Als Loïc Duval 2013 mit Audi zum ersten Mal die 24 Stunden von Le Mans gewann, waren sich viele Beobachter einig: Sein Sieg war überfällig. Der Franzose zählt zu den schnellsten Rennfahrern seiner Heimat, hatte aber vor seiner Zeit mit Audi oftmals nicht das Material, das für einen Sieg erforderlich ist.

Er ist kein Mann der großen Worte: Wird Loïc Duval um eine Analyse gebeten, treffen seine Aussagen stets prägnant die Frage seines Gegenübers. Ähnlich präzise fallen seine Antworten auf der Strecke aus. Sein erstes Rennen mit Audi, die 6 Stunden von Spa 2012, gewann er. Seine erste vollständige Saison im Zeichen der Vier Ringe beendete er 2013 in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC auf Anhieb als Weltmeister. Mit Le Mans verbindet ihn sogar ein Rekord. 2010 hat der Franzose im Rennen die Strecke in 3.19,074 Minuten umrundet. Bis heute war niemand schneller. Welche Emotionen der Langstrecken-Klassiker wecken kann, wurde dem nüchternen Analytiker erst nach seinem Sieg bewusst. „Es war für mich auch nach vielen Jahren als Profi-Pilot überwältigend, wie groß das Interesse an uns gewesen ist“, sagte Duval, nachdem er 2013 eine lange PR-Tournee in seiner Heimat genossen hatte.

Viele Jahre seiner Karriere hat der Franzose in Japan verbracht. So ist es kein Wunder, dass er den anspruchsvollen Stadtkurs von Macau und die Grand-Prix-Strecke im japanischen Suzuka als die größten Herausforderungen betrachtet. Sein Lebensmittelpunkt aber liegt mitten in Europa. Der Audi-Fahrer, der in der Le-Mans-Woche 2015 seinen 33. Geburtstag feiert, ist nur rund 130 Kilometer entfernt von Le Mans in Chartres aufgewachsen. Mit Ehefrau Gaëlle und den Söhnen Hugo und Martin lebt Loïc Duval seit einigen Jahren in der Nähe von Genf.

Außerhalb des Motorsports verfolgt er am liebsten Fußball. Als eine französische Zeitung Duval bat, mit dem früheren Fußball-Nationaltorwart und heutigen Rennfahrer Fabien Barthez zum gemeinsamen Interview anzutreten, war der Audi-Fahrer sofort begeistert. Wenn er nicht kickt oder anderen Sport treibt, hört Duval gern Musik. Von den Black Eyed Peas über Stevie Wonder bis zu den Red Hot Chili Peppers findet sich ein breites Repertoire in seiner Sammlung.

Biografie

Geburtsdatum: 12. Juni 1982
Geburtsort: Chartres (F)
Wohnort: Genf (CH)
Familienstand: verheiratet, zwei Söhne
Größe / Gewicht: 1,78 m / 70 kg
Le-Mans-Starts: 5 (1 Sieg)

Karriere

1992-2001 Kart
2000 1. Platz Trophée Laborde, 3. Platz Kart-Weltmeisterschaft Formel A
2002 1. Platz Formel Campus Frankreich
2003 1. Platz Formel Renault Frankreich
2004 11. Platz Formel 3 Euro Serie, Mitglied Renault Driver Development
2005 6. Platz Formel 3 Euro Serie, Mitglied Renault Driver Development
2006 4. Platz Formel Nippon, 11. Platz Super GT Japan, Rookie-Pilot A1 Team Frankreich
2007 2. Platz Super GT Japan, 4. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich, 6. Platz Formel Nippon
2008 2. Platz Formel Nippon, 4. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich, 8. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz Rookie-Wertung Le Mans (Prix Jean Rondeau)
2009 1. Platz Formel Nippon, 3. Platz Teamwertung Asian Le Mans Series, 5. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich
2010 1. Platz Super GT Japan, 3. Platz Formel Nippon, 24 Stunden Le Mans
2011 1. Platz 12 Stunden Sebring, 3. Platz Super GT Japan, 5. Platz 24 Stunden Le Mans
2012 1. Platz 6 Stunden Spa (Audi R18 ultra), 2. Platz 12 Stunden Sebring (Audi R18 TDI), 5. Platz 24 Stunden Le Mans (Audi R18 ultra), 6. Platz Formel Nippon
2013 1. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 1. Platz 6 Stunden Silverstone, 1. Platz 6 Stunden Austin (jeweils Audi R18 e-tron quattro), 3. Platz Superformula
2014 7. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18 e-tron quattro), Superformula
2015 FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18 e-tron quattro), 4. Platz 24 Stunden Le Mans (Audi R18 e-tron quattro)

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