DTM 2004
Die Zieldurchfahrt von Mattias Ekström

Vor den letzten beiden Rennen hat der Schwede mit seinem Audi A4 DTM einen Vorsprung von 13 Punkten. Damit hat er schon beim vorletzten Lauf in Brünn am 19. September den ersten „Matchball“. Ekström war in Zandvoort der dominierende Fahrer: Von der Pole Position aus ins Rennen gegangen, übernahm er mit einem perfekten Start von Anfang an die Führung. Der Schwede kontrollierte an der Spitze das Tempo, ehe das Rennen wegen eines Unfalls unterbrochen und neu gestartet wurde. Auch den entscheidenden Sprint über zehn Runden absolvierte der Audi Pilot nach dem Restart souverän und feierte einen Start-Ziel-Sieg.


Martin Tomczyk arbeitete sich im ersten Teil des Rennens vom vierten Startplatz auf Rang zwei nach vorne und machte den Audi Doppelsieg in Zandvoort perfekt. Tom Kristensen wurde Sechster, obwohl er durch einen unverschuldeten Dreher weit zurück geworfen wurde. Emanuele Pirro holte als Siebter ebenfalls Punkte, Frank Biela verpasste einen Punkt nur knapp. Auch Christian Abt kämpfte mit seinem Audi A4 DTM in der Spitzengruppe mit. Er musste jedoch vorzeitig aufgeben, weil beim zweiten Boxenstopp der Feuerlöscher ausgelöste wurde.

Stimmen nach dem Rennen

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #5)
1. Platz

„Das Schwerste am Rennen war heute der Abbruch. Ein neuer Start birgt immer ein neues Risiko. Aber es hat alles perfekt geklappt. Ich habe keinen Fehler gemacht, auch das Team hat in der Box wie immer phantastisch gearbeitet. Kritisch war nur die erste Runde nach dem zweiten Start: Meine Reifen waren schmutzig, deswegen wurde es in der ersten Kurve richtig eng. Das war heute ein wichtiger Schritt in Richtung Meistertitel, auch dank Martin, der meinen Verfolgern mit seinem zweiten Platz wertvolle Punkte weggenommen hat.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #6)
2. Platz, + 0,805 Sek.

„Das war ein aufregendes Rennen mit einem guten Ausgang. Alles lief perfekt. Mein Start war gut, ich konnte mich recht schnell vom vierten auf den zweiten Platz nach vorne arbeiten. Diese Position konnte ich auch nach dem Restart halten. Insofern waren die letzten zehn Runden recht easy. Wichtig war, dass ich Bernd Schneider im ersten Teil des Rennens gleich nach seinem zweiten Boxenstopp überholen konnte. Es ging sehr eng zu, aber auch sehr fair. Umso mehr freue ich mich über das tolle Ergebnis.“

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #12)
6. Platz, + 4,981 Sek.

„Dafür, dass ich umgedreht wurde, ist das Ergebnis ganz okay. Es war ein ereignisreicher Tag, im Prinzip sind wir heute zwei Rennen gefahren. Der erste Teil des ersten Rennens war gut, im zweiten Stint habe ich die Reifen etwas zu stark beansprucht. Nach dem zweiten Boxenstopp wurde ich umgedreht. Zum zweiten Rennen bin ich als Zehnter gestartet. Mein Start war sehr gut, in der ersten Kurve konnte ich einige Autos außen herum überholen. Später hat mir Emanuele Platz gemacht. Der Fight mit Schneider war hart. Als er sich entschied, Paffett vorbei zu lassen, blieb er fast stehen.“

Emanuele Pirro (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #44)
7. Platz, + 8,022 Sek.

„Das war ein sehr hektisches Rennen. Beim zweiten Start war ich in einer schwierigen Situation. Ich wollte mich nicht in den Titelkampf einmischen, prompt hatte ich einen ziemlich schlechten Start und ich fiel vom dritten auf den sechsten Platz zurück. Später habe ich Tom vorbei gelassen und bin einfach mein Rennen zu Ende gefahren. Ich habe Punkte geholt, das ist wichtig für das Team. Insofern war es ein positives Wochenende.“

Frank Biela (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #45)
9. Platz, + 15,121 Sek.

„Ich hatte Pech beim ersten Boxenstopp. Vorne rechts hat es geklemmt, das hat viel Zeit gekostet. Generell hatte ich heute mit Übersteuern zu kämpfen. Beim Restart funktionierte das Bremsventil nicht. Die Räder haben durchgedreht, ich habe zwei Plätze verloren. Dann hing ich lange hinter Scheider fest und habe so den Anschluss zu Emanuele und Tom verloren. Trotzdem habe ich mein bisher bestes Saisonergebnis geholt.“

Christian Abt (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #11)
Ausfall (Feuerlöscher)

„Bis zum Ausfall war ich mit meinem Rennen sehr zufrieden, die Performance des Autos war sehr gut. Nach dem ersten Boxenstopp war ich wohl etwas zu aggressiv zu den Reifen, deshalb konnte ich Albers und Paffett nicht halten. Nach dem zweiten Reifenwechsel hätte ich aber bestimmt wieder vorne mitmischen können. Leider ging beim Boxenstopp der Feuerlöscher los.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Das war heute nichts für schwache Nerven, aber unsere Jungs haben einen kühlen Kopf bewahrt. Es war wieder einmal eine absolute Glanzleistung von Mattias und ein toller Auftritt des ganzen Teams. Ich bin einfach nur glücklich.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Infineon Team Joest): „Das war ein sehr ereignisreiches Rennen, und es wurde viel diskutiert. Wir haben sicherlich etwas Glück gehabt, aber unser Renn-Speed war heute auch ganz okay. Nach einer langen Durststrecke haben wir endlich wieder zwei Punkte geholt, das gibt Hoffnung für die letzten beiden Rennen.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Abgesehen von Peter Dumbrecks Unfall war es tolles Rennen. Dass ihm nichts passiert ist, zeigt, wie sicher die DTM-Autos sind. Wir haben hier ein großartiges Ergebnis erzielt, wir können sehr zufrieden sein. Unser A4 hat sich in Zandvoort sehr wohl gefühlt, wir waren hier das ganze Wochenende stark. Die Mannschaft hat tolle Arbeit geleistet, die Boxenstopps waren perfekt. Unser Ziel war hier, unseren Vorsprung weiter auszubauen, das ist uns gelungen. Jetzt werden wir alles daran setzen, uns mit guter Arbeit bei den letzten beiden Rennen den Titel zu sichern.“