Le Mans 2000
Der Audi R8 #7 an der Box

Audi ist bestens gerüstet für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Beim Vortraining am Sonntag belegten die drei Audi R8 die Plätze eins, zwei und drei. Schnellster Mann auf der Strecke war der Schotte Allan McNish.

Viel wichtiger als die reine Zeitenjagd war allerdings die Arbeit an den drei offenen Rennsportwagen, denn das vierstündige Vortraining bot dem Audi Sport Team Joest die einzige Möglichkeit, auf der teilweise über öffentliche Landstraßen führenden Rennstrecke von Le Mans zu testen.

"Wir haben den ganzen Tag ein Programm für jedes Auto gehabt. Dazu gehörten Arbeiten an der Aerodynamik, an dem Setup der Fahrzeuge und das Fahren mit verschiedenen Reifenmischungen", erklärt Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich." Einziger Zwischenfall war ein Unfall von Allan McNish wegen eines technischen Defekts.

Bis zum Rennen in Le Mans am 17./18. Juni werden die schwarz, rot und gelb markierten Fahrzeuge weiter entwickelt. Dr. Ullrich: "Die Hauptarbeit liegt hier bei der Aerodynamik und der entsprechenden Fahrwerksabstimmung."

Inoffizielle Zeiten (Audi Sport Team Joest)

1. Aiello/McNish/Ortelli (Audi R8) 3.36,628
2. Biela/Pirro (Audi R8) 3.37,219
3. Abt/Alboreto/Capello (Audi R8) 3.37,695
4. Schiattarella/de Radigues (Lola-Judd) 3.38,807
5. Gache/Formato (Courage-Judd) 3.39,806
6. Matthews/Johansson/Smith (Reynard-Judd) 3.40,313
7. Brabham/Magnussen (Panoz) 3.41,563
8. Katoh/O´Connell (Panoz) 3.42,073
9. Bernard/Collard/Montagny (Cadillac) 3.43,000
10. Goossens/Tinseau/Kolby (Cadillac) 3.44,465

Stimmen nach dem Vortraining

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef:
„Wenn man die ersten drei Positionen belegt, kann man natürlich zufrieden sein. Aber wir haben auch noch sehr viele Dinge gesehen, die wir noch optimieren können."

Reinhold Joest, Direktor Audi Sport Team Joest: „Nach diesem Test bin ich für das Rennen sehr zuversichtlich. So etwas wie der Unfall von Allan McNish kann immer vorkommen. Besser aber, es ist heute passiert als beim Rennen. Wir werden die Daten auswerten und analysieren, was die Ursache war."

Laurent Aiello (#9): „Am Vormittag war das Auto wirklich schön zu fahren. Wir haben ein paar verschiedene Dinge durchprobiert. Am Nachmittag hatte ich leider gleich ein Problem mit der Schaltung, deshalb habe ich das Auto nach der Reparatur sofort an Allan McNish übergeben."

Allan McNish (#9): „Wir haben gute Fortschritte gemacht, das Auto ist schnell. Mein Unfall tut mir leid für das Team, das sehr hart gearbeitet hat. Beim Anbremsen der Porsche-Kurven hatte ich plötzlich keinen Grip mehr, ich konnte das Auto nicht mehr abfangen."

Stéphane Ortelli (#9): „Heute früh habe ich in erster Linie die Strecke sauber gefahren. Trotzdem war das Auto auf Anhieb schnell. Ich war erstmals in Le Mans ohne Dach unterwegs, doch selbst in den schnellen Passagen fühlte ich mich wohl."

Frank Biela (#8): „Wir haben viel ausprobiert. Mit allen Varianten, die ich gefahren bin, hat es recht gut geklappt. Ich bin überzeugt, dass es noch schneller geht."

Emanuele Pirro (#8):
„Ich bin recht zufrieden. Wir hatten zwei problemfreie Trainingssitzungen, dabei haben wir einige aerodynamische Versuche gemacht. Das Auto ist schön zu fahren. Lediglich beim Bremsen springt es etwas zu stark, das müssen wir noch in den Griff bekommen."

Christian Abt (#7):
„Ich bin nur am Vormittag gefahren, aber im Großen und Ganzen können wir sehr zufrieden sein. Gegenüber unseren Teamkollegen waren wir allerdings auf den Geraden zu langsam."

Michele Alboreto (#7):
„Das Auto ist konkurrenzfähig, ich freue mich auf das Rennen. Wir haben nur noch ein paar kleinere Dinge, die wir aussortieren müssen."

Rinaldo Capello (#7):
„Das Auto hat mir auf Anhieb richtig gut gefallen. Es ist in den schnellen Kurven viel einfacher und sicherer zu fahren als das letztjährige Auto. Nur auf den Geraden fehlte uns etwas Speed, vielleicht sind wir mit zuviel Abtrieb gefahren."