Für Mike Rockenfeller ist 2016 eine besondere Saison. Es ist „Rockys“ zehntes Jahr bei Audi – und zugleich sein zehntes in der DTM.

Mike Rockenfeller und die DTM verbindet eine Art Hassliebe. „Die DTM macht mir vor allem dann Spaß, wenn ich vorne mitfahre“, gesteht er offen. „In der vergangenen Saison hatte ich deshalb nicht ganz so viel Spaß. Ich hoffe, dass wir 2016 wieder ein gutes Jahr haben werden.“

Sein bisher bestes Jahr in der DTM war die Saison 2013. Damals holte er mit dem Schaeffler Audi RS 5 DTM den Meistertitel. „Das war ein sehr emotionales Erlebnis, auch weil ich so lange auf diesen Moment hingearbeitet hatte.“

Seit 2006 startet Mike Rockenfeller in der international populären Tourenwagen-Rennserie. Die ersten Jahre am Steuer eines Vorjahreswagens waren hart. Motivation holte sich Rocky vor allem bei Sportwagen-Rennen, die er parallel zur DTM bestritt. 2010 gelang ihm mit dem Audi R15 TDI der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans, ein Jahr später hatte er beim französischen Langstrecken-Klassiker den schwersten Unfall seiner bisherigen Karriere.

Die LMP1-Sportwagen, wie der aktuelle Audi R18, faszinieren Mike Rockenfeller noch immer. Als DTM-Champion musste er sich Ende 2013 jedoch entscheiden: Den Titel in der DTM verteidigen oder in die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wechseln? Rocky entschied sich für die DTM, aus der sein gelb-grüner Schaeffler Audi RS 5 DTM auch kaum mehr wegzudenken ist.

Mit Timo Scheider bildet er das einzige DTM-Team, in dem zwei Champions als Teamkollegen an den Start gehen. Nach zwei gemeinsamen Jahren im Audi Sport Team Phoenix sind die beiden Audi-Piloten inzwischen privat befreundet und nehmen 2016 auch das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit dem neuen Audi R8 LMS gemeinsam in Angriff.

Zudem erhielt Rocky von Audi Sport die Freigabe, Anfang des Jahres das 24-Stunden-Rennen in Daytona und das 12-Stunden-Rennen in Sebring zu bestreiten. „Der US-Motorsport hat mir schon immer gut gefallen“, erzählt er. „Die beiden Renneinsätze in Florida haben mir unheimlich viel Motivation gegeben. Ich freue mich jetzt sehr auf die DTM.“

Die Mannschaft um Ernst Moser hat sich im Winter neu aufgestellt. „Wir haben aus den Fehlern, die wir im vergangenen Jahr gemacht haben, gelernt, viel geredet und viel verändert“, sagt Mike Rockenfeller. „Das alles Entscheidende ist in der DTM inzwischen das Qualifying – dafür hat unser Setup einfach nicht gepasst. Wir haben nun gesehen, worauf es ankommt und versuchen, es umzusetzen. Das Auto ist ausgereift, deshalb bin ich positiv gestimmt. Ich will 2016 von Anfang an vorne mitfahren, und natürlich ist mein Ziel, um die Meisterschaft zu fahren.“

Mit Arnau Niubo hat Mike Rockenfeller 2016 einen neuen Renningenieur an seiner Seite, den er von Entwicklungstests mit dem Audi RS 5 DTM bereits gut kennt. Unverändert ist seine Startnummer „99“. „Die ‚9‘ ist meine Glückszahl – da dachte ich mir, doppelt hält besser ...“

Die Einsätze in Florida haben Rocky auch bei der Vorbereitung auf die DTM 2016 geholfen. „Dort bin ich gemeinsam mit Marcel Fässler in sechs Tagen 700 Kilometer Fahrrad gefahren. Das ist eine solide Basis. Ich bin gut drauf und versuche, körperlich wie mental frisch und fit in die Saison zu starten.“

Die nötige Kraft gibt ihm auch das Familienleben. Seit Sommer 2014 sind die Rockenfellers in ihrem Haus auf der Schweizer Seite des Bodensees zu dritt. „Kinder zu haben, ist cool“, sagt Rocky. „Es ist ein ganz anderes Gefühl, nach Hause zu kommen. Das weiß jeder, der Kinder hat. Ich freue mich jedes Mal auf meine kleine Familie.“

Der Familie zuliebe hat Mike Rockenfeller seinen Audi RS 6 Avant nach zwei Jahren gegen einen Audi Q7 eingetauscht. „Zum Reisen mit der Familie ist der Q7 das Nonplusultra. Der Hammer wäre natürlich ein RS Q7. Für den neuen SQ7 habe ich ja schon einen Film gemacht. Dass Audi Sport eine eigene Marke geworden ist, finde ich super. Für mich schließt sich damit der Kreis. Es zeigt, was Audi vorhat und welche Bedeutung der Motorsport, sportliche Modelle und Sportlichkeit für das Unternehmen haben. Audi Sport zu einer Marke zu machen, ist ein wichtiger strategischer Schritt.“

Biografie

Mike Rockenfeller (D)

Geburtsdatum: 31. Oktober 1983
Geburtsort: Neuwied (D)
Wohnort: Landschlacht (CH)
Familienstand: verheiratet mit Susanne, zwei Söhne (Paul und Phil)
Größe/Gewicht: 1,75 m/68 kg
Motorsport seit: 1995 (Audi-Fahrer seit 2007)

Karriere
1995–2000 Kart
1997 1. Platz DMV Junior Cup
2000 1. Platz Jörg van Ommen Kart Cup
2001 4. Platz Formel König
2002 10. Platz Porsche Carrera Cup
2003 2. Platz Porsche Carrera Cup, Porsche Supercup
2004 1. Platz Porsche Carrera Cup, Porsche Supercup
2005 1. Platz GT2-Klasse FIA-GT-Meisterschaft, 1. Platz GT2-Klasse 24 Stunden Le Mans,
1. Platz GT2-Klasse 24 Stunden Spa
2006 1. Platz 24 Stunden Nürburgring, 5. Platz GrandAm-Serie,
8. Platz GT2-Klasse American Le Mans Series
2007 12. Platz DTM (Audi A4 DTM), 24 Stunden Le Mans (Audi R10 TDI)
2008 1. Platz Le Mans Series (Audi R10 TDI), 4. Platz 24 Stunden Le Mans
(Audi R10 TDI), 11. Platz DTM (Audi A4 DTM)
2009 3. Platz 12 Stunden Sebring (Audi R15 TDI), 14. Platz DTM (Audi A4 DTM),
24 Stunden Le Mans (Audi R15 TDI)
2010 1. Platz 24 Stunden Le Mans (Audi R15 TDI), 1. Platz 24 Stunden Daytona,
7. Platz DTM (Audi A4 DTM)
2011 6. Platz DTM (Audi A4 DTM), 1 Sieg, 24 Stunden Le Mans (Audi R18 TDI)
2012 4. Platz DTM (Audi A5 DTM), 3. Platz 24 Stunden Le Mans (Audi R18 ultra)
2013 1. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 2 Siege, ADAC Motorsportler des Jahres
2014 3. Platz DTM (Audi RS 5 DTM)
2015 10. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 1 Sieg, 3. Platz 24 Stunden Daytona
2016 19. DTM (Audi RS 5 DTM), 2. Platz GTE-Klasse 24 Stunden Daytona

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