• DTM stellt höchste Ansprüche an die körperliche Fitness der Fahrer
  • Ekström & Co haben sich im Wintercamp im Allgäu vorbereitet
  • In sieben Wochen beginnt die neue DTM-Saison in Hockenheim
DTM 2012

Kraft wie ein Zehnkämpfer, Ausdauer wie ein Marathonläufer – das sind die idealen Voraussetzungen, um in der DTM zu bestehen. Die Audi-Werksfahrer haben im Winter hart an sich gearbeitet – die Herausforderungen der neuen Saison können kommen.

Denkt Dr. Christian John an die alten Zeiten in seinem Motorsport-Leben zurück, so schüttelt er lachend den Kopf. Denn sofort kommen Erinnerungen hervor an einige Piloten, die mit dem Fallen der letzten Zielflagge einer Saison auch sämtliche Bemühungen um ihre körperliche Fitness eingestellt haben und im folgenden Frühjahr entsprechend kraftlos vor ihm standen. „So etwas gibt es heute nicht mehr“, sagt John, der seit 1983 als Teamarzt zur Audi-Familie gehört. „Wenn ich unser Mädel und die Jungs bei unserem Camp in Ofterschwang das erste Mal in der Saison sehe, dann sind das austrainierte Vollprofis.“

Das Treffen im Allgäu zu Beginn des Jahres ist schon seit vielen Jahren ein Fixpunkt im Kalender der Audi-Rennfahrer, Teamchefs und des Motorsportchefs Dr. Wolfgang Ullrich. Und ein Termin, der sich gewandelt hat: vom reinen Fitnesscamp zu einer Woche, in der vor allem der Teamgeist gefördert wird. Zum Beispiel bei gemeinsamen Trainingseinheiten. Das ist ganz nach dem Geschmack von Christian John. Meinungen, nach denen Motorsport doch eh nur eine Frage des Materials auf vier Rädern sei, entlocken ihm nur ein müdes Lächeln. „Ein Rennfahrer hat genau zwei Faktoren, die ihn aufs Podium bringen: die Technik und die körperliche und mentale Fitness – Punkt.“ Entsprechend hoch ist der Stellenwert, den die optimale Verfassung der Piloten bei Audi schon seit Jahren genießt.

Und das aus gutem Grund. „Ein DTM-Fahrer hat idealerweise die Kraft eines Zehnkämpfers und die Ausdauer eines Marathonläufers“, skizziert Christian John die hohen Ansprüche an den Körper seiner Schützlinge. Die Hitze im Cockpit des geschlossenen Fahrzeugs, die auch im Tourenwagen hohen Querbeschleunigungen und dazu die Bedienung der Instrumente und Übersicht auf der Rennstrecke – die Kombination dieser Faktoren macht ein DTM-Rennen zu echtem Hochleistungssport.

Fitness und Ernährung stehen während des gemeinsamen Camps der DTM- und Sportwagen-Piloten auf dem Programm, ebenso wie die Förderung und Stärkung des Teamgeistes – traditionell eine der großen Stärken unter Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Hier verschaffen wir uns einen Überblick, geben Anregungen für das tägliche Training und decken Schwächen auf“, sagt John. Wobei der letzte Punkt bei der aktuellen Generation schlicht wegfällt: „Alle sind auf dem gleichen Stand und alle sind unglaublich fit und austrainiert.“

Bleiben also die Anregungen für ein optimales Training. Ideal sind die Sportarten Laufen, Ski-Langlauf und Radfahren. „Wobei ich immer die letzten beiden Disziplinen empfehle, weil man sie auf einem guten Level über mehrere Stunden betreiben kann.“ Dazu kommt spezielles Krafttraining für den ganzen Körper, auch wenn Schultern, Arme und Halsmuskulatur am meisten beansprucht werden.

Hat die Rennsaison dann erst einmal begonnen, rückt neben dem Training vor allem die Ernährung in den Fokus. Auf den Tisch gehört kohlehydratreiche, aber schadstoffarme Ernährung. Vor dem Rennen und Qualifying also Nudeln, Kartoffeln oder Reis und am Morgen ein Müsli oder Vollkornbrot.

– Ende –