• Überlegener Dreifachsieg beim DTM-Auftakt in Hockenheim
  • Mattias Ekström siegt vor Timo Scheider und Tom Kristensen
  • Martin Tomczyk glänzt mit Aufholjagd
DTM 2008
Red Bull Audi A4 DTM #1 (Audi Sport Team Abt Sportsline), Mattias Ekström; Gebrauchtwagen:plus/Top Service Audi A4 DTM #10 (Audi Sport Team Abt Sportsline), Timo Scheider

Mit einem überlegenen Dreifachsieg beim DTM-Auftakt in Hockenheim hat Audi einmal mehr auch auf der Rennstrecke seinen Firmenslogan „Vorsprung durch Technik“ untermauert. 93.000 Zuschauer (am Wochenende) erlebten eine eindrucksvolle Premierenvorstellung des neuen Audi A4 DTM, der bei seinem ersten Renneinsatz der Konkurrenz überlegen war und die Plätze eins, zwei, drei und fünf belegte.

Der Audi A4 DTM der vierten Generation verfügt über eine progressive Technik mit vielen innovativen Details vor allem im Bereich der Aerodynamik. Mit Hilfe modernster CFD-Berechnungen (Computational Fluid Dynamics) wurde besonders intensiv an der Optimierung der Fahrzeug-Umströmung und -Durchströmung gearbeitet. Zudem gelang es den Technikern von Audi Sport, den Schwerpunkt des Fahrzeugs abzusenken und das Leergewicht weiter zu reduzieren. Auch beim vier Liter großen und rund 460 PS starken V8-Motor fanden die Ingenieure noch Entwicklungspotenzial.

Beim Saisonauftakt in Hockenheim war der neue Audi A4 DTM von Anfang an das schnellste Auto. Im Rennen zeigten die Audi Piloten eindrucksvoll, dass ihr neuer Dienstwagen nicht nur über eine Runde konkurrenzfähig ist, sondern auch konstant schnelle Rundenzeiten liefert und auf Anhieb zuverlässig ist. Im Schnitt über eine halbe Sekunde pro Runde nahm Sieger Mattias Ekström dem besten Mercedes ab – in der DTM eine Welt.

Entscheidend war in Hockenheim bereits der Start: Mattias Ekström kam etwas besser weg als sein von der Pole Position ins Rennen gegangener Teamkollege Timo Scheider. Nur während der beiden Pflicht-Boxenstopps musste der Schwede die Führung kurz abgeben. Mit seinem elften Sieg in der DTM ist Ekström nun der erfolgreichste Audi DTM-Pilot aller Zeiten.

Timo Scheider folgte Mattias Ekström während der gesamten Renndistanz wie ein Schatten und überquerte die Ziellinie lediglich 0,824 Sekunden hinter dem Titelverteidiger auf Platz zwei. Damit wiederholte er sein bisher bestes DTM-Ergebnis vom Finalrennen 2007.

Der von Platz fünf gestartete Tom Kristensen komplettierte mit Rang drei den totalen Audi Triumph. Der Däne profitierte von perfekten Boxenstopps und einer guten Strategie des Audi Sport Team Abt Sportsline, die ihn vor die beiden Mercedes von Bruno Spengler und Paul di Resta brachten. Eindrucksvoll war auch die Aufholjagd von Martin Tomczyk, der am Start auf Rang neun zurückfiel, sich aber bis auf Rang fünf nach vorne kämpfen konnte. Kurz vor Schluss holte er sogar noch Bruno Spengler ein.

Solide Leistungen zeigten auch die Piloten der Vorjahres-A4: Oliver Jarvis, Mike Rockenfeller, Alexandre Prémat und Markus Winkelhock kamen auf den Plätzen neun bis zwölf ins Ziel. Der 24-jährige Brite Oliver Jarvis verpasste beim ersten DTM-Rennen seiner Karriere als Neunter nur knapp einen Punkt. Das Duell der DTM-Neulinge gewann Jarvis gegen den ehemaligen Formel 1-Star Ralf Schumacher deutlich.

Auch Katherine Legge beendete ihr erstes DTM-Rennen. Ihr Teamkollege Christijan Albers schied nach einer Kollision mit Ralf Schumacher bereits in der Anfangsphase aus.

