ALMS 2001
Tom Kristensen im Infineon Audi R8 #1

Das Team Audi Sport North America hat sich für das Saisonfinale der American Le Mans-Serie (ALMS) in Road Atlanta eine optimale Ausgangsposition erarbeitet. Beim 1000 Meilen oder maximal zehn Stunden langen „Petit Le Mans“ im US-Bundesstaat Georgia starten die beiden Infineon Audi R8 am Samstag aus der ersten Reihe.

Zum neunten Mal im zehnten Saisonrennen sicherte sich ein Audi Werksfahrer in der ALMS die Pole Position. Schnellster im Abschlusstraining war Tom Kristensen, der seiner Mannschaft am Mittwoch durch einen Ausrutscher noch Überstunden beschert hatte. Der Däne verwies seinen in der ALMS-Gesamtwertung führenden Teamkollegen Emanuele Pirro hauchdünn um 94 Tausendstelsekunden auf den zweiten Startplatz.

Die beiden Vorjahres-R8 der Audi Kundenteams Johansson und Champion gehen von den Positionen vier und fünf in das Rennen, das am Samstag um 12 Uhr Ortszeit (18 Uhr MESZ) gestartet wird und spätestens um 22 Uhr beendet ist.

Audi steht bereits vor dem Finale als Gewinner der ALMS-Team- und Markenwertung fest. Beim „Petit Le Mans“ geht es aber noch um den Fahrertitel, für den nur noch einer der vier Audi Werksfahrer in Frage kommt.

Als Startfahrer der beiden Infineon Audi R8 sind Tom Kristensen (#1) und Emanuele Pirro (#2) vorgesehen.

Stimmen nach dem Zeittraining

Rinaldo Capello (#1):
„Ich freue mich, weil wir vor Panoz liegen, die gestern sehr schnell waren. Aber wir haben sie auf ihrer Hausstrecke schon im letzten Jahr geschlagen und hoffen, das morgen wieder zu tun. Tom und Emanuele lagen im Qualifying sehr dicht zusammen. Das heißt, dass wir im Rennen alles geben müssen, weil wir noch auf die Meisterschaft hoffen.“

Tom Kristensen (#1): „Nach meinem Unfall am Mittwoch hat das Team sehr hart gearbeitet. Es ist schön, den Jungs mit einer schnellen Zeit wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Das Auto hat gut funktioniert. Es war schwierig, das Wetter vorherzusagen. Aber schließlich haben uns die Veranstalter etwas geholfen, indem sie das Qualifying zum Regentraining erklärt haben. Deshalb konnten wir so viele Reifen verwenden, wie wir wollten. Das hat den Druck etwas reduziert, denn normalerweise darf man nur einen Satz Reifen benutzen.“

Frank Biela (#2): „Wir haben hier in erster Linie für das Rennen gearbeitet. 10 Stunden sind eine lange Zeit, da braucht man ein möglichst angenehm zu fahrendes Auto und eine gute Balance über die gesamte Distanz. Emanuele hat im Qualifying gezeigt, dass unser Auto gut ist. Wir stehen in der ersten Reihe und haben eine gute Ausgangsposition für das Rennen.“

Emanuele Pirro (#2): „Ich bin mit meiner Zeit zufrieden und über den Startplatz total glücklich. Ich versuche hier, die Meisterschaft zu gewinnen. Aus der ersten Reihe zu starten, ist phantastisch. Der Abstand ist gering. Weniger als eine Zehntelsekunde kann man überall gewinnen oder verlieren. Deshalb bin ich für das Rennen optimistisch.“

Stefan Johansson (#18): „Wir haben uns darauf konzentriert, das Auto für das Rennen richtig abzustimmen und nicht nur für eine einzige Qualifying-Runde. Ich gehe davon aus, dass sich das auszahlen wird. Im Training heute morgen habe ich einen Fehler gemacht, die Karosserie war beschädigt. Doch das war unser einziges Problem, seit wir vergangenen Sonntag mit den Tests begonnen haben. Im Qualifying ist es mir zum Ende gelungen, in die zweite Reihe zu fahren, darüber haben wir uns gefreut.“

Patrick Lemarié (#18): „Ich bin zum ersten Mal in Road Atlanta, eine der schönsten Strecken, auf der ich je gefahren bin. Das Layout ist schnell und eine Herausforderung. Entscheidend wird sein, beim Überrunden der langsameren Fahrzeuge nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Unser Audi ist exzellent.“

Johnny Herbert (#38): „Wir wussten, dass wir im Qualifying nicht besonders stark sein würden, aber wir haben schon etwas mehr erwartet. Kaum bin ich bei Halbzeit des Qualifyings auf die Strecke gefahren, wurde das Training mit einer schwarzen Flagge abgebrochen. Dann hat mir ein langsameres Auto die Tür zu gemacht und mich in einen Dreher geschickt. Schließlich hat mir Stefan in der letzten Runde den vierten Platz um neun Tausendstelsekunden weggenommen! Aber wir haben ein gutes Setup für das Rennen, und das ist das Wichtigste - die Leute erinnern sich an den Sieger, nicht an den Pole-Sitter.“

Andy Wallace (#38): „Wir haben hier am vergangenen Wochenende getestet, das war unser erster Test in diesem Jahr. Diese Kilometer und das Training haben uns ein gutes Auto für das Rennen ermöglicht. Es ist sehr konstant und leicht zu fahren, und das ist für ein 1000-Meilen-Rennen entscheidend.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Das ist ein Traumergebnis und sehr wichtig für morgen. Wir alle wissen, dass der Start hier sehr gefährlich ist. Da wir beide Fahrzeuge an der Spitze des Feldes haben, können wir am Start das Tempo bestimmen. Das sind sehr gute Voraussetzungen für das Rennen, wobei 10 Stunden natürlich eine sehr lange Distanz sind.”

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Hier ist es besonders wichtig, vorne zu stehen. Unsere beiden Fahrzeuge, die innerhalb einer Zehntelsekunde liegen, haben gut funktioniert und eine gute Abstimmung für das Rennen. Ich wünsche mir nur, dass es morgen nicht regnet. Denn schon bei trockener Strecke ist das Risiko aufgrund des vielen Verkehrs relativ hoch. Wir werden alles geben, die Saison mit einem Sieg abzuschließen.“

Die Startaufstellung in Road Atlanta

1. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 1.10,917 Min.
2. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) 1.11,011 Min.
3. Magnussen/Brabham (Panoz) 1.11,061 Min.
4. Johansson/Lemarié (Audi R8) 1.11,939 Min.
5. Herbert/Wallace (Audi R8) 1.11,948 Min.
6. Graf/Lagorce (Panoz) 1.12,372 Min.
7. Bernard/Collard/Goossens (Cadillac) 1.13,043 Min.
8. Weaver/Leitzinger/Forbes-R. (Riley&Scott) 1.13,313 Min.
9. Taylor/Angelelli/Tinseau (Cadillac) 1.13,592 Min.
10. Field/Sutherland/Neuhaus (Lola-Judd) 1.14,244 Min.