• Bestzeit für Jöns/Mies/O’Young in Australien
  • Eddy/Lowndes/Luff starten in Bathurst aus Reihe drei
  • Schnellstes Trio spendet 5.000-Dollar-Preisgeld für guten Zweck
12h Bathurst 2012

Unter ungewöhnlichen Qualifying-Bedingungen gelang Phoenix Racing ein exzellentes Ergebnis im Zeittraining für die 12 Stunden von Bathurst: Schnell, aber nicht zu schnell mussten die sechs Piloten den anspruchsvollen Kurs in Australien umrunden. Denn wer am Mount Panorama im Training eine vorgegebene Mindestzeit unterschreitet, muss im Rennen mit Ballastgewicht antreten. Dichter Verkehr auf der Strecke und zwei Kängurus, die den Kurs im ersten Qualifying kreuzten, erschwerten die Aufgabe nochmals.

Känguru trifft Känguru: Die erste Begegnung des schwarzen Audi R8 LMS Startnummer „1“ im Känguru-Design mit einem echten Beuteltier ergab sich genau zu Beginn des ersten Qualifyings. Christopher Mies (D) drehte seine Aufwärmrunde, als zwei der australischen Beuteltiere vor ihm über die Strecke hüpften. Davon unbeeindruckt, gelang dem 22 Jahre alten Profi im dritten Umlauf eine Rundenzeit von 2.09,1254 Minuten in einem außergewöhnlichen Zeittraining: Die beste Zeit von jedem der drei Fahrer eines Fahrzeugs wird für die Startaufstellung addiert. Zweite Besonderheit: Wer weniger als 2.08 Minuten für eine Runde benötigt, muss im Rennen mit 50 Kilogramm Ballastgewicht starten. Zudem wird diese Bestzeit annulliert.

Christer Jöns (D), der als Teamkollege von Mies zum ersten Mal in Bathurst ist, erreichte auf Anhieb trotz dichten Verkehrs auf der Strecke eine Zeit von 2.10,3129 Minuten. Darryl O’Young aus Hongkong, im Vorjahr zusammen mit Christopher Mies Sieger des Rennens, komplettierte das Qualifying für die Startnummer „1“ mit seiner Zeit von 2.09,2213 Minuten. Damit sicherte sich die internationale Fahrermannschaft den ersten Startplatz. Das Preisgeld von 5.000 australischen Dollar für die Trainingsbestzeit spendete das Team für einen guten Zweck. Die Summe kommt Familie Inwood aus Bathurst zugute. Ihr entstehen durch eine bevorstehende Organtransplantation außergewöhnliche Kosten.

Den Teamerfolg komplettierte der zweite Audi R8 LMS mit dem australischen Fahrertrio. Mark Eddy/Craig Lowndes/Warren Luff, die im Vorjahr in Bathurst von Platz eins gestartet sind, steuerten ihren weißen R8 LMS mit der Startnummer „2“ auf Startplatz fünf. Die schnellste Runde des Wochenendes mit einem Audi erreichte dabei Warren Luff. Er umrundete die 6,213 Kilometer lange Berg- und Talbahn in 2.08,9396 Minuten. Craig Lowndes erreichte eine Zeit von 2.10,0394 Minuten. Das Team United Autosports wird mit seinen Fahrern Alain Li/Mark Patterson/Frank Yu in einem weiteren Audi R8 LMS von Startplatz sieben ins Rennen gehen.

Am Nachmittag waren im zweiten Qualifying bei heißeren Außentemperaturen keine Zeitenverbesserungen mehr möglich. Gleichzeitig hat das Team Phoenix Racing, das zum ersten Mal in Australien startet, damit wertvolle Reifensätze für das Rennen aufgespart. Die 12 Stunden von Bathurst beginnen am Sonntag um 6:15 Uhr Ortszeit (Samstagabend 20:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit). Alle Fans können das Rennen über einen Live-Stream des Veranstalters auf www.audi.tv verfolgen.


Stimmen nach dem Qualifying

Romolo Liebchen (Leiter Kundensport quattro GmbH):
„Wir haben in Bathurst eine anspruchsvolle Aufgabe erfolgreich gemeistert. Wir durften die Schallmauer von 2.08 Minuten nicht unterschreiten, mussten aber doch um jedes Zehntel kämpfen, denn auch die Konkurrenten wollten möglichst nahe an diese Zeit herankommen. Ein Gegner hat den Wert sogar unterboten und muss jetzt einen Zentner Gewicht einladen. Im dichten Verkehr auf der engen Strecke haben unsere Fahrer kaum eine freie Runde erwischt. Risiken haben wir bewusst vermieden, und nun stehen wir trotz der konservativen Strategie vorn. Glückwunsch an Christer Jöns, Christopher Mies und Darryl O’Young, die mit einer ausgeglichenen Leistung die Bestzeit erreicht haben. Wir wissen aber auch, dass es am Sonntag in zwölf Rennstunden um Ausdauerqualitäten geht, nicht um die Startpositionen. Wir sind mit dem R8 LMS auf dieses Langstreckenrennen bestens vorbereitet.“

