Der Leiter Audi Sport customer racing über das neue TCR-Projekt.

Warum setzt Audi Sport customer racing auf die TCR? Audi Sport ist doch schon in der DTM aktiv.

Die DTM ist Werkssport auf höchstem Niveau. Dort gibt es derzeit keinen Platz für Privatfahrer. In der TCR ist das sehr wohl möglich: Diese Klasse ist auf dem besten Weg, zu einer global akzeptierten Kategorie für den Einstieg in den Tourenwagen-Sport zu werden. Wir sehen hier mittelfristig einen Markt, der sogar noch größer ist als jener in der GT3-Kategorie.

Warum das?

Mit der TCR-Version des RS 3 erreichen wir auch Länder, in denen es keine GT3-Rennen gibt. Und natürlich kann sich nicht jeder einen Audi R8 LMS leisten. Die Kosten für einen TCR-Rennwagen sind deutlich niedriger. Dadurch werden wir auch neue Kunden für Audi Sport gewinnen. 2016 haben wir den 200. Audi R8 LMS ausgeliefert. Ich hoffe, dass wir diese Zahl mit dem Audi RS 3 LMS schnell übertreffen werden. Derzeit planen wir mit einer Produktion von fünf Autos pro Woche. Bereits in der ersten vollen Saison starten 90 Audi RS 3 LMS weltweit.

Der Audi RS 3 LMS kostet lediglich 129.000 Euro netto. Kann Audi Sport customer racing damit überhaupt Geld verdienen?

Absolut – und das erwartet man auch von uns. Wir profitieren davon, dass auch der RS 3 LMS auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basiert und wir auf weitere Komponenten zurückgreifen können, die im Konzern entwickelt wurden. Das senkt die Kosten erheblich. Die Idee der Plattformstrategie funktioniert auch im Motorsport sehr gut – trotzdem hat der Audi RS 3 LMS einen ganz eigenständigen Auftritt.

GT3, TCR – was kommt als Nächstes?

Wir analysieren intensiv, welche Geschäftsfelder für Audi Sport customer racing zukünftig interessant sein könnten. Dazu zählt zum Beispiel die GT4-Kategorie.