• Zweiter Sieg in Folge für Martin Tomczyk
  • Mattias Ekström glänzt mit Aufholjagd
  • Alle 2007er Audi A4 DTM in den Punkterängen
DTM 2007
Bruno Spengler, Martin Tomczyk, Mattias Ekström

117.000 Zuschauer (am Wochenende) erlebten am Nürburgring eine weitere eindrucksvolle Vorstellung des Audi A4 DTM. Von der Pole Position aus kontrollierte Audi Pilot Martin Tomczyk (Rosenheim) während der gesamten 43 Runden das Tempo und feierte seinen zweiten DTM-Sieg in Folge. Sein Teamkollege Mattias Ekström kämpfte sich mit einer eindrucksvollen Aufholjagd vom zehnten Startplatz auf Rang drei nach vorne und verteidigte damit seine Tabellenführung. Timo Scheider auf Platz vier und Tom Kristensen auf Rang acht komplettierten den Audi Triumph in der Eifel. Damit kamen alle vier 2007er Audi A4 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline in die Punkteränge.

In einem spannenden Rennen, das von packenden Duellen und Strategie geprägt war, war Martin Tomczyk der alles überragende Fahrer. Vom Start weg übernahm der 25-Jährige die Führung, die er nur nach seinen beiden Boxenstopps jeweils kurz abgeben musste. Sein Audi A4 DTM lief so perfekt, dass er nicht am Limit fahren musste und im Ziel dennoch einen Vorsprung von über sechs Sekunden hatte – so überlegen fiel in der hart umkämpften DTM-Saison 2007 noch kein Sieg aus.

Ähnlich eindrucksvoll war das Rennen von Mattias Ekström, der nach einem verpatzten Qualifying aus der fünften Reihe starten musste. Am Start überholte er den zweimaligen Formel 1-Weltmeister Mika Häkkinen und machte anschließend mit konstant schnellen Runden, guter Strategie, perfekten Boxenstopps und auch der Hilfe seiner Teamkollegen Platz um Platz gut. Sieben Runden vor Schluss überholte er Jamie Green und sicherte sich so einen Platz auf dem Podium.

Als Teamplayer erwies sich erneut Timo Scheider: Der Deutsche, der lange Zeit auf der zweiten Position lag, wehrte sich nicht gegen Mattias Ekström, als dieser ihn in der Schlussphase mit frischen Reifen attackierte. Scheider kam wie schon in Zandvoort als Vierter ins Ziel. Tom Kristensen holte nach einem harten Duell mit Rekordmeister Bernd Schneider den achten Platz.

Bester Fahrer eines Fahrzeuges des Modelljahres 2006 war Alexandre Prémat, der als Neunter nur knapp einen Punkt verpasste. Christian Abt, Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Vanina Ickx belegten die Plätze 15, 16, 17 und 19. Markus Winkelhock schied bereits am Start durch eine unglückliche Kollision mit Mike Rockenfeller aus.

Vor den letzten beiden DTM-Rennen am 23. September in Barcelona und am 14. Oktober in Hockenheim führen mit Mattias Ekström (44 Punkte) und Martin Tomczyk (40) zwei Audi Fahrer die Tabelle an. Mit Bruno Spengler (34), Bernd Schneider (27,5) und Paul di Resta (25) haben noch drei Mercedes-Piloten Titelchancen.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Das war ein perfekter Tag für Audi. Wir haben mit guter Strategie, schnellen Boxenstopps und tollem Speed unserer Autos ein hervorragendes Teamergebnis erzielt, das auch mit Blickrichtung Meisterschaft sehr wichtig ist. Das war heute eine eindrucksvolle Demonstration der gesamten Audi Mannschaft, die wieder einmal toll zusammengehalten hat und hart, aber fair gekämpft hat. Es war wirklich nicht einfach. Jeder musste 100 Prozent geben, damit wir dieses Ergebnis erzielen konnten.“

Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #4)
1. Platz

„Von Anfang bis zum Schluss hatte ich ein absolutes perfektes Auto. Wenn man sich nie im Kampf befindet und feststellt, dass man rund sieben Sekunden Vorsprung vor dem Zweiten hat, kann man das Rennen kontrollieren und etwas ruhiger angehen lassen. Es war ein wunderschönes Rennen, und – ganz ehrlich gesagt – auch ein leichtes.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #3)
3. Platz, + 20,535 Sek.

