ALMS 2002
Die Audi Ploten Rinaldo Capello, Tom Kristensen, Emanuele Pirro und Frank Biela

Audi hat die erste Bewährungsprobe mitten in der US-Hauptstadt Washington mit Bravour bestanden: Beim Zeittraining zum fünften Lauf der American Le Mans-Serie (ALMS) eroberte Frank Biela mit einem hauchdünnen Vorsprung die Pole Position. Zusammen mit seinem Partner Emanuele Pirro startet der dreifache Le Mans-Sieger das Rennen neben dem zweiten Infineon Audi R8 von Rinaldo Capello und Tom Kristensen.

Während des 20 Minuten dauernden Zeittrainings lieferten sich die Audi Piloten beim ersten Gastspiel der ALMS in Washington einen spannenden Kampf um die Pole Position. Insgesamt viermal wechselten sich Rinaldo Capello und Frank Biela an der Spitze ab und waren dabei meist nur durch einen Wimpernschlag getrennt. Kurz bevor die schwarz-weiß karierte Flagge fiel, setzte sich Frank Biela dann mit einem denkbar knappen Vorsprung von nur 25 Tausendstelsekunden durch.

Hatte Johnny Herbert im Vorjahres-Audi R8 des Champion Teams lange im Duell um die Spitze mitgemischt, so musste sich der Brite am Ende des Zeittrainings mit der vierten Startposition zufrieden geben: Jan Magnussen im schnellsten Panoz sprengte das Audi Trio und sicherte sich Startplatz drei.

Neben den besonderen Anforderungen des Stadtkurses in Washington, bei dem eine Spitzkehre sogar unter Eisenbahngleisen verläuft, macht Piloten und Material auch die große Hitze zu schaffen: Während des Zeittrainings herrschten in der US-Hauptstadt weit über 30 Grad Celsius, die Asphalttemperaturen kletterten auf Werte jenseits der 50-Grad-Marke.

Der fünfte ALMS-Lauf wird am Sonntag um 12 Uhr mittags gestartet und führt die 34 Rennsportwagen über eine Dauer von 2:45 Stunden. Als Startfahrer für die beiden Infineon Audi R8 mit den Startnummern eins und zwei sind Frank Biela und Rinaldo Capello vorgesehen.

Stimmen nach dem Zeittraining

Frank Biela (Infineon Audi R8 #1):
„Gerade auf so einer kurzen Strecke sind die Abstände immer sehr gering und der Kampf um die Positionen entsprechend eng. Mein Auto war im Zeittraining sehr gut, aber noch nicht perfekt. Ich hatte in zwei oder drei Ecken ein bisschen zuviel Untersteuern. Trotzdem hat es für die Pole gereicht, und deshalb bin ich sehr zufrieden.“

Emanuele Pirro (Infineon Audi R8 #1): „Unter diesen Bedingungen sind die Reifen für mehr als nur eine schnelle Runde gut, deshalb haben wir heute auch so einen langen Kampf um die Pole Position gesehen. Ich bin sehr stolz auf Franks Leistung und hoffe, dass wir morgen im Rennen genau so weitermachen werden.“

Rinaldo Capello (Infineon Audi R8 #2): „Meine letzte Runde wäre mit Sicherheit auch meine schnellste geworden. Aber leider ging mir auf den letzten Metern das Benzin aus. Gratulation an Frank für die Pole Position und an die ganze Mannschaft, die unsere beiden Autos in die erste Startreihe gestellt hat.“

Tom Kristensen (Audi R8 #2): „Das war heute ein wirklich spannender und interessanter Kampf um die Pole. Die Strecke verlangt den Fahrern, Reifen und Bremsen alles ab, weil die Temperaturen ziemlich hoch sind. Ich hatte ein paar Probleme mit meinem Rücken in den vergangenen Tagen, aber dank unseres Doktors bin ich jetzt wieder fit. Morgen im Rennen werden wir alles geben und versuchen, uns von den Mauern fernzuhalten. Und das ist hier wirklich keine leichte Aufgabe.“

Johnny Herbert (ADT Champion Audi R8 #38): „Am Ende des Zeittrainings hatte ich einen Ausrutscher in Turn One. Als ich die Kurve angebremst habe, ist mein Fuß irgendwie aufs Gaspedal gekommen, und ich landete im Reifenstapel. Die vordere Karosserie ist beschädigt, aber sonst gab es keine weiteren Schäden. Aber dieser Rückschlag sollte uns für das Rennen morgen keine Probleme bereiten.“

Stefan Johansson (ADT Champion Audi R8 #38):
„Die Organisatoren haben mit dieser Strecke tolle Arbeit geleistet. Unser Audi ist hier in Washington absolut konkurrenzfähig – wir sind dichter dran an den Werksautos. Das Rennen wird sehr eng werden. Alles kann passieren, wir brauchen ein bisschen Glück im Verkehr, aber wir haben definitiv den Speed, um es bis auf das Podium zu schaffen.“

Ralf Jüttner, Technischer Direktor Team Audi Sport North America: „Prima Qualifying, sehr spannend! Dindo ist gegen Ende der Sprit ausgegangen, niemand hat damit gerechnet, wie lange hier um die Pole Position gefightet wird. Das Layout der Strecke ist zwar sehr eng, aber gut. Die Sicherheitsvorkehrungen, wie die Zäune, Betonmauern – das alles ist professionell gemacht, und bisher gab es erstaunlich wenig Einschläge. Ich hoffe, das bleibt auch so – dann wird"s bestimmt ein interessantes Rennen morgen.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Zwischen unseren beiden Autos gab"s einen permanenten Schlagabtausch nur um Tausendstelsekunden und mit mehrfachen Wechseln an der Spitze. Das beweist , dass wir erneut zwei Autos auf einem gleich hohen Niveau haben, eine wichtige Voraussetzung für ein sicherlich schwieriges Rennen. Die neue Strecke in Washington ist beeindruckend, sehr professionell gemacht, zwar extrem kurz, aber sehr interessant. Das wurde auch beim Erarbeiten der Setups deutlich.“

Die Startaufstellung in Washington

1. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) 1.03,287 Min.
2. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 1.03,312 Min.
3. Magnussen/Brabham (Panoz) 1.03,739 Min.
4. Herbert/Johansson (Audi R8) 1.03,858 Min.
5. Tinseau/Angelelli (Cadillac) 1.04,330 Min.
6. Herta/Auberlen (Panoz) 1.04,442 Min.
7. Bernard/Collard (Cadillac) 1.04,604 Min.
8. J. Field/C. Field (MG Lola) 1.05,985 Min.
9. C. Dyson/Weaver (Riley & Scott) 1.07,728 Min.
10. Knight/Block (MG Lola) 1.08,173 Min.