Ernst Moser (Teamchef Phoenix Racing):
„Das Ziel war, dass sich alle Fahrer in einem Rundenzeit-Fenster von 2.08,5 bis 2.09,5 Minuten bewegen. Das haben wir nicht ganz erreicht, aber wir sind relativ nah herangekommen. Als Mark (Eddy) fuhr, gab es immer wieder Rote Flaggen. Deshalb konnte er seine Zeit von 2.13,2949 Minuten nicht mehr verbessern. Wir sind anschließend kein Risiko mehr eingegangen. Mit unseren Positionen in der Startaufstellung sind wir zufrieden. Für Phoenix Racing ist Bathurst eine schöne, neue Herausforderung, die uns sehr viel Spaß macht. Die Strecke erinnert uns mit ihren Kurvenkombinationen und 170 Meter Höhenunterschied an die Nürburgring-Nordschleife. Wir fühlen uns sehr wohl in Australien.“

Christer Jöns (Audi Top Service R8 LMS #1)

„Startplatz eins ist sehr schön. Meine Teamkollegen haben sehr gute Arbeit geleistet. Ich konnte leider die Spitzenleistung der Reifen nicht ausnutzen, weil ich im Verkehr gefahren bin. Meine persönlich schnellste Runde fuhr ich, als der Reifen schon nachgelassen hatte. Trotzdem hat die Kombination unserer Zeiten für das beste Ergebnis gereicht.“

Christopher Mies (Audi Top Service R8 LMS #1)
„Bei meinem ersten Einsatz in Bathurst seit einem Jahr habe ich die ersten echten Kängurus ausgerechnet im Qualifying gesehen. Aber ich war noch nicht auf einer fliegenden Runde unterwegs, deshalb ist nichts passiert. Als ich begann, war der Reifen-Luftdruck ein kleines bisschen zu niedrig. Das haben wir dann für Darryl (O’Young) und Christer (Jöns) noch einmal verbessert. Trotzdem fuhr ich auf der anfangs noch relativ freien Strecke eine ganz ordentliche Zeit. Christer und Darryl fuhren danach ebenfalls sehr gute Runden. Ich glaube, dass wir ein exzellent vorbereitetes Auto fürs Rennen haben.“

Darryl O’Young (Audi Top Service R8 LMS #1)
„Zum Glück habe ich eine freie Runde erwischt. Und dabei habe ich auch eine schöne Zeit erreicht. Mir gefällt das Qualifying-Format mit der Zeitenaddition aller drei Fahrer sehr gut. Das ist ein echter Teamsport. Und jeder von uns hat heute eine gute Leistung gezeigt.“

Mark Eddy (Audi Finance R8 LMS #2)

„Am Ende war das Qualifying-Ergebnis ganz okay, denn die Bedingungen waren wirklich schwierig: sehr viele Autos auf der Strecke, mehrfach rote Flaggen. So haben wir uns entschieden, nichts mehr zu riskieren und lieber Reifen fürs Rennen aufzusparen. Das Auto fühlt sich sehr gut an und wir können damit einen guten Rhythmus im Rennen fahren. Ich glaube, die Strategie wird am Ende ebenfalls sehr entscheidend sein.“

Craig Lowndes (Audi Finance R8 LMS #2)

„Es ist ein tolles Gefühl, wieder im Audi R8 LMS zu sitzen. Leider war der Verkehr im Qualifying sehr dicht. Vor allem oben auf dem Berg kann man an den engen Streckenstellen kaum überholen. Nach einigen Änderungen seit dem Freien Training fühlt sich der R8 LMS fantastisch an. Vor allem an schnellen Stellen ist das Heck nun schön stabil. Ich fühle mich sehr wohl im Auto. Der Audi ist zuverlässig, konstant und leicht zu fahren. Das ist gut für ein 12-Stunden-Rennen.“

Warren Luff (Audi Finance R8 LMS #2)
„Die Balance des Audi R8 LMS ist erstklassig. Die Jungs haben das Auto von Freitag auf Samstag noch einmal verbessert. Wir sind alle sehr glücklich und zuversichtlich, ein schnelles Auto fürs Rennen zu haben. Der Samstag war nicht so wichtig. Auf den Sonntag kommt es an.“


Ergebnis Qualifying

1. Jöns/Mies/O’Young (Audi R8 LMS) 6.28,65 Min.
2. Simonsen/Farnbacher/Bowe (Ferrari) 6.29,61 Min.
3. Sun/Baird/Griffin (Ferrari) 6.29,63 Min.
4. Lago/Russell/Park/Edwards (Lamborghini) 6.29,73 Min.
5. Eddy/Lowndes/Luff (Audi R8 LMS) 6.32,25 Min.
6. Slade/Bleekemolen/Hackett/Curtis (Mercedes) 6.39,68 Min.
7. Li/Patterson/Yu (Audi) 6.45,41 Min.
8. Tinkler/Johnson/Richards (Porsche) 6.54,20 Min.
9. O’Donnell/Niall/McLennon (Porsche) 7.10,39 Min.
10. Wilson/Breslin/Mehta/Breslin (Mercedes) 7.11,39 Min.


– Ende –