Betriebsrat fordert Klartext
- Betriebsrat Robin Lörcher: „Wir brauchen zeitnah eine Entscheidung, wie die Lücke zwischen dem heutigen A8 und dem Start eines elektrischen Nachfolgers geschlossen werden kann.“
- Der Betriebsrat machte deutlich, dass der Erfolg der neuen Strategie von zentraler Bedeutung für die vier Ringe ist.
- Jürgen Rittersberger, Vorstand für Finanz, Recht und IT der AUDI AG: „Wir müssen die Transformation und Restrukturierung mit voller Kraft fortsetzen und die Weichen für langfristige Wettbewerbsfähigkeit stellen.“
Auf der dritten Betriebsversammlung des Jahres präsentierten Betriebsrat und Unternehmensleitung die neue Unternehmensstrategie. Betriebsrat Robin Lörcher betonte in seiner Rede die Notwendigkeit klarer Kommunikation. Jürgen Rittersberger, Vorstand für Finanz, Recht und IT, hielt den Bericht für das Unternehmen. Rund 3.000 Beschäftigte besuchten die Veranstaltung.
In seiner Rede begrüßte Betriebsrat Robin Lörcher die neu vorgestellte Unternehmensstrategie. Er bewertete sie als Chance für einen gemeinsamen Aufbruch und betonte die Bedeutung der kollektiven Mitwirkung: „Jetzt können wir unsere Zukunft gemeinsam gestalten, einen neuen Aufbruch schaffen. Mit eurem Engagement, euren Ideen und eurem Teamgeist können wir viel bewegen,“ sagte Lörcher. Die klare Ausrichtung des Unternehmens böte aus Sicht der Arbeitnehmervertretung eine solide Grundlage, um die kommenden Herausforderungen gemeinsam aktiv zu gestalten.
Klarheit für A8-Nachfolger und mögliches US-Werk gefordert
In Lörchers Rede standen zwei weitere zentrale Themen im Fokus: die Nachfolge des Audi A8 und die Diskussion um ein mögliches Werk in den USA. Lörcher forderte vom Unternehmen eine schnelle und transparente Lösung für die Nachfolge des aktuellen A8-Modells. Eine Produktaufwertung wurde als wirtschaftlich nicht tragfähig eingestuft, die vollelektrische Nachfolgeplattform neu terminiert. Auch hinsichtlich eines möglichen US-Werks formulierte der Betriebsrat klare Bedingungen. Neben der langfristigen Sicherstellung der Auslastung deutscher Standorte fordert die Arbeitnehmervertretung eine Verlängerung der Beschäftigungssicherung über das Jahr 2033 hinaus sowie die Rentabilität des geplanten Werks. Lörcher: „Ein Werk in den USA kann nur auf Basis klar definierter Bedingungen entstehen.“
Rittersberger: „Ein starkes Signal für den Aufbruch“
In seiner Rede betonte Jürgen Rittersberger, Vorstand für Finanz, Recht und IT der AUDI AG: „In über 25 Jahren in der Autoindustrie habe ich viele Phasen erlebt, aber noch nie ein so komplexes und herausforderndes Umfeld wie aktuell. Deshalb ist klar: Wir müssen die Transformation und Restrukturierung mit voller Kraft fortsetzen und die Weichen für langfristige Wettbewerbsfähigkeit stellen. Mit der Audi Agenda haben wir unmittelbare Handlungsbedarfe gezielt adressiert und überführen sie jetzt in die Audi Strategie, die unser Kompass für die kommenden Jahre sein wird. Unser klares Ziel ist es: Audi zukunftsfest machen.” Für den Standort Neckarsulm sei das neue Elektromodell, das ab 2027 in den Böllinger Höfen gefertigt wird, „ein starkes Signal für den Aufbruch“.