DTM 2004
Frank Biela, Audi A4 DTM #45 (Audi Sport Infineon Team Joest)

Zum ersten Mal gastiert die neue DTM (Deutsche Tourenwagen Masters) in Estoril. Neuland ist die Strecke nahe der portugiesischen Hauptstadt Lissabon allerdings nicht: Mitte März absolvierte die DTM hier offizielle Testfahrten, die viele Piloten nutzten, um sich auf den anspruchsvollen Kurs einzuschießen. Audi Fahrer Frank Biela über die 4,183 Kilometer lange Strecke.

Nach den Testfahrten sind Sie zum zweiten Mal mit der DTM in Estoril. Was ist Ihr Eindruck von der Strecke?
Frank Biela:
„Es wird am Sonntag bestimmt härter als in Hockenheim, denn Estoril ist ein körperlich sehr anstrengender Kurs. Es gibt ein paar schnelle Kurven, in denen hohe Fliehkräfte wirken. Außerdem wird man von den vielen Bodenwellen kräftig durchgeschüttelt.“

Ist der Circuito do Estoril eine schwierige Strecke?
Frank Biela:
„Ja, denn es gibt einige Bergauf-Kurven sowie Bergab-Kurven, die noch dazu nach außen abfallen. Auch die enge, langsame Schikane sieht auf den ersten Blick leicht aus, aber man kann hier sehr viel Zeit verlieren. Ein perfektes Setup ist überall wichtig, aber hier in Estoril besonders.“

Was sind für Sie die Schlüsselstellen?
Frank Biela:
„Auf jeden Fall die letzte Kurve vor Start und Ziel. In dem langen Rechtsbogen ist es wichtig, viel Geschwindigkeit mit auf die Gerade zu nehmen. Und dann die Schikane: Man denkt, man kann nicht viel falsch machen, weil sie so langsam durchfahren wird. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Man hat jede Menge Zeit, um einen Fehler zu machen.“

Wo sehen Sie die besten Überholmöglichkeiten in Estoril?
Frank Biela:
„Das wird man so richtig erst im Rennen sehen. Ich glaube, dass es am Ende der Start-und-Zielgeraden und vielleicht auch am Ende der Gegengeraden Möglichkeiten geben könnte. Mit ein bisschen Glück eignet sich auch die Anfahrt zur Bergauf-Schikane für ein Manöver.“

Wie wichtig ist der Start?
Frank Biela:
„In der ersten Kurve ist die Gefahr eines Crashes sehr hoch, denn im Gegensatz zu Hockenheim gibt es keinen Platz zum Ausweichen, wenn es beim Anbremsen eng wird.“

Spielt das Wetter am Renntag eine entscheidende Rolle?
Frank Biela:
„Nicht mehr als auf anderen Rennstrecken auch. Sollte es am Sonntag nass sein, hoffe ich, dass wir auch während der Trainingssitzungen davor noch einmal ähnliche Bedingungen haben. Denn auf feuchter Strecke ist hier in Estoril noch kein DTM-Pilot gefahren.“