Robin Frijns fährt auch 2020 ein Doppelprogramm: Der Niederländer ist wie 2019 Audi-Werksfahrer in der DTM und bestreitet gleichzeitig die Elektro-Rennserie Formel E für das Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing.

„Je mehr du fährt, desto besser wirst du“, sagt Robin Frijns. Für den Niederländer ist sein doppeltes Rennprogramm auch im zweiten Jahr eine Bereicherung. „DTM und Formel E sind extrem unterschiedliche Serien und fordern dich ganz unterschiedlich. Die DTM ist vom Start bis ins Ziel Vollgas, wobei du deine Reifen sehr clever managen musst. In der Formel E bis du permanent mit dem Managen des Energievorrats deines Autos beschäftigt. Du musst dich blitzschnell auf neue Situationen und Voraussetzungen einstellen und sehr flexibel sein.“ 

Allround-Pilot Frijns hat sich in seinen beiden ersten Jahren in der DTM mit seinem spektakulären Fahrstil und sehenswerten Überholmanövern einen Namen gemacht und die Fans begeistert. Besonders 2019 in Misano, wo er vom zweiten Startplatz an Polesetter René Rast vorbei in Führung schoss und sie lange behauptete. Oder mit seinen beherzten Schlussattacken gegen den führenden Jamie Green letztes Jahr auf dem Nürburgring. Wo Frijns auf frischeren Reifen einen Vorteil hatte und Green seinen hauchdünnen Vorsprung nur knapp über die Ziellinie rettete.

Viermal stand Robin Frijns in seiner zweiten DTM-Saison auf dem Podium – doppelt so oft wie in seinem Premierenjahr 2018. Zwei zweite Plätze waren seine Highlights. 2020 soll nun endlich der erste DTM-Sieg her für den weiterhin im Audi Sport Team Abt Sportsline eingesetzten Niederländer. „Denn ich will in jeder Serie gewinnen, in der ich antrete“, sagt Frijns, der 2019 im Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing seine ersten beiden Formel-E-Siege holte.

„Was ich für mein DTM-Auto brauche, um damit richtig schnell zu sein, das haben meine Crew und ich inzwischen bis ins kleinste Detail gelernt. Aber wir müssen über die gesamte Saison auch die Zuverlässigkeit im Griff haben“, sagt Frijns mit Blick auf den ein oder anderen Ausfall im Vorjahr wegen technischer Defekte.

Der aus Maastricht stammende Frijns begann seine Karriere im Kartsport und schaffte es im Formelsport als Test- und Reservefahrer bis in die Formel 1. „Ich hatte drei sehr erfolgreiche Jahre im Formelsport, in denen ich mich gegen bedeutende Namen durchsetzen und jeweils die Meisterschaft gewinnen konnte“, erzählt er. „Als Formel-1-Testfahrer bei Sauber und Caterham hatte ich in den beiden Folgejahren dann nur noch wenig Gelegenheit, selbst Rennen zu bestreiten.“ Ein Angebot, für Audi im Kundensport aktiv zu werden, kam 2015 somit genau im richtigen Moment. „Es war für mich eine großartige Möglichkeit, mit Audi den Weg in den GT-Sport gehen zu können und endlich wieder Rennen zu fahren. Heute bin ich mehr als froh, die Chance damals ergriffen zu haben. Zusammen haben wir viele Erfolge gefeiert.“

Zwei Jahre lang startete Frijns zudem für das Team von Michael Andretti in der Elektro-Rennserie Formel E. Durch den Einstieg von BMW verlor der Niederländer sein Cockpit, denn für Frijns hatte Audi klare Priorität. Im Formel-E-Simulator bei Audi Sport in Neuburg hielt er sich fit für die zukunftsweisende Rennserie und zögerte keine Sekunde, als sich im Sommer 2018 die Chance für ein Formel-E-Comeback ergab.

Erste Erfahrung am Steuer eines DTM-Rennwagens von Audi hat der Niederländer mit Wohnsitz Belgien bereits 2013 bei einer Nachwuchssichtung in Spanien gesammelt. „Robin hat schon damals einen starken Eindruck hinterlassen. Wir haben ihn seitdem nicht aus den Augen verloren“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass.

In der DTM und auch in der Formel E fährt Frijns mit der Startnummer 4. „Die Zahl hat mich während meiner erfolgreichen Jahre im Formelsport begleitet und mir viel Glück gebracht. Das wird sie hoffentlich auch weiterhin tun.“

Als Audi-Werksfahrer genießt er das Privileg eines Dienstwagens aus der Modellpalette der Vier Ringe. Der Audi RS 5 Sportback (Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 9,2; CO2-Emission kombiniert in g/km: 209; Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz) ist die aktuelle Wahl von Robin Frijns. Dessen Nachname auf Niederländisch „Freijns“ ausgesprochen wird, mit einem langen „e“. Im Englischen sagt man hingegen meistens „Frins“ mit einem kurzen „i“. „Für mich persönlich macht die unterschiedliche Aussprache keinen Unterschied. Solange ich es merke, wenn ich angesprochen werde, ist beides für mich vollkommen in Ordnung.“ Großen Wert legt Frijns allerdings darauf, dass er kein Holländer ist, sondern ein Niederländer.

Biografie

Robin Frijns (NL)

Geburtsdatum: 7. August 1991
Geburtsort: Maastricht (NL)
Wohnort: Lanaken (B)
Familienstand: ledig
Größe/Gewicht: 1,71 m/65 kg
Motorsport seit: 1999 (Audi-Fahrer seit 2015)

Karriere

1999–2008 Kart, Belgischer Kadetten-Meister 2004, Französischer Junior-Meister 2006
2009 3. Platz Formel BMW Europa, Rookie of the Year
2010 1. Platz Formel BMW Europa, 14. Platz Formel Renault Nordeuropa
2011 1. Platz Formel Renault 2.0 Eurocup
2012 1. Platz Formel Renault 3.5, Young Driver Test Formel 1 (Red Bull)
2013 Formel-1-Testfahrer (Sauber), 15. Platz GP2-Serie
2014 Formel-1-Testfahrer (Caterham)
2015 1. Platz Blancpain GT Series (Audi R8 LMS), 2. Platz Blancpain Sprint Series (Audi R8 LMS), 6. Platz Blancpain Endurance Series Pro Cup (Audi R8 LMS)
2016 12. Platz Formel E, 7. Platz Intercontinental GT Challenge (Audi R8 LMS), 10. Platz Blancpain GT Series Sprint Cup (Audi R8 LMS)
2017 13. Platz Formel E, 1. Platz Blancpain GT Series Sprint Cup (Audi R8 LMS), 4. Platz Blancpain GT Series (Audi R8 LMS)
2018 13. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 1. Platz 12 Stunden Bathurst (Audi R8 LMS)
2019 5. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 4. Platz Formel E (Audi e-tron FE05), 2 Siege
2020 DTM (Audi RS 5 DTM), 3 Siege, Formel E (Audi e-tron FE06)

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