Audi feiert Vierfachsieg auf dem Nürburgring

Der überragende Mann auf dem Nürburgring war jedoch Martin Tomczyk: Der 27-jährige Rosenheimer war während des gesamten Wochenendes eine Klasse für sich. Nach Bestzeiten im Freien Training, im Qualifying und im Warm-up bestimmte Tomczyk auch im Rennen von Anfang an das Tempo. Mit einer souveränen und fehlerfreien Fahrt wiederholte er seinen Nürburgring-Sieg aus dem Jahr 2007. Insgesamt war es für Tomzcyk der vierte Erfolg bei einem DTM-Rennen, mit dem er sich auf den fünften Tabellenrang nach vorne schob.

„Es hat hier alles von Anfang an perfekt geklappt“, erklärte er. „Die Pace hat das ganze Wochenende hindurch gestimmt. Es war ein schönes, fast ruhiges Rennen für mich – fast so wie bei meinem Sieg 2007. Einfach perfekt. Danke an Audi und das Team Abt für dieses tolle Auto.“

Den Vierfachsieg für Audi machten Timo Scheider, Mattias Ekström und Markus Winkelhock als bester Fahrer eines Vorjahreswagens perfekt. Titelverteidiger Timo Scheider eroberte mit seinem zweiten Platz die Tabellenführung zurück. Mattias Ekström liegt nach seinem fünften Podiumsergebnis in Folge nur einen Punkt hinter seinem Teamkollegen und fünf Punkte vor Gary Paffett (Mercedes).

Ekström kollidierte in der Startrunde mit Mercedes-Pilot Bruno Spengler und beschädigte dabei die Frontpartie seines Audi A4 DTM. Trotzdem konnte er anschließend fast dieselben Rundenzeiten fahren wie seine beiden vor ihm liegenden Teamkollegen. „Nach der Kollision mit Bruno (Spengler) war mein Auto auf den Geraden etwas langsamer, abgesehen davon aber okay“, erklärte der Schwede. „Absicht war das nicht. Ich war völlig überrascht, dass Bruno so früh gebremst hat. Ich bin froh, dass ich weiterfahren und noch Dritter werden konnte.“

Ekström lieferte sich gleich zu Beginn des Rennens und nach dem ersten Boxenstopp auch packende Duelle mit Timo Scheider, die der amtierende Champion jeweils knapp für sich entscheiden konnte. „Ich freue mich natürlich, die Tabellenführung zurückerobert zu haben“, sagte Scheider. „Das Duell mit Mattias (Ekström) war fair und okay. Wir kämpfen beide um die Meisterschaft. Da fährt man die Ellenbogen aus – bei einem Teamkollegen aber natürlich nicht ganz so stark wie mit einem anderen Konkurrenten.“

Die drei Audi A4 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline fuhren vor 86.000 Zuschauern (am Wochenende) an der Spitze ein einsames Rennen und unterstrichen damit die souveräne Vorstellung von Audi auf dem Nürburgring, die durch Markus Winkelhocks vierten Platz im Vorjahres-A4 des Audi Sport Team Rosberg komplettiert wurde.

„Das war ein richtig schöner Quattro-Sieg – wenn auch ohne quattro-Antrieb – und eine tolle Teamleistung“, erklärte Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Wir waren hier das ganze Wochenende stark und haben nun die Doppelführung in der Meisterschaft. Das ist eine gute Basis für die zweite Halbzeit, die hier am Nürburgring begonnen hat. Alle haben einen tollen Job gemacht. Und ich freue mich auch sehr, dass sich Martin Tomczyk so eindrucksvoll zurückgemeldet hat.“

Für die anderen fünf Audi Werksfahrer verlief das Nürburgring-Rennen weniger erfreulich. Katherine Legge musste ihren Audi A4 DTM nach einer Kollision mit Gary Paffett im Gerangel der ersten Kurve abstellen. Tom Kristensen wurde in der ersten Runde von einem Konkurrenten „umgedreht“ und gab nach 13 Runden auf, weil sein Fahrzeug auf der linken Seite zu stark beschädigt war. Auch Mike Rockenfeller wurde in der Startrunde getroffen und verlor dabei alle Chancen auf weitere Punkte. Oliver Jarvis und Alexandre Prémat (beide Audi Sport Team Phoenix) mussten nach einer Team-internen Kollision in Runde sieben aufgeben.

Nach einer dreiwöchigen Pause gastiert die DTM am 6. September auf dem Kurs von Brands Hatch in Großbritannien.