Marcel Fässler gehört zu einem Fahrertrio, das bei Audi seit 2010 Maßstäbe setzt: Keine andere Kombination war in so kurzer Zeit so erfolgreich. In der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC hat kein Konkurrent mehr Siege als Fässler und seine Teamkollegen André Lotterer und Benoît Tréluyer.

Müsste man den Beruf von Marcel Fässler erraten, so wäre die Trefferquote eher gering. In seiner ruhigen Art ist der vierfache Familienvater aus dem ländlichen Einsiedeln im Kanton Schwyz eher der Inbegriff eines in sich ruhenden Schweizers als eines entfesselten Profipiloten. Für sein Heimatland hat er 2012 den ersten Automobil-Weltmeistertitel eingefahren. Kaum ein anderer Pilot im Fahrerlager arbeitet so hart an seiner sportlichen Form wie Fässler. Er wurde in dieser Saison 40 Jahre alt, lässt in Sachen Fitness aber viele jüngere Konkurrenten hinter sich.

Das Bild von Wilhelm Tell auf der Rückseite seines Rennfahrerhelms steht symbolisch für die Einstellung des Rennfahrers. Ebenso wie der legendäre Schweizer Freiheitskämpfer verkörpert Fässler grundsolide Werte seiner Heimat. Äußerste Präzision zählt zu seinen Maßstäben. Seine sportliche Vielseitigkeit lebt der Audi-Pilot in seiner idyllischen Heimat aus. Vor seiner Haustür breitet sich der Sihlsee aus, der zum Kanufahren einlädt. Im umgebenden Gebirge sind anspruchsvolle Mountainbike-Touren und Passüberquerungen möglich. Die Bergpfade eignen sich für ehrgeizige Jogging-Einheiten und im Winter führen Langlauf-Loipen direkt am Hause Fässler entlang.

So kann sich der Eidgenosse, der seine größten Karriereerfolge im Zeichen der Vier Ringe feierte, in seiner Heimat perfekt vom Stress einer Weltmeisterschaft entspannen. Ehefrau Isabel und die vier Töchter des Paares bilden den familiären Ruhepol zu einem weltweiten Rennsport-Programm. Marcel Fässler setzt mit seinen Erfolgen Maßstäbe. Drei Mal hat er mit seinen Teamkollegen bereits die 24 Stunden von Le Mans gewonnen, 2012 war er Weltmeister. Und mit zehn Einzelsiegen in den ersten vier WEC-Jahren sind der Schweizer und seine Mitstreiter die erfolgreichsten Piloten im Feld.

Biografie

Geburtsdatum: 27. Mai 1976

Geburtsort: Einsiedeln (CH)

Wohnort: Gross (CH)

Familienstand: verheiratet, vier Töchter

Größe/Gewicht: 1,78 m/78 kg

Le-Mans-Starts: 11 (3 Siege)

Karriere

1985–1994 Kart

1993 3. Platz Winfield-Rennfahrerschule Frankreich

1995 3. Platz Französische Formel Renault Campus

1996 3. Platz Französische Formel Renault, „Rookie of the Year“

1997 11. Platz Französische Formel-3-Meisterschaft, 1. Platz Formel-Campus-Einladungsrennen Macau

1998 4. Platz Französische Formel-3-Meisterschaft

1999 2. Platz Deutsche Formel-3-Meisterschaft

2000 4. Platz DTM

2001 4. Platz DTM

2002 4. Platz DTM

2003 3. Platz DTM

2004 9. Platz DTM

2005 11. Platz DTM

2006 4. Platz European Le Mans Series, 2. Platz 24 Stunden Spa, 24 Stunden Le Mans

2007 1. Platz 24 Stunden Spa, A1GP-Serie, European Le Mans Series, 24 Stunden Le Mans

2008 4. Platz FIA-GT-Meisterschaft, International GT Open, zwei Starts in der American Le Mans Series (Audi R10 TDI), 24 Stunden Le Mans

2009 1. Platz International GT Open, 3. Platz 24 Stunden Spa (Audi R8 LMS), 24 Stunden Le Mans

2010 2. Platz 24 Stunden Le Mans (Audi R15 TDI)

2011 1. Platz 24 Stunden Le Mans, Intercontinental Le Mans Cup (jeweils Audi R18 TDI), 3. Platz 24 Stunden Nürburgring (Audi R8 LMS)

2012 1. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 1. Platz WEC Silverstone, 1. Platz WEC Bahrain (jeweils Audi R18 e-tron quattro), 24 Stunden Spa (Audi R8 LMS ultra)

2013 1. Platz 12 Stunden Sebring, 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 1. Platz WEC Spa, 1. Platz WEC São Paulo, 1. Platz WEC Shanghai, 5. Platz 24 Stunden von Le Mans (jeweils Audi R18 e-tron quattro)

2014 1. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz WEC Austin, 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (jeweils Audi R18 e-tron quattro)

2015 1. Platz WEC Silverstone, 1. Platz WEC Spa, 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 3. Platz 24 Stunden von Le Mans (jeweils Audi R18 e-tron quattro)

2016 FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18), 1. Platz GTLM-Klasse 24 Stunden Daytona, 1. Platz GTLM-Klasse 12 Stunden Sebring

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