sondern startete mit überarbeiteten Vorjahresautos. Die neuen Audi R8 werden in Ingolstadt bereits für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans (17./18. Juni) vorbereitet.

Nach einem guten Start, bei dem beide Audi R8R einen Platz gutmachen konnten, erlebte Frank Biela nach rund 45 Minuten gleich einige Schrecksekunden, als er mit dem BMW von Jean-Marc Gounon aneinander geriet. „Der BMW ist vor mir aufs Gras gekommen und hat mein Auto dann am Heck berührt“, sagte Biela, der gut 500 Meter über den Rasen rutschte.

Folge der Kollision: Der Diffusor am Audi mit der Startnummer 78 löste sich und musste abgenommen werden. Anschließend hatte Bielas Partner Emanuele Pirro mit Getriebeproblemen zu kämpfen. Die Gänge fünf und sechs fielen aus. Trotzdem fuhr das deutsch-italienische Gespann auf den sechsten Gesamtplatz.

Noch härter erwischte es Rinaldo Capello im Audi R8R mit der Startnummer 77. Als er nach knapp eineinhalb Stunden ein GT-Fahrzeug überrunden wollte, kam es zu einer Kollision. Capello schlug heftig in eine Mauer ein. Nur eine halbe Stunde brauchte das Team von Audi Sport North America, um das Vorderteil neu aufzubauen und den R8R wieder auf die Strecke zu schicken. Lohn der tollen Mannschaftsleistung waren zwölf Punkte für Platz acht.

Die American Le Mans-Serie reist jetzt nach Europa. Das nächste Rennen startet am 13. Mai in Silverstone (GB), am 9. Juli gibt die ALMS ein Gastspiel auf dem Nürburgring.

Stimmen nach dem Rennen

Michele Alboreto (#77):
„Ein fantastischer Job des Teams, unser Auto wieder ins Rennen zu schicken. Nur so konnten wir auch heute punkten. Vielen Dank an die ganze Mannschaft.“

Frank Biela (#78): „Auch nach der Kollision mit dem BMW fühlte sich das Auto noch gut an, aber leider bin ich bis ans Ende des Feldes zurückgefallen. Es ist sehr wichtig, dass wir hier trotzdem gepunktet haben.“

Rinaldo Capello (#77): „Das größte Problem heute waren die harten Reifen, mein Auto hat stark untersteuert. Leider gab es beim Überrunden eines GT-Fahrzeuges ein Missverständnis. Als ich überholte, hat mich der Fahrer wohl nicht gesehen.“

Allan McNish (#77): „Ich hätte nicht gedacht, dass das Rennen so schnell ist. Aber die langsameren Autos haben meistens gut mitgespielt und Platz gemacht. Erstaunlich, dass erst nach 45 Minuten das erste Auto die Schikane abgeräumt hat.“

Emanuele Pirro (#78): „Nach einer Stunde waren wir auf dem dritten Platz, aber dann fielen die Gänge fünf und sechs aus. Immerhin haben wir die Autos ins Ziel gebracht und Punkte gesammelt.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Das Team hat eine tolle Leistung gezeigt und das Auto nach Capellos Unfall wieder zurück auf die Strecke gebracht. Frank Bielas Auto war nach der Kollision nicht mehr das Alte. Dennoch haben wir eine Stunde lang gezeigt, dass wir selbst mit den Vorjahresautos voll bei der Musik sind.“

Ergebnis
1. Lehto/Müller (BMW) 125 Runden
2. Magnussen/Brabham (Panoz) + 7,884 Sek.
3. Schiattarella/de Radigues (Lola-Judd) - 1 Runde
4. Gounon/Auberlen (BMW) - 1 Runde
5. O’Connell/Katoh (Panoz) - 1 Runde
6. Pirro/Biela (Audi R8R) - 3 Runden

20. Alboreto/Capello/McNish (Audi R8R) - 32 Runden