DTM 2010

Mattias Ekström war beim Qualifying für das fünfte Saisonrennen der DTM auf dem Nürburgring der überragende Fahrer. Doch der Schwede war der einzige Audi-Pilot, der mit seinem Qualifying-Ergebnis zufrieden war. Die Stimmen aus dem Audi-Lager.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef)
„Das war ein tolles Qualifying von ‚Eki’, dem in Q3 und Q4 perfekte Runden gelungen sind. Er nimmt die Dinge im Titelkampf selbst in die Hand – so kennen wir ihn. Mattias (Ekström) hat sich mit Startplatz eins gute Voraussetzungen für das Rennen geschaffen. Und auch die Zuschauer dürfen sich freuen, denn es stehen zwei Meisterschaftsfavoriten ganz vorn. Etwas enttäuschend ist für mich, dass nur ‚Eki’ vorn dabei ist und es die anderen nicht geschafft haben. Mattias ist nun im Vorderfeld ziemlich alleine. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass er auch das schafft. Er ist sehr motiviert und er bekommt alle Unterstützung von uns.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #5), Startplatz 1
„Es ist immer schön, die Pole-Position zu holen – aber heute war es etwas ganz Besonderes. Gestern, heute früh und auch zu Beginn des Qualifyings fühlte sich das Auto noch nicht gut an und wir mussten hart arbeiten. Ab dem dritten Qualifying-Segment war mein A4 dann traumhaft zu fahren. Es ist toll, auf Platz eins zu stehen, wenn man sich zuvor lauthals beim Team beschwert hat. Ich konnte den Mechanikern jetzt etwas zurückgeben. Aber das Rennen ist natürlich erst morgen.“

Miguel Molina (Audi Bank A4 DTM #18), Startplatz 7
„Ein recht gutes Ergebnis. Ich kam bis ins dritte Qualifying und wurde am Ende Siebter. Jetzt hoffe ich auf ein gutes Rennen, in dem ich weitere Erfahrungen in meinem Debütjahr sammeln kann. Ich würde mich natürlich darüber freuen, wenn ich wieder Punkte sammeln würde.“

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #1), Startplatz 8
„Im ersten Qualifying hatte ich etwas Probleme mit der Haftung der Vorderräder. Dann haben wir den Sturz erhöht, was sehr positiv war. Dadurch war die Balance des Autos ganz gut. Mit Platz zwei im zweiten Segment waren wir ordentlich aufgestellt. Zur Spitze fehlte ein Zehntel. Doch dann bekam ich ein Problem, das bereits am Morgen einmal aufgetreten war: Beim Anbremsen der Schikane konnte ich nicht korrekt herunterschalten. Das ist mir in beiden Runden passiert und hat mich viel Zeit gekostet. Platz acht ist enttäuschend. In Q2 haben wir gezeigt, dass wir heute deutlich schneller hätten fahren können. Also eine kleine positive Tendenz, aber kein zufriedenstellendes Ergebnis.“

Oliver Jarvis (Tabac Original Audi A4 DTM #2), Startplatz 9
„Ich bin sehr enttäuscht. Es fiel mir heute wirklich schwer. Ich hatte Glück, das erste Qualifying zu überstehen. Im zweiten Segment sah es besser aus. Ich hatte gedacht, es reicht, aber das war nicht der Fall. Die Balance stimmte nicht. Das Auto reagierte einfach nicht ansatzweise so wie am Morgen im Freien Training. Ich bin etwas unschlüssig, was heute eigentlich schief ging.“

