Nur einen Tag nach seinem schweren Unfall im Qualifying stand Timo Scheider beim Weltfinale der DTM in Schanghai (China) als Dritter auf dem Podium. Die Stimmen aus dem Audi-Lager nach dem Rennen.

DTM 2010

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef)
„Das Team hat einen ganz tollen Job gemacht und das Auto von Timo Scheider, das nach dem Unfall im Qualifying wirklich schwer beschädigt war, über Nacht wieder aufgebaut. Alle haben sich dabei gegenseitig geholfen. Mit diesem Auto ein so starkes Rennen zu fahren und den dritten Platz zu erreichen, ist eine bemerkenswerte Leistung. Mit den Plätzen drei, vier und fünf haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Natürlich wäre ein bisschen mehr noch schöner gewesen, aber das war aufgrund der Startpositionen leider nicht möglich. Ich denke, dass es trotz aller Anlaufschwierigkeiten ein würdiges und interessantes DTM-Finale war. Glückwunsch auch an Paul Di Resta zum Titelgewinn. Er war in diesem Jahr sehr stark.“

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #1), Platz 3

„Nach dem turbulenten Qualifying und dem Schrott, den ich hinterlassen habe, am Sonntag auf dem Podium zu stehen, ist fast ein bisschen unerwartet. Die Jungs haben einen unglaublichen Job gemacht. Jeder Audianer und jeder Mechaniker von Abt hat gestern Nacht all seine Energie in mein Auto gesteckt. Es waren nicht nur meine Mechaniker, sondern auch die der anderen Fahrer. Das macht es so besonders, zu spüren, wie viel Teamgeist und Familie dort herrscht. Es macht mich stolz, ein Teil davon zu sein. Ich bin sehr glücklich, heute mit Platz drei ein bisschen zurückzahlen zu können. Dass die Jungs müde sind und diesen dritten Platz nicht feiern werden, ist auch klar. Aber für mich war es wichtig, dieses Ergebnis herauszufahren und so in die Winterpause zu gehen. Es ist schön zu wissen, dass ein so hervorragendes Team hinter mir steht.“

Martin Tomczyk (Red Bull Cola Audi A4 DTM #6), Platz 4

„Jetzt haben wir in Schanghai noch einen schönen Abschluss erlebt, bei dem zum Glück keine Zwischenfälle auftraten. Mein Rennen war in Ordnung. Ich bin recht zufrieden, von Position acht auf vier vorgefahren zu sein. Ich habe vier sehr harte Kämpfe erlebt, in denen ich mich immer behaupten konnte. Es hat Spaß gemacht und das Tempo war gut. Für mich ist das ein versöhnlicher Abschluss einer sehr durchwachsenen Saison.“

Miguel Molina (Audi Bank A4 DTM #18), Platz 5
„Das war ein schönes, aber auch schwieriges Rennen. Es hat mir sehr gut gefallen. Unser Tempo war fantastisch. Ich konnte zwei Plätze aufholen, obwohl ich noch von anderen Fahrern blockiert wurde, die die blauen Flaggen missachtet haben. Ich bin zufrieden mit meinem Rennen und mit meiner Saison als bester Rookie. Das nächste Jahr wird noch besser.“

Markus Winkelhock (Playboy/GW:plus Audi A4 DTM #14), Platz 7

„Ich bin nicht zufrieden, denn ich hätte locker Vierter werden können. Das Tempo war da – beim Auto und bei mir. Ich habe mich wohlgefühlt auf der Strecke, aber unsere Strategie ging völlig daneben. Ich bin zwei Mal hinter einem Auto herausgekommen und habe viel Zeit verloren. Am Ende fuhr ich hinter Jamie Green und habe so viel Zeit verloren, dass ich von Platz vier auf Rang sieben abgerutscht bin. Da tröstet es mich auch wenig, dass ich zum zweiten Mal in Folge in die Punkte gefahren bin.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #5), Platz 9

