• Einzige Stadtrennstrecke im DTM-Kalender
  • Heimspiel für Audi vor traditionell großem Publikum
  • Zentimeter und Hundertstelsekunden entscheidend
DTM 2005
Christian Abt, Norisring 2005

Auf dem Norisring startet die DTM in ihr fünftes Rennwochenende (Sonntag ab 13:45 Uhr live im „Ersten“). Der Kurs, den regelmäßig weit mehr als 100.000 Zuschauer säumen, gilt traditionell als Saison-Höhepunkt. Audi Werksfahrer Christian Abt, der dort mit Platz zwei sein bisher bestes DTM-Ergebnis erreichte, über den 2,300 Kilometer langen Kurs im Herzen Nürnbergs.

Mit welchem Gefühl reist man zu seinem Heimspiel?
„Der Norisring ist eine Art Wohnzimmer – als Bayer mit einem bayerischen Fabrikat in Bayern zu starten, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Die Atmosphäre übertrifft die aller anderen Strecken in Deutschland und im Ausland. Es ist das Monaco des Tourenwagen-Sports. Es herrscht das gleiche Flair, die Fans sind allerdings noch näher am Geschehen.“

Welche Bedeutung hat der Fahrbahnbelag auf dieser nicht permanenten Rennstrecke?
„Der Norisring ist eine Strecke, die über gesperrte öffentliche Straßen führt. Man muss den Fahrbahnbelag über die Jahre hinweg kennen lernen, um die letzten Hundertstel zu finden. Wo fahren die Straßenautos, welche Linie bietet sich im Regen an? Vom ersten Training bis zum Rennen ändert sich der Grip deutlich. Das sorgt dafür, dass sich junge Fahrer oft etwas schwer tun, dort auf Anhieb schnell zu sein.“

2005 haben Sie Platz zwei im Jahreswagen erreicht – ist das noch immer eine schöne Erinnerung?
„Es gibt viele schöne Erinnerungen an den Norisring. Seit meiner Zeit in der Formel 3 kam ich dort häufig unter den ersten Fünf ins Ziel. Ich fahre sehr gerne auf dem Norisring. Jeder Konkurrent weiß, dass er dort auf mich aufpassen muss...“

Wie findet man das Limit in dem engen Leitplankenkanal?
„Es kommt darauf an, jeden Zentimeter auszunutzen. Das Schöne an dieser Stadtrennstrecke ist: Der kleinste Fehler kann schlimmstenfalls den Totalausfall bedeuten – und das schon am Freitag oder am Samstag! Wer hier am Limit fährt, wird besonders belohnt, und wer es übertreibt, entsprechend bestraft.“

Es gibt nur zwei Kehren und eine Schikane – was heißt das für die Abstimmung?
„Die Schikane wird mit 120 bis 130 km/h gefahren, die Kehren sind sehr langsam, die Gerade sehr lang. Wir haben also alle Extreme auf einer Strecke vereint. Wichtig ist, beim aerodynamischen Abtrieb einen Mittelwert zu finden, der die optimale Rundenzeit ermöglicht. Alle Autos lagen im Vorjahr mit ihren Rundenzeiten im Qualifying innerhalb von sieben Zehntelsekunden.“