Martin Tomczyk (Red Bull Cola Audi A4 DTM #6), Startplatz 11
„Es scheint so, dass ich über alle Sessionen hinweg keinen Grip auf der Vorderachse hatte. Ich glaube, das ist ein Phänomen der Reifen. Der Unterschied zwischen Freiem Training und Qualifying war so extrem, dass wir gar nicht wussten, woran wir kurzfristig arbeiten sollten. Es ist enttäuschend, wenn man um die Pole-Position fahren will und dann nur Elfter wird. Es ist, wie es ist. Wir müssen versuchen, für den Sonntag etwas zu finden.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #10), Startplatz 13
„Ich bin von dem Ergebnis einfach enttäuscht, weil so viel möglich gewesen wäre. Zu Beginn von Q2 war die Strecke sauber und wir sind extra früh auf die Strecke gefahren, um eine freie Runde zu erwischen. Dann kam ich in die erste Kurve. Dort stand mir Susie Stoddart voll im Weg. Das kann passieren, war aber für mich absolut enttäuschend. Am Ende, als ich mit dem zweiten Reifensatz unterwegs war, lag viel Dreck auf der Strecke. Es war für mich nicht möglich, schneller zu fahren. Mit Sicherheit hatte auch ich einen kleinen Fehler in meiner Runde. Mit dem ersten Reifensatz wäre viel möglich gewesen. Ich bin zu Susie gegangen. Sie hat sich nicht mal entschuldigt, sondern nur gesagt ‚Willkommen in der DTM.’ Vielleicht weiß sie nicht, dass ich auch schon vier Jahre hier fahre. Es muss einfach nicht sein, im Qualifying anderen Fahrern die Runde zu zerstören.“

Katherine Legge (Glamour Audi A4 DTM #15), Startplatz 15
„Wir sind im Vergleich zum zweiten Freien Training konstant geblieben. Die Hitze hat wohl vor allem die anderen negativ betroffen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auto und habe mich selbst ebenfalls etwas verbessert. Ich habe allerdings nie eine ganz freie Runde erwischt. Ich musste einmal von der Linie abweichen und sammelte mit meinen Reifen Fremdgummi auf. Deshalb musste ich hereinkommen. Anschließend blieb mir nur noch eine schnelle Runde. Hätten wir durchgängig fahren können, wären wir wohl schneller gewesen.“

Alexandre Prémat (TV Movie Audi A4 DTM #9), Startplatz 16
„Das war ein enttäuschendes Qualifying. Ich wurde nur Sechzehnter. Im ersten und zweiten Freien Training ist es gar nicht schlecht gelaufen. Mit einem Einzug ins zweite Qualifying hatte ich zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall gerechnet, vielleicht auch mit Q3. Der erste Reifensatz war sehr gut. Dann haben wir nach drei Runden die Reifen gewechselt. Damit baute sich allerdings überhaupt keine Haftung mehr auf. Das Auto untersteuerte stark und ich konnte meinen Fahrstil nicht anpassen.“

Markus Winkelhock (Playboy/GW:plus Audi A4 DTM #14), Startplatz 17
„Ein unglaublich schlechtes Qualifying. Wir müssen erst einmal analysieren, was los gewesen ist. Mein Audi A4 DTM hat in beiden Freien Trainings super funktioniert. Im Qualifying war das Auto unfahrbar. Es untersteuerte extrem und hatte eine ganz schlechte Traktion. Ich weiß nicht, wieso sich die Balance so verändert hat.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)

„Wir können wahnsinnig stolz sein auf das Ergebnis. Es war absolut wichtig. In so einer Situation kann man sich einfach auf Mattias Ekström verlassen. Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat. Alles gut gemacht!“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix)
„Die Reifen haben leider nicht so funktioniert, wie wir es im Freien Training am Morgen gelernt hatten. Wir haben die Abstimmung nicht verändert. Deshalb waren wir von Anfang an vollkommen überrascht. Der erste Reifensatz funktionierte bei beiden Autos noch einigermaßen. Danach war plötzlich die Balance nicht mehr okay. Beide Autos untersteuerten sehr stark.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg)
„Das Positive zuerst: Katherine (Legge) ist auf Platz 15 und sie ist nur ganz knapp daran gescheitert, ins zweite Qualifying einzuziehen. Das war ganz ordentlich. Was Markus (Winkelhock) betrifft: Ich verstehe die Welt nicht mehr. Am Morgen war er Dritter, im Qualifying war sein Auto unfahrbar mit beiden Reifensätzen. Eine Riesenenttäuschung! Wir müssen herausfinden, was überhaupt passiert ist. Teilweise ging es auch anderen so – Martin Tomczyk war am Morgen Zweiter und mittags Elfter. Das gibt mir Rätsel auf.“