• Schwede geht mit 21 Punkten Vorsprung in das DTM-Finale
  • Dritter DTM-Titel nach 2004 und 2007 im Visier
  • Parallelprogramm in DTM und Rallycross-Weltmeisterschaft
DTM Spielberg 2017
Hans-Jürgen Abt, Mattias Ekström

Mattias Ekström geht mit einem Vorsprung von 21 Punkten in das DTM-Finale am 14. und 15. Oktober auf dem Hockenheimring. Der Schwede kann nach Klaus Ludwig und Bernd Schneider der dritte Pilot der DTM-Geschichte werden, der mehr als zwei Titel gewinnt.

Mattias Ekström ist Rennfahrer, Familienvater und erfolgreicher Unternehmer. Sein Motto „Go hard or go home“ ist längst zu seinem Markenzeichen geworden. Und der Schwede ist vor allem eins: authentisch. Auf der Rennstrecke ist er Vollblut-Rennfahrer, der immer Vollgas gibt. Vor der Kamera wird nichts geschönt: Bei Interviews sagt Ekström das, was er denkt. Und auch für einen flotten Spruch ist der Audi-Pilot immer gut.

Ekström fährt seit nunmehr 17 Jahren in der DTM auf allerhöchstem Niveau. Es gab kaum eine Saison, in der er nicht zu den Titelaspiranten zählte. Zweimal (2004 und 2007) wurde er DTM-Champion, mit 23 Siegen ist er der erfolgreichste Audi-DTM-Pilot der Geschichte – und einer, der ganz genau weiß, wie man ein neues Auto entwickelt. Deshalb hat Ekström gemeinsam mit Jamie Green im Winter auch den Löwenanteil der Testarbeit mit dem neuen Audi RS 5 DTM geleistet.

Ekström könnte nun selbst davon profitieren. „Mein Ziel ist der dritte DTM-Titel“, sagte er schon vor Saisonbeginn. „Im vergangenen Jahr war mein großer Traum, Rallycross-Weltmeister zu werden. Das hat geklappt. Es wäre toll, wenn es dieses Jahr mit der DTM funktionieren würde.“

Mit dem Spanier Arnau Niubó hat Ekström seit diesem Jahr einen neuen Fahrzeugingenieur. „Das war eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe“, sagt er. „Ich kannte Arnau von vielen gemeinsamen Entwicklungstests sehr gut.“

Dass er auch seine 17. DTM-Saison im Audi Sport Team Abt Sportsline bestreiten würde, stand für Ekström außer Frage. „ABT ist meine zweite Familie und Hans-Jürgen (Abt) wie ein Vater für mich“, sagt Ekström. „Ich kann mir in der DTM nichts anderes vorstellen, als bei den Äbten zu fahren.“

Vieles von dem, was er bei Audi Sport und bei ABT gelernt hat, findet sich in seinem eigenen Rallycross-Team EKS wieder. Das hat er als Unternehmer aus dem Nichts aufgebaut und in nur drei Jahren zum doppelten Titelgewinn in der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft (World RX) geführt. „Das war das bisher Größte, was ich im Motorsport erreicht habe. Ich bin allen dankbar, die es mir ermöglicht haben, meinen Traum wahr werden zu lassen.“

Seit dieser Saison erhält EKS Werksunterstützung von Audi. „Darauf haben wir drei Jahre lang hingearbeitet“, sagt Ekström, der als Fahrer weiter ein Doppelprogramm in der DTM und der Rallycross-WM absolvierte. Anfang Juli musste er wegen einer Terminkollision schweren Herzens auf den WM-Lauf im schwedischen Höljes verzichten. „Zum Glück hat mir mein Chef (Dieter Gass) die Entscheidung, wo ich starte, abgenommen“, sagt der Audi-Pilot.

Die 27 Punkte, die er in der DTM auf dem Norisring sammelte und damit erstmals in diesem Jahr die Tabellenführung übernahm, könnten am Ende entscheidend sein. In der Rallycross-Weltmeisterschaft hat Ekström nach vier Saisonsiegen beim Finale in Südafrika am 11./12. November immerhin noch Chancen auf die Vizemeisterschaft.

Mit seiner Partnerin Heidi und den beiden Kindern lebt Ekström in Österreich, nahe der deutschen Grenze. Für die zahlreichen Fahrten zum Flughafen nach München, zum Team nach Kempten oder zu Audi in Neuburg/Donau schwört der Tausendsassa auf den Audi Q7. „In diesem Jahr habe ich mir einen SQ7 bestellt – der Q7 ist einfach das beste Familienauto.“

DTM, Rallycross und seine Familie lassen Ekström kaum Zeit für andere Hobbys. Fit hält er sich mit Langlauf, Jogging und am liebsten mit Tennis. Im Winter war er mit den beiden Kindern vor der Haustür Ski fahren. Und natürlich hat sein stilvoll eingerichtetes Haus in Ellmau auch einen gut ausgestatteten Fitnessraum.

Wie die meisten Rennfahrer begeistert sich Ekström auch für andere Sportarten. So freute er sich ganz besonders, dass er Anfang des Jahres ein Eishockey-Training mit dem ERC Ingolstadt bestreiten durfte und dafür ein eigenes Trikot mit seinem Namen und seiner DTM-Startnummer 5 bekam: „Vor zehn Jahren durfte ich schon einmal mit dem ERCI trainieren und habe anschließend meinen zweiten DTM-Titel geholt. Vielleicht bringt es ja wieder Glück ...“

Und noch ein gutes Omen gibt es: Das erste der beiden Finalrennen der DTM findet am 14. Oktober 2017 statt – auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem zweiten Titelgewinn in der DTM.