René Rast schreibt weiter Motorsport-Geschichte: Der Audi-Pilot sicherte sich 2019 in seiner dritten vollen DTM-Saison bereits den zweiten Titel. 2017 war der Deutsche als Rookie auf Anhieb Champion der Tourenwagenserie geworden. 2018 holte Rast die Vizemeisterschaft.

322 Punkte, acht Pole-Positions, sieben Saisonsiege und insgesamt 13 Podestplätze: Souverän und überlegen hat René Rast am Steuer des Audi RS 5 DTM 2019 neue DTM-Erfolgsmaßstäbe gesetzt. Nach 2017 gewann der Deutsche im vergangenen Jahr zum zweiten Mal den Fahrertitel. Rast ist damit der erste DTM-Champion der neuen Turbo-Ära. 2019 lösten über 610 PS starke Vierzylinder-Zweiliter-Turbomotoren die seit 2000 eingesetzten V8-Saugmotoren ab.

„Ich habe lange davon geträumt, in der DTM fahren zu dürfen. Dass ich den Titel jetzt schon zweimal gewonnen habe, ist unglaublich“, sagt Rast. „René hat erneut eine eindrucksvolle Saison gezeigt und ist absolut verdient zum zweiten Mal Champion“, erklärte Audi-Motorsportchef Dieter Gass, nachdem sich Rast bereits zwei Rennen vor Saisonschluss die Fahrermeisterschaft 2019 gesichert hatte.

Titelverteidiger Rast ist erst der siebte Pilot in der DTM-Geschichte, der den prestigeträchtigen Titel in seiner Rookie-Saison gewann. Dabei hatte der Deutsche vor der Saison 2017 erst drei DTM-Rennen bestritten: Im Juli 2016 war er in Zandvoort beim Audi Sport Team Rosberg sprichwörtlich über Nacht für Adrien Tambay eingesprungen. Ohne jegliche Vorbereitung hinterließ Rast einen so guten Eindruck, dass er beim 2016er-Finale in Hockenheim Mattias Ekström vertreten durfte. Als Sechster holte Rast in seinem zweiten DTM-Rennen gleich die ersten Punkte und empfahl sich damit für einen Stammplatz in der Audi-DTM-Mannschaft.

Zwölf Monate später schnappte Rast auf der Zielgeraden Mattias Ekström den DTM-Titel weg. „René ist 2017 eine unglaubliche Saison gefahren“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Wir haben ihn nicht ohne Grund in unsere DTM-Mannschaft geholt und gute Leistungen von ihm erwartet. Dass er allerdings in seinem ersten DTM-Jahr gleich um den Titel kämpft – und diesen am Ende auch noch gewinnt –, damit hat wirklich niemand gerechnet. Auch René selbst nicht. Mitentscheidend war seine Grundschnelligkeit. Er war 2017 der beste Qualifyer.“

Zu Beginn der Saison 2018 lief zunächst plötzlich gar nichts mehr beim Champion. Tiefpunkt war ein spektakulärer Überschlag auf dem Lausitzring. Nach dem für Audi insgesamt schwierigen Saisonstart lag Rast nach neun Rennen mit 104 Punkten Rückstand abgeschlagen auf dem 15. Tabellenrang. Doch dem Audi-Fahrer gelang es mit einer bemerkenswerten Aufholjagd, 100 Punkte aufzuholen und sieben Rennen zu gewinnen, davon die letzten sechs – als erstem DTM-Fahrer überhaupt – in Folge. Am Ende fehlten nur vier Punkte zur erfolgreichen Titelverteidigung.

Gleich fünf neue DTM-Rekorde stellte Rast in der Saison 2019 auf: Der Audi-Pilot gewann seinen zweiten DTM-Fahrertitel mit 72 Punkten Vorsprung – dem größten der DTM-Geschichte. Er ist der erste DTM-Pilot, der sich in seinen ersten drei DTM-Jahren zweimal den Titel sicherte. Er sammelte 35 Punkte allein im Qualifying, startete 13 Mal aus der ersten Startreihe und siebenmal von der Pole-Position – damit überbot er den Rekord von Nicola Larini, der 1993 zwölfmal aus der ersten Reihe gestartet war.