Viel Zeit zum Feiern bleibt der Audi Mannschaft nach dem Triumph in Hockenheim nicht: Schon am kommenden Wochenende steht in Oschersleben der zweite Lauf der DTM 2008 auf dem Programm – auf einer Strecke, auf der Audi bisher immer besonders stark war.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Das ist ein ganz toller Einstand für den neuen Audi A4 DTM. Man hat gesehen, dass das Auto eine sehr gute Performance hat. Im ersten Rennen die erste Startreihe und drei Podiumsplätze – mehr kann man sich nicht wünschen. Um ein Haar hätte Martin (Tomczyk) sogar noch den vierten Platz erreicht. Eine tolle Leistung der Mannschaft über den Winter, aber auch hier vor Ort. Wir waren fahrerisch stark, und die Boxenstopps – gerade bei den neuen Autos – waren sensationell. Jetzt haben wir eine gute Basis, an der wir selbstverständlich weiterarbeiten müssen, um eine konstant gute Leistung aufrechtzuerhalten.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #1): „Das Auto war einfach klasse. Danke an Audi Sport und mein gesamtes Team, die ein so gutes Auto hergestellt haben. Das waren die besten Voraussetzungen. Ich konnte das Rennen wirklich genießen, denn das Auto hat alles gemacht, was ich von einem Rennauto erwarte. Am Ende fuhren wir auf Platz eins bis drei, was toll für das Team ist. Ich finde, das haben wir nach einem so guten Wochenende auch verdient.“

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #10): „Nach dem Winter mit dem völlig neu entwickelten neuen Audi A4 DTM zu starten, war eine sehr schwierige Aufgabe. Keiner hätte erwartet, dass wir so aufschlagen auf einer Strecke, die einmal Mercedes-Terrain war. Vielen Dank an Audi und die Äbte für diese Glanzleistung. Sie haben die Basis dafür gelegt, was wir heute umgesetzt haben. Bis auf meinen Start war mein Rennen perfekt. Meine Räder drehten etwas zu viel durch, weshalb Mattias (Ekström) vorbeizog. Zu dicht konnte ich ihm nicht folgen, sonst hätte das Auto mehr untersteuert. Das Auto war gut genug, um das Rennen zu gewinnen. Ich glaube, mein Team und ich sind stark genug, um dieses Jahr noch häufiger um Podiumsplätze und auch Siege zu kämpfen.“

Tom Kristensen (Audi A4 DTM #9): „Das war ein Super-Rennen. Vom fünften Startplatz aus war mir klar, dass ich in einem Mercedes-Sandwich kämpfen musste. Meine Crew hat eine gute Strategie und einen exzellenten Stopp gemacht. Als ich aus der Box kam, kämpfte ich eine halbe Runde mit Bruno Spengler, bevor ich mich absetzen konnte. Ein tolles Gefühl! Meine beiden Teamkollegen waren aber schon zu weit weg, sodass ich sehr ruhig fuhr, was ich noch nie in der DTM getan habe. Platz eins bis drei auf der Heimstrecke unseres Konkurrenten – das tut sehr gut.“

Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #2): „Mein Rennen war gut, auch wenn es schlecht begonnen hat. Ich habe beim Start einige Plätze verloren. Das Auto war super abgestimmt und über die ganze Distanz sehr gut. Ich bin nach dem zweiten Boxenstopp auf Bruno (Spengler) aufgelaufen. Es war ein sehr harter, aber immer fairer Zweikampf. Mir fehlte das Quäntchen, um vorbeizukommen. Es ist das erste Rennen. Da sind Punkte wichtiger als eine Aktion mit der Brechstange.“

Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM #15): „Mein Start war klasse, und ich kam bis auf den sechsten Platz vor. In den ersten beiden Kurven musste ich aber zurückstecken, und es kam Dreck auf meine Reifen. Das bewirkte ein Übersteuern. Als wir den ersten Boxenstopp machten, war ich Achter. Als ich herausfahren wollte, kam gerade Ralf Schumacher herein, und ich musste kurz stoppen, was mich eine Sekunde gekostet hat. Bernd Schneider kam an uns vorbei. Ab diesem Punkt wurde unser Rennen sehr hart. Nach dem zweiten Boxenstopp übte ‚Rocky’ viel Druck aus. Schade, dass es nicht für einen Punkt gereicht hat. Trotzdem war es ein gutes erstes Rennen.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #18): „Platz zehn ist natürlich nicht das, was wir uns für dieses Wochenende erhofft haben. Ich bin als Zwölfter gestartet. Das Tempo war okay. Ich hatte einen sehr guten Start, habe aber schon in der ersten Runde wieder Plätze verloren. Ich war etwas zu passiv aus Angst vor einem Unfall. Ich hätte mehr attackieren sollen. Die Leistung im Rennen war okay, aber in Oschersleben müssen wir stärker werden. Danke ans Team für die Arbeit.“

Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM #14): „Das war ein sehr schwieriges Rennen. Schon der Start war nicht gut, weil meine Reifen zu stark durchdrehten und ich zurückfiel. Danach gab es schöne Positionskämpfe. Das Auto war schwer zu fahren, weil ich am gesamten Wochenende keine gute Abstimmung gefunden habe. Das Auto wechselte immer wieder zwischen Unter- und Übersteuern. Über Platz elf bin ich schon enttäuscht. Umso mehr freue ich mich für Audi über die Plätze eins bis drei für Mattias (Ekström), Timo (Scheider) und Tom (Kristensen).“

Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM #19): „Der Start war sehr gut, aber ich fuhr etwas zu defensiv. Ich wollte kein Risiko eingehen und habe deshalb alles verloren. Bis zum ersten Boxenstopp hing ich hinter Mathias Lauda fest. Dann machten wir in kurzer Folge zwei Boxenstopps, danach fuhr ich 22 Runden am Stück. Das Auto fühlte sich gut an, und ich habe mit Alex Prémat gekämpft. Ich hätte noch etwas schneller fahren können, wollte aber im Kampf mit anderen Audi Fahrern kein Risiko eingehen. So sprang nur Platz zwölf heraus. Schade, dass es im Qualifying nicht besser gelaufen ist, sonst wäre mehr möglich gewesen.“

Katherine Legge (Audi A4 DTM #20): „Bei meinem ersten DTM-Rennen herrschte eine fantastische Atmosphäre, was eine schöne Erfahrung war. Leider lief unser Rennen nicht nach Plan, weil wir einige Probleme hatten. Aber wir kamen ins Ziel und können einiges daraus lernen.“

Christijan Albers (Audi A4 DTM #21): „Wir haben am Samstag einen sehr guten Tag gehabt, doch der Sonntag war ein schlechter Tag. Ich hatte einen normalen Start. Danach kämpfte ich mit Markus Winkelhock und den anderen Audi Fahrern. Doch dann kam Ralf Schumacher von hinten und fuhr auf mein rechtes Vorderrad. Dadurch ist die Aufhängung kaputtgegangen.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Das war ein sensationeller Tag. Vielen, vielen Dank an alle. Alle haben souverän gearbeitet. Die Autos waren perfekt vorbereitet. Heute hat alles gepasst. So einen Auftakt nach Maß kann man sich kaum wünschen. Aber es war kein Glück, sondern akribische, feine Arbeit im ganzen Winter. Gratulation an das ganze Team!“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): „Es konnte nicht besser laufen. Ein Audi Dreifachsieg ist stark, und wir freuen uns alle. Wir konnten das Tempo der neuen A4 nicht mitgehen und kämpften mit den Mercedes-Fahrern. Oliver (Jarvis) hat sich in seinem ersten Rennen super geschlagen und ist klasse gestartet. Er ist ein toller Kämpfer. Ich bin sehr zufrieden. Alex (Prémat) hat dahinter mit Markus (Winkelhock) gekämpft. Die Jungs haben ein schönes Rennen geboten. Leider waren wir etwas zu weit hinten, aber beim nächsten Mal kommen wir wieder näher.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): „Gratulation an Audi, Dr. Wolfgang Ullrich und die ganze Mannschaft zu Platz eins, zwei und drei! Unser Rennen war unspektakulär. Ich muss mich bei meiner Boxenmannschaft bedanken, denn wir hatten krankheitsbedingt mehrere Ausfälle zu verkraften. Dennoch hat das Team vier sehr schöne Stopps gemacht. Markus (Winkelhock) hat toll gekämpft und hätte schneller fahren können. Mit den Jahreswagen auf den Plätzen neun und folgende kann man trotzdem nicht meckern. ‚Rocky’ fuhr ein fehlerfreies Rennen – mehr war heute nicht möglich.“

Das Ergebnis in Hockenheim

1. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM) 37 Rd. in 59.17,726 Min.
2. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM) + 0,824 Sek.
3. Tom Kristensen (Audi A4 DTM) + 19,604 Sek.
4. Bruno Spengler (Mercedes) + 20,872 Sek.
5. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM) + 21,269 Sek.
6. Jamie Green (Mercedes) + 33,019 Sek.
7. Gary Paffett (Mercedes) + 33,956 Sek.
8. Bernd Schneider (Mercedes) + 34,726 Sek.
9. Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM) + 40,720 Sek.
10. Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM) + 41,798 Sek.
11. Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM) + 46,339 Sek.
12. Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM) + 46,950 Sek.
13. Paul di Resta (Mercedes) + 47,867 Sek.
14. Ralf Schumacher (Mercedes) + 49,873 Sek.
15. Mathias Lauda (Mercedes) + 56,308 Sek.
16. Susie Stoddart (Mercedes) + 1.03,824 Min.
17. Maro Engel (Mercedes) + 1.05,161 Min.
18. Katherine Legge (Audi A4 DTM) + 1.33,669 Min.
Nicht gewertet:
Christijan Albers (Audi A4 DTM), - 34 Rd. (Radaufhängung vorne rechts)