• Erstes Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans
  • Audi R10 TDI vorläufig auf den Plätzen vier, fünf und sechs
  • Reifentests und gute Abstimmung wichtiger als Rundenzeiten
Le Mans 2008
Audi R10 TDI #2, Allan McNish

Das Audi Sport Team Joest hat sich während des ersten Qualifyings für die 24 Stunden von Le Mans ganz auf die Vorbereitung für das Rennen am Wochenende (Start am Samstag um 15 Uhr) konzentriert. Die drei Audi R10 TDI belegen vorläufig die Startplätze vier, fünf und sechs.

Da es während des offiziellen Testtages in Le Mans regnete und für das zweite Qualifying am Donnerstag ebenfalls schlechteres Wetter vorhergesagt ist, verzichteten die Vorjahressieger am Mittwochabend darauf, in einem speziellen Qualifying-Trimm auf Zeitenjagd zu gehen. Stattdessen arbeitete die Audi Mannschaft intensiv an der Fahrwerksabstimmung sowie der Aerodynamik und testete mit vollen Tanks verschiedene Reifenvarianten für das Rennen. Zudem absolvierten alle neun Audi Piloten ihre Pflichtrunden bei Dunkelheit.

Die schnellste Zeit (3.24,105 Minuten) erzielte Allan McNish im Audi R10 TDI mit der Startnummer 2 kurz nach 22 Uhr. Mike Rockenfeller war im R10 TDI mit der Startnummer 3 lediglich 182 Tausendstelsekunden langsamer. Die schnellste Runde am Steuer des R10 TDI mit der Startnummer 1 fuhr Marco Werner.

Technisch gab es am Mittwoch keine nennenswerten Probleme. Einziger außerplanmäßiger Zwischenfall war eine leichte Berührung von Mike Rockenfeller mit einem anderen LM P2-Fahrzeug in der ersten Schikane, die abgesehen von einem Dreher folgenlos blieb.

Für das zweite Qualifying am Donnerstagabend werden die drei Audi R10 TDI bereits mit den Einsatzmotoren für das Rennen bestückt.

Stimmen nach dem ersten Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Wir haben uns darauf konzentriert, den heute sicher trockenen Tag zu nutzen, um ein gutes Setup herauszufahren. Trotz der Rotphasen konnten wir mit allen drei Autos ein umfangreiches Programm absolvieren und für alle drei Fahrzeuge eine gute Abstimmung erarbeiten. Falls es morgen nicht trocken sein sollte, sind wir zumindest auf dieser Seite schon aussortiert.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #2): „Es ist schon beeindruckend, wie schnell die Zeiten in Le Mans geworden sind. Wir sind mit unserer Arbeit zufrieden. Wir waren nicht auf eine schnelle Qualifying-Runde aus, denn wir wussten, dass wir keine echte Chance gehabt hätten, um die Pole Position zu kämpfen. Wir haben uns darauf konzentriert, unser Auto für das Rennen abzustimmen, damit es so leicht wie möglich zu fahren ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass dies das längste Rennen der Welt ist. Es kommt nicht auf eine schnelle Runde an, sondern dass man im Rennen konstant ist.“

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #2): „Es war großartig, dass das Qualifying im Trockenen ausgetragen wurde. Die Rundenschnitte beliefen sich auf fast 250 km/h. Das ist sehr eindrucksvoll. Ich weiß, was zu tun ist – und daran arbeiten wir. Natürlich geht es darum, die 24 Stunden ohne Probleme zu überstehen. Das ist unser Ziel. Wir haben schon zuvor gesehen, dass wir vermeintlich schnellere Gegner schlagen können. Das bleibt unser Ziel hier.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #2): „Heute Abend bot sich uns dasselbe Bild wie in der aktuellen LMS-Saison. Peugeot ist über eine Runde schneller. Ich beglückwünsche unseren Gegner, denn die Rundenzeit ist eindrucksvoll. Es war klar, dass wir im Qualifying nicht mithalten können, weshalb wir uns auf die Rennabstimmung konzentriert haben. Auch im Renntrimm werden wir den Qualifying-Zeiten sehr nahe kommen. Ich war sehr zufrieden mit der Balance des Autos, die mit besserem Grip auf der Strecke ebenfalls immer besser wurde. Auch mit vollen Tanks haben wir ein gutes Gefühl. Die zweite Startreihe war das Beste, was wir uns erhoffen konnten.“