Seine vierte volle Saison für das Audi Sport Team Rosberg geht der Titelverteidiger mit dieser Devise an: „Mindestens so erfolgreich sein wie letztes Jahr und für Audi wieder alle drei Titel gewinnen.“ 

René Rasts ungewöhnliche Karriere führte ihn innerhalb des Volkswagen-Konzerns vom Polo Cup bis nach Le Mans und nun in die DTM. Gleich dreimal gewann er dabei den Porsche Supercup, der im Rahmen der Formel 1 ausgetragen wird. Seit 2011 ist er im Zeichen der Vier Ringe aktiv. Am Steuer des GT3-Sportwagens Audi R8 LMS gilt er als Maßstab und Garant für Erfolge. Seine Siege bei den 24-Stunden-Rennen in Daytona, Spa und auf dem Nürburgring unterstreichen dies ebenso wie ein Titelgewinn im ADAC GT Masters.

Auf die Startnummer 1 des amtierenden DTM-Champions verzichtet René Rast wie schon nach seinem ersten Titelgewinn. Seine Begründung: „Die 33 ist mein Markenzeichen und hat mir bisher viel Glück gebracht. Ich finde sie optisch weiterhin cool und eine Doppelnummer kann sich jeder leicht merken.“ Rast ist und bleibt Pragmatiker durch und durch. 

Mit seiner Partnerin Diana und seinem 2016 geborenen Sohn Liam lebt der Deutsche in Bregenz auf der österreichischen Seite des Bodensees. „Ein Kind zu haben ist mega. Ich genieße die Zeit zu Hause extrem. Sie gibt mir Kraft für meine nächsten Einsätze auf der Rennstrecke.“ 

Ab sofort auch auf den Strecken der Formel E: Rast wird in der zweiten Saisonhälfte der Formel E neuer Teamkollege von Lucas di Grassi im Team Audi Sport ABT Schaeffler. „Ich verfolge die Formel E schon lange ganz genau und freue mich jetzt auf diese neue Herausforderung“, sagt René Rast. 

Biografie

René Rast (D)

Geburtsdatum: 26. Oktober 1986
Geburtsort: Minden (D)
Wohnort: Bregenz (A)
Familienstand: ledig (Partnerin Diana), ein Sohn (Liam)
Größe/Gewicht: 1,79 m/64 kg
Motorsport seit: 1996 (Audi-Fahrer seit 2009)

Karriere:

1996–2002 Kart
2002 1. Platz Deutscher ICA-Junioren-Kart-Cup
2003 Formel BMW ADAC
2004 Formel BMW ADAC
2005 1. Platz ADAC Volkswagen Polo Cup
2006 2. Platz Seat León Supercopa
2007 10. Platz Porsche Carrera Cup, 8. Platz 24 Stunden Nürburgring
2008 1. Platz Porsche Carrera Cup, 6. Platz Porsche Supercup
2009 2. Platz Porsche Supercup, VLN (Audi R8 LMS)
2010 1. Platz Porsche Supercup, ADAC GT Masters
2011 1. Platz Porsche Supercup, 5. Platz Porsche Carrera Cup, ADAC GT Masters (Audi R8 LMS)
2012 1. Platz Porsche Supercup, 1. Platz Porsche Carrera Cup, 1. Platz 24 Stunden Spa (Audi R8 LMS ultra), 1. Platz GT-Klasse 24 Stunden Daytona, ADAC GT Masters (Audi R8 LMS ultra)
2013 2. Platz GT-Klasse 24 Stunden Daytona (Audi R8 GRAND-AM), 6. Platz FIA GT Series, 6. Platz ADAC GT Masters, Blancpain Endurance Series (jeweils Audi R8 LMS ultra)
2014 1. Platz ADAC GT Masters, 1. Platz 24 Stunden Nürburgring, 1. Platz 24 Stunden Spa, 6. Platz Blancpain GT Series (jeweils Audi R8 LMS ultra)
2015 2. Platz FIA GT World Cup Macau (Audi R8 LMS)
2016 1. Platz GTD-Klasse 24 Stunden Daytona (Audi R8 LMS), 5. Platz LMP2-Klasse FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 3. Platz 24 Stunden Spa (Audi R8 LMS), 23. Platz DTM (Audi RS 5 DTM)
2017 1. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 3 Siege, 3. Platz 24 Stunden Daytona
2018 2. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 7 Siege, 1. Platz Nations Cup Race of Champions
2019 1. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 7 Siege
2020 DTM (Audi RS 5 DTM), 7 Siege, Formel E

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