Die vierte Saison in der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft verspricht Hochspannung. Die 18 permanenten Starter und jede Menge Gastfahrer kämpfen bei den zwölf Events auf drei Kontinenten um Podestplätze. Ein Highlight wird das Saisonfinale in Südafrika, der erste WM-Lauf auf dem Kontinent überhaupt.

Mattias Ekström und sein Team EKS müssen sich in der FIA-Rallycross-WM erneut harter Konkurrenz stellen. Insgesamt 18 permanente Starter gehen in dieser Saison ins Rennen um die WM-Krone. „Die Werksteams von Peugeot und Ford haben ihre Hausaufgaben ganz sicher gemacht, und auch das neu formierte Volkswagen-Team um Petter Solberg und Johan Kristoffersson wird versuchen, uns das Leben schwerzumachen“, sagt Doppelweltmeister Ekström. „Aber wir sind gut gerüstet und werden alles dafür tun, wieder beide WM-Titel zu gewinnen.“

Insgesamt zwölf Läufe stehen in diesem Jahr auf dem Programm, darunter auf dem Hockenheimring und dem Estering auch zwei in Deutschland. Mit den Läufen in Trois-Rivières (Kanada) und Kapstadt (Südafrika) gastiert die Rallycross-WM auch zweimal außerhalb von Europa. Insbesondere die Premiere am Kap der Guten Hoffnung wird mit Spannung erwartet. Das Rennen auf dem Killarney International Raceway vor den Toren Kapstadts hat Argentinien als Schauplatz für das Saisonfinale abgelöst und wartet mit einem beeindruckenden Blick auf den Tafelberg auf. In weltweit 165 Ländern werden die Rennen live übertragen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich am Reglement nichts verändert. Auch 2017 werden die Fahrer bei allen Events in vier Qualifyings sowie Halbfinale und Finale einen Sieger ermitteln. Bei der Auslosung am Freitag des Rennwochenendes werden die Paarungen für den ersten der vier Vorläufe festgelegt. Jeder Durchgang besteht aus mehreren Rennen mit bis zu fünf Startern über jeweils vier Runden. Was dort zählt, ist weniger die Platzierung als vielmehr die gefahrene Zeit. Nachdem alle Rennen in einem Qualifying absolviert sind, werden alle Fahrer in einem Gesamttableau aufgeführt und erhalten absteigend Punkte für die Zwischenwertung (Intermediate Classification). Der Sieger eines Vorlaufs erhält 50 Zähler.

Aus den Ergebnissen ergeben sich die Paarungen für den nächsten Durchgang – angefangen mit den fünf Langsamsten bis zum großen Showdown mit den schnellsten Fahrern im direkten Vergleich. Nach den vier Qualifyings wird abgerechnet: Die zwölf punktbesten Fahrer ziehen in die beiden Halbfinaldurchgänge ein. Dort heißt es: sechs Fahrer, sechs Runden. Die Piloten starten dabei nicht mehr nebeneinander wie in den Qualifyings, sondern versetzt. Aus den beiden Halbfinalrennen ziehen jeweils die Top Drei in das Finale ein. Dieses läuft nach demselben Prinzip wie die Halbfinals ab. Der Fahrer, der die Ziellinie als Erster überquert, ist der Sieger des Rennwochenendes.

Jetzt wird es mathematisch: Der Finalsieger ist nicht zwangsläufig der Fahrer, der die meisten Punkte gesammelt hat. Denn die Piloten haben drei Chancen, Zählbares zu verzeichnen. Die Top 16 aus der Zwischenwertung nach den Qualifikationsdurchgängen erhalten Punkte: der Erste 16 bis zu Platz 16 mit einem Zähler. Alle Halbfinalisten stocken ebenfalls ihr Konto auf (jeweils 6-5-4-3-2-1). Im Finale erhält der Sieger acht Zähler, der Sechste einen (8-5-4-3-2-1). Maximal kann ein Pilot demnach 30 Punkte (16+6+8) an einem Rennwochenende für die Fahrerwertung ergattern.

Ein Novum in diesem Jahr ist die Einführung eines Videokontrollsystems auf allen Strecken. Da Berührungen mit Kontrahenten im Rallycross zur Tagesordnung gehören, aber nicht immer dem Reglement entsprechen, soll das Multi-Kamera-System bei strittigen Entscheidungen als Unterstützung für den Renndirektor und die Stewards dienen. Das System liefert Livebilder von der gesamten Strecke zur Rennleitung, die diese im Zweifelsfall noch einmal auswerten. Der Strafenkatalog sieht vor, dass einem Fahrer bei drei strafbaren Vergehen in einer Saison fünf Meisterschaftspunkte aberkannt werden – bei sechs Verfehlungen werden zehn Punkte abgezogen, bei acht Verstößen 15 Punkte, und bei zehn Vergehen erfolgt der Ausschluss aus der Meisterschaft.