„Das Rennen war etwas langweilig. Leider war die Balance nicht so gut wie im Warm-up. Das war frustrierend, weil ich viel kämpfen musste. Am Ende kam ich auf der Position ins Ziel, auf der ich gestartet bin. Mehr wäre aber durchaus möglich gewesen.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #10), Platz 12
„Es war absolut nicht unser Wochenende. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit meinem Jahr im Team Phoenix. Es war toll. Wir hatten unsere Highlights. Platz sieben in der Meisterschaft ist nicht schlecht. Trotzdem ist das Ergebnis von Schanghai nicht zufriedenstellend. Wir haben alles probiert. Am Ende habe ich versucht, an Susie (Soddart) vorbeizukommen. Aber die Strecke war so wellig und sofort hat ein Rad blockiert. Ich habe sie berührt und wir haben uns gedreht. Es tut mir leid, auch dass deshalb das Rennen abgebrochen werden musste.“

Katherine Legge (Glamour Audi A4 DTM #15), Platz 14

„Es hätte heute ein gutes Rennen werden können, doch aus verschiedenen Gründen lief es nicht zu unseren Gunsten. Das ist enttäuschend. Gut ist, dass wir unser Tempo in den letzten beiden Saisonrennen deutlich gesteigert haben. Ich versuche, darauf aufzubauen. China war definitiv eine Erfahrung wert. Es war ganz anders als auf den übrigen Strecken. Schön, dass wir hier gestartet sind.“

Oliver Jarvis (Tabac Original Audi A4 DTM #2), Platz 17

„Wir hatten ein wirklich gutes Tempo, aber das Rennen war frustrierend. Leider lagen wir immer daneben, was unsere Position im Verkehr anbelangt. Ich hatte das Gefühl, dass Bruno Spengler Blaue Flaggen hätte bekommen müssen, weil er uns mehrere Runden lang aufgehalten hat. Am Ende fuhr ich über ein Stück Karosserie, das auf der Straße lag. Deshalb musste ich einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen. Das Tempo war heute gut, das Rennen hat Spaß gemacht, aber leider kam kein zählbares Ergebnis dabei heraus.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)
„Wir haben gezeigt, dass das Team super zusammenhält. Wir haben nach dem Unfall am Vortag das Beste daraus gemacht. Gratulation, alle haben fehlerfrei gearbeitet, die Strategie war super. Wir haben unsere Autos nach vorne geholt, fast jeder Fahrer hat sich verbessert. Das kann sich sehen lassen. Leider sind wir durch den Abbruch nicht weiter um den Sieg gefahren. Die letzten acht Minuten wären noch sehr, sehr spannend geworden. China ist ein sehr wichtiger Markt. Wenn alle gemeinsam daran arbeiten, dass es noch besser wird, kommen wir wieder sehr gerne hier her.“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix)

„Als wir sahen, dass wir im Verkehr fest hingen, haben wir mit Mike Rockenfeller früh beide Stopps absolviert. Wir haben also eine andere Strategie gewählt. Wir hingen permanent hinter Susie (Stoddart) fest. So konnten wir das Rennen einfach nicht beeinflussen. Wir wollten das Bestmögliche erreichen, wurden aber nur Zwölfte, das ist schade. Nun ist die Saison zu Ende. Ein riesiges Lob an meine Mannschaft, die bis zum letzten Rennen einen starken Einsatz gezeigt hat. Auch unter schwierigen Bedingungen hat sie alles gegeben.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg)
„Wir haben ein gutes Finale gesehen. Gott sei Dank ist das Rennen unfallfrei zu Ende gegangen, bis auf ein kleines Techtelmechtel zum Schluss. Markus (Winkelhock) war am ganzen Wochenende sehr gut. Heute wäre mehr drin gewesen. Wir hätten mindestens Fünfter werden müssen. Leider geriet er in den Verkehr, wir mussten unsere Strategie ändern und Markus fuhr wieder in einem Pulk. Schade! Katherine (Legge) fuhr sehr gute Rundenzeiten. Leider hing auch sie oft im Verkehr. Aber wir haben ein versöhnliches Wochenende gesehen. Markus holte zum zweiten Mal in Folge Punkte. Er hat gezeigt, dass er gut ist und es drauf hat!“