ALMS 2000
Frank Biela im Audi R8 #78

In einem packenden Sportwagenrennen hat sich Audi einen Platz auf dem Podium erkämpft. Die Le Mans-Sieger Frank Biela und Emanuele Pirro fuhren beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, dem vierten Lauf zur American Le Mans-Serie (ALMS) auf Platz drei. Der zweite Audi R8 mit Rinaldo Capello und Allan McNish musste nach einem Ausrutscher des Schotten McNish in der 88. Runde vorzeitig aufgeben.

Die Zuschauer entlang der Strecke erlebten ein dramatisches Regenrennen mit häufigen Führungswechseln, spannenden Positionskämpfen und vielen Ausrutschern auf der regennassen Strecke. Erst 30 Minuten vor dem Ziel übernahmen die Sieger David Brabham und Jan Magnussen im Panoz die Spitze. Damit hat das 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, das in den 70er Jahren zu Deutschlands bedeutendsten Motorsport-Ereignissen gehörte, eine eindrucksvolle Auferstehung erlebt.

In dem ersten Regenrennen, das Audi seit Beginn des Sportwagen-Projekte zu absolvieren hatte, war das Glück nicht auf der Seite des Teams Audi Sport North America. Gleich zu Beginn wechselte Frank Biela auf Regenreifen, musste sich aber nur wenig später wieder Slicks in der Box abholen, weil das unberechenbare Wetter in der Eifel zwischenzeitlich wieder umschlug. Allan McNish wurde Opfer des Aquaplanings, als er sich drehte und auf der Wiese den Unterboden und Kühler seines Audi R8 so stark beschädigte, dass eine Weiterfahrt unmöglich war.

In einigen Tagen reist das Team Audi Sport North America mit den Audi R8 in die USA und bereitet sich dort auf den fünften Lauf der American Le Mans-Serie vor, der am 23. Juli in Sears Point (Kalifornien) startet.

Stimmen nach dem Rennen

Frank Biela (#78):
„Es war heute sehr schwer einzuschätzen, wie sich das Wetter entwickelt. Deshalb haben wir beim Reifenwechsel viel Zeit verloren, die bei der großen Leistungsdichte dieser Serie nur schwer aufzuholen ist. Trotzdem haben wir mit dem dritten Platz wertvolle Punkte gesammelt. Jetzt freue ich mich auf die Rennen in den USA, wir bleiben auf jeden Fall dran.“

Emanuele Pirro (#78): „Ich habe mich leider gleich zu Beginn meines Turns gedreht und einige Problem gehabt, das Auto wieder zu starten. Im Trockenen ist unser R8 ein absolut siegfähiges Fahrzeug und in der Meisterschaft sind wir nicht weit von der Spitze entfernt. Und die ist unser Ziel.“

Rinaldo Capello (#77): „Beim Start wollte ich kein Risiko eingehen. Vor der Schikane bemerkte ich beim Anbremsen etwas zwischen meinen Füßen: Die Kopfstütze hatte sich gelöst und war zwischen die Pedale gerutscht. Beim Versuch sie herauszuziehen drückte ich versehentlich den Schalter für das Speedlimit in der Boxengasse. Zwei Runden später habe ich die Stütze dann gefunden und aus dem Auto geworfen.“

Allan McNish (#77): „Ich bin schon etwas enttäuscht. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich an die Bedingungen gewöhnt hatte. In dieser Phase habe ich mich gedreht und wertvolle Zeit verloren, weil ich das Auto nicht gleich wieder starten konnte. Als die Reifen richtig warm waren, bin ich sehr schnelle Runden gefahren, dann aber durch Aquaplaning von der Strecke gerutscht.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Bis zum Schluss haben wir ein spannendes Rennen erlebt, heute aber nicht gerade das Glück auf unserer Seite gehabt. Wir sind mit den Witterungsbedingungen nicht immer ganz richtig umgegangen. Jetzt werden wir in Ruhe noch einmal alles anschauen und analysieren und das Gelernte dann mit in die USA nehmen.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Nach allem, was wir in diesen sechs Stunden hier erlebt haben, sind wir mit dem dritten Platz natürlich zufrieden. Wir haben Punkte für die Serie gesammelt, und die Zuschauer haben spannenden Motorsport zum Anfassen erlebt. Jetzt werden wir konzentriert weiterarbeiten und uns auf die weitere Saison vorbereiten.“

Ergebnis


1. Magnussen/Brabham (Panoz) 185 Runden
2. Lehto/Müller (BMW) + 1.33,627 Min.
3. Biela/Pirro (Audi R8) - 3 Runden
4. Graf/O´Connell/Katoh (Panoz) - 4 Runden
5. Montagny/Goossens (Cadillac) - 4 Runden
6. Kelleners/Policand (Reynard-VW) - 5 Runden
7. Lavaggi/Filiberti (Ferrari) - 8 Runden
8. Beretta/Wendlinger/Duez (Chrysler) - 10 Runden
9. Boullion/Gene (ROC VW) - 11 Runden
10. Gounon/Auberlen (BMW) - 15 Runden