Lucas Luhr (Audi R10 TDI #3): „Die Spannung steigt, denn das Rennen, auf das wir alle hin fiebern, kommt immer näher. Wir haben heute gesehen, dass wir sehr starke Konkurrenz haben – aber das war uns ja schon im Vorfeld klar. Wir haben uns auf unsere Abstimmung für das Rennen konzentriert und sind dabei nicht so schlecht aufgestellt. Alles andere wird sich zeigen – spätestens am Sonntag um 15 Uhr.“

Alexandre Prémat (Audi R10 TDI #3): „Ich bin glücklich mit dem Tag heute. Leider ist der Abstand zur Konkurrenz im Augenblick recht groß, aber darum werden wir uns im Rennen kümmern. Ich fühle mich im Audi R10 TDI sowohl im Hellen als auch bei Dunkelheit absolut wohl. Die Zusammenarbeit mit dem Team, den Ingenieuren, den Mechanikern sowie Mike (Rockenfeller) und Lucas (Luhr) läuft prima. Das stimmt mich optimistisch für die Aufgaben, die noch vor uns liegen.“

Mike Rockenfeller (Audi R10 TDI #3): „Le Mans ist wirklich Langstrecke pur. Wir sind schon seit Montag hier an der Strecke, deshalb ist es toll, dass wir jetzt endlich ins Auto durften. Mir hat es viel Spaß gemacht, und wir konnten auch einige Dinge für das Rennen herausfahren, was ja unser Ziel war. Ich bin glücklich, dass es jetzt endlich richtig losgeht.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #1): „Wir wussten, dass Peugeot schneller sein würde. Wir haben uns von vorneherein auf die Rennabstimmung konzentriert, was wir konsequent gemacht haben. Das Auto fühlte sich gut an. Marco (Werner) hat noch einige Änderungen gemacht, ich hoffe, in die richtige Richtung.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Wir haben einige Arbeit gemacht, die wir zuvor beim Test wegen des schlechten Wetters nicht erledigen konnten. Das war ein recht guter Tag. Das Auto ist zu 80 Prozent schon richtig abgestimmt. Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten ausprobieren. Ich bin relativ zufrieden.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #1): „Ich bin nicht so viel gefahren, sondern kam erst im Dunkeln zum Zug, nachdem ich am Anfang meine Pflichtrunden absolviert habe. Durch rote Flaggen wurde ich immer wieder gestoppt, auch wenn die Zwischenzeiten ganz in Ordnung waren. Zum Schluss haben wir etwas probiert, was aber eher negativ war. Ich habe mir einen Reifen durchgebremst. Wir wollten zwar noch einmal etwas versuchen, aber zum Schluss gab es wieder einen Abbruch. Es war also nicht ganz so aufschlussreich.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Wir haben unser Programm durchgezogen. Das Wetter war gut. Wir hatten keine Probleme. Von daher ist alles in Ordnung. Die Konkurrenz ist so schnell wie erwartet bzw. befürchtet. Sie sind genau die Zeiten gefahren, die wir nach dem Testtag erwartet haben. Der zweite Teil des Qualifyings hat aber gezeigt, wie es im Rennen aussehen könnte: Im Renntrimm lagen die Zeiten sehr dicht zusammen. Wir haben uns wie üblich überhaupt nicht um das Qualifying geschert, sind nur sehr begrenzt mit neuen Reifen unterwegs gewesen und immer mit viel Kraftstoff. Wir haben wie üblich alles in das Renn-Setup gesteckt. Und ich glaube, da sind wir gut aussortiert.“

Das Ergebnis des ersten Qualifyings

1. Lamy/Sarrazin/Wurz (Peugeot 908) 3.18,513 Min.
2. Montagny/Zonta/Klien (Peugeot 908) 3.18,682 Min.
3. Gené/Minassian/Villeneuve (Peugeot 908) 3.20,451 Min.
4. Capello/Kristensen/McNish (Audi R10 TDI) 3.24,105 Min.
5. Luhr/Prémat/Rockenfeller (Audi R10 TDI) 3.24,287 Min.
6. Biela/Pirro/Werner (Audi R10 TDI) 3.27,580 Min.
7. Collard/Boullion/Dumas (Pescarolo-Judd) 3.28,533 Min.
8. Ito/Tachikawa/Kataoka (Dome-Judd) 3.29,352 Min.
9. Ayari/Duval/Groppi (Courage-Oreca-Judd) 3.30,490 Min.
10. Primat/Tinseau/Treluyer (Pescarolo-Judd) 3.30,618 Min.