„Der Start und die ersten Kurven waren wirklich hart. Ich überholte Mika (Häkkinen), der sehr fair blieb und mir genügend Platz ließ. Dann gab es tolle Kämpfe, die ich ohne Probleme überstand. Mein Team hatte eine perfekte Strategie vorbereitet. Das Auto war ordentlich, die Abstimmung allerdings nicht traumhaft. Dank der Strategie und einiger schöner Überholmanöver kam ich nach vorn. Danke an das Team!“

Timo Scheider (Gebrauchtwagen:plus/Top Service Audi A4 DTM #8)
4. Platz, + 26,359 Sek.

„Ich hatte einen sehr guten Start. Es war klar, dass wir eine aggressive Strategie fahren und zweimal kurz hintereinander stoppen würden – mit dem Risiko natürlich, dass die Distanz mit einem Reifensatz danach sehr lange werden würde. So blieben wir vor den Mercedes. Leider hat es nicht ganz gereicht, um die 30 Runden auf einem Satz Reifen zu überleben. Schade, dass es mit dem Podium nicht funktioniert hat, aber für Mattias (Ekström) und Martin (Tomczyk) war es toll. In der Meisterschaft ging es einen Schritt vorwärts.“

Tom Kristensen (Siemens Audi A4 DTM #7)
8. Platz, + 31,121 Sek.

„Eine fantastische Teamleistung von Audi. Der Grundstein zum Sieg wurde im Qualifying mit den Plätzen eins bis drei gelegt. Ich fuhr zu Beginn auf alten Reifen, was schwierig war, vor allem im Kampf mit Bruno Spengler. Auf neuen Reifen lief es besser. Leider trennte meine Kupplung nicht sauber. Bei den Boxenstopps starb mir einmal der Motor ab, dann war ich beim nächsten Stopp extra vorsichtig. Alle haben exzellent gearbeitet, aber ich wäre natürlich lieber vor den drei Mercedes ins Ziel gekommen.“

Alexandre Prémat (Audi Bank Audi A4 DTM #17)
9. Platz, + 36,365 Sek.

„Ich bin durchaus zufrieden, auch wenn wir keine Punkte eingefahren haben. Wir haben im Rennen eine gute Leistung gezeigt. Es war ein schöner Kampf mit Mika Häkkinen. Ich fuhr fast die gleichen Zeiten wie die 2007er Autos, die nur einen Tick schneller waren.“

Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM #16)
15. Platz, + 53,621 Sek.

„Mit dem Rennen bin ich grundsätzlich zufrieden. Sicher hätte man sich strategisch anders entscheiden können, aber heute haben wir alle für Audi gekämpft. Ich freue mich, dass ein so gutes Ergebnis herausgesprungen ist.“

Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM #12)
16. Platz, + 57,745 Sek.

„Ich bin einen sehr langen ersten Abschnitt gefahren. Man hat schon im ganzen Jahr gesehen: Wer früh stoppt, ist vorne. Ich habe nicht früh gestoppt, also war ich hinten. Ich weiß nicht, was wir machen können, um besser zu werden. Alle 2006er Audi taten sich hier schwer. Das war leider ein Wochenende ohne echtes Ergebnis.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #11)
17. Platz, + 1.06,289 Min.

„Mein Rennen war katastrophal. Ich hatte einen guten Start und zog in die Mitte in eine Lücke. Auf der Seite spürte ich plötzlich einen Schlag. Es war Markus Winkelhock. Das tut mir natürlich leid. Allerdings würde ich mir gerne die Bilder anschauen. Wir sitzen so tief im Auto, dass wir nach links und rechts fast nichts sehen. Ich bin der Letzte, der einem anderen Audi Fahrer ein Rennen zerstören möchte. Dafür erhielt ich eine Durchfahrtstrafe. Damit war mein Rennen gelaufen.“

Vanina Ickx (Audi A4 DTM #21)
19. Platz, - 1 Rd.

„Ich freue mich, dass ich das Auto heil ins Ziel gebracht habe. Es ist schon zu lange her gewesen, dass ich im Ziel war, nämlich in Brands Hatch. Deshalb war es sehr wichtig für mich, das Rennen zu beenden. Meine Position spielte dabei keine Rolle. Ich freue mich sehr für Audi und mit Martin (Tomczyk) und Mattias (Ekström) über die Plätze eins und drei.“

Markus Winkelhock (Audi A4 DTM #20)
Ausfall (Startunfall)

„Leider war das kein Rennen, denn schon nach einigen Metern war mein Einsatz vorbei. Mein Start war nicht gut. Ich zog leicht nach links, als ich plötzlich einen Schlag spürte. Mike Rockenfeller hat mich berührt. Leider wurde mein Auto umgedreht – direkt in die Mauer. Ich konnte nichts machen.“

Hans-Jürgen Abt (Team Direktor Audi Sport Team Abt Sportsline): „Ein Traumergebnis! Wir können stolz sein auf alle Ingenieure und Mechaniker. Alle waren hochkonzentriert und haben für den Sieg gearbeitet. Auch unsere Piloten sind toll gefahren. Es war ein spannendes und faires Rennen. So kann es weitergehen!“

Ernst Moser (Team Direktor Audi Sport Team Phoenix): „Der Start von Christian (Abt) war super, während Alex (Prémat) einen Platz verloren hat. Bei Alex hatten wir von vorneherein die Luftdrücke so eingestellt, dass nur zwei kurze erste Rennabschnitte möglich waren. Deshalb haben wir ihn hereingeholt, obwohl Christian vor ihm war. Ich glaube, das war richtig. Christian ist einen langen ersten Abschnitt gefahren. Leider konnten wir aus den frühen Stopps nicht mehr machen und kamen nicht in die Punkte. Ein Tick hat gefehlt, dann hätten wir einen Punkt sammeln können. Aber wir waren nicht schnell genug, um weiter nach vorn zu fahren.“

Arno Zensen (Team Direktor Audi Sport Team Rosberg): „Wir haben den Grundstein bereits gestern im Qualifying gelegt. Mit den Positionen 17 und 19 war klar, dass nicht viel möglich ist. Der Vorfall mit ‚Rocky’ war schade. Wir müssen uns einmal genau ansehen, was da passiert ist. Gratulation an Audi zu Platz eins und drei. Dass ‚Eki’ so weit nach vorne kam, finde ich toll.“

Das Ergebnis auf dem Nürburgring

1. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM), 43 Rd. in 1:02.39,571 Std.
2. Bruno Spengler (Mercedes), + 6,217 Sek.
3. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM), + 20,535 Sek.
4. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM), + 26,359 Sek.
5. Jamie Green (Mercedes), + 26,968 Sek.
6. Paul di Resta (Mercedes), + 27,986 Sek.
7. Bernd Schneider (Mercedes), + 30,673 Sek.
8. Tom Kristensen (Siemens Audi A4 DTM), + 31,121 Sek.
9. Alexandre Prémat (Audi Bank Audi A4 DTM), + 36,365 Sek.
10. Mika Häkkinen (Mercedes), + 36,859 Sek.
11. Mathias Lauda (Mercedes), + 37,577 Sek.
12. Gary Paffett (Mercedes), + 45,608 Sek.
13. Alexandros Margaritis (Mercedes), + 47,802 Sek.
14. Daniel la Rosa (Mercedes), + 53,603 Sek.
15. Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM), + 54,621 Sek.
16. Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM), + 57,745 Sek.
17. Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM), + 1.06,289 Min.
18. Susie Stoddart (Mercedes), + 1.09,504 Min.
19. Vanina Ickx (Audi A4 DTM), - 1 Rd.
Nicht gewertet:
Markus Winkelhock (Audi A4 DTM), - 43 Rd. (Unfall)