In der Saison 2015 präsentierte Audi auf dem Automobilsalon in Genf zeitgleich den neuen R8* und den R8 LMS. Damit erlebten erstmals Serienmodell und Rennversion eine gemeinsame Premiere – und das aus gutem Grund: Beide sind technisch eng miteinander verwandt.

Der Motorsport liegt Audi in den Genen, und der neue Audi R8 bringt die geballte Rennsport-Kompetenz der Vier Ringe von der Rennstrecke auf die Straße. Der neue R8 V10 plus ist der stärkste und schnellste Serien-Audi aller Zeiten – kein anderer Audi bietet mehr dynamische Emotion. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Renningenieuren, Motorsportlern und Entwicklern ist der neue Audi R8 noch leistungsfähiger – das kommt sowohl dem Serienauto als auch dem auf dieser Basis entwickelten Audi R8 LMS zugute.

Beispiel Leichtbau: Die ASF-Karosserie präsentiert eine völlig neue Multimaterial-Leichtbauweise. Komponenten aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) bilden die B-Säulen, den Mitteltunnel und die Rückwand. Der Vorderwagen, der Dachbogen und der Hinterwagen sind als Fachwerk aus Aluminium-Gussknoten und -profilen aufgebaut, die teilweise aus neuen Legierungen bestehen. Wie immer im ASF ist jedes Bauteil exakt auf seinen Einsatzort und -zweck ausgelegt. So haben die Entwickler jetzt einige Bauteile aufgrund ihrer Funktion in die Rohkarosserie integriert. Die Rohkarosserie ist etwa 15 Prozent leichter als beim Vorgänger. Gleichzeitig ist die Torsionssteifigkeit des Serienmodells um 40 Prozent höher. Gerade im Hinblick auf die Steifigkeit setzt die Karosserie des neuen Audi R8 Maßstäbe. Die resultierende Leichtbaugüte ist Benchmark im Wettbewerb. Genau auf dieser ASF-Karosserie baut auch der Rennwagen auf. Ergänzt um einen Stahl-Überrollkäfig, fällt das neue Chassis im Rennwagen um 30 Kilogramm leichter aus als das des Vorgängers.

Beispiel Antrieb: Der Zehnzylinder-Motor wird im ungarischen Motorenwerk Győr per Handmontage gebaut – für die Straßenversion wie auch die Rennversion. Die neue Generation des Audi R8 nutzt die jüngste Entwicklungsstufe des 5.2-FSI-Zehnzylinders, der sich noch leistungs- und durchzugsstärker als bisher präsentiert.

Die serienmäßige Trockensumpfschmierung ist eine klassische Motorsport-Technologie. Sie erlaubt es, das Aggregat niedrig einzubauen, wovon der Schwerpunkt profitiert. Zudem stellt sie die Ölversorgung auch bei extremen Querbeschleunigungen sicher. Damit bietet der Motor Reserven, die auch für Rennsport-Zwecke völlig ausreichend sind. Der robuste V10 ist im Rennsport auf ein Inspektionsintervall von 10.000 Kilometer und eine Laufleistung von 20.000 Kilometer bis zur ersten Revision ausgelegt. Diese Werte sind für viele Teams ein entscheidendes Plus in der Wirtschaftlichkeitsrechnung des Rennwagens.

Die enge Verbindung von Serienproduktion und Rennwagen beginnt bei der Konstruktion und endet bei der Fertigung. Der neue Audi R8 entsteht in einem eigens für den Sportwagen neu errichteten Produktionsstandort der quattro GmbH – den Böllinger Höfen in Heilbronn. In der Manufaktur wird neben dem Serienmodell auch das Chassis des Rennwagens gebaut. Mit Rennsport-spezifischen Teilen komplettiert und fertiggestellt wird der Sportwagen dann in der Rennwagen-Fertigung in Heilbronn-Biberach. Die große Ähnlichkeit beider Modelle war schon beim Vorgänger prägend – und ein Garant für den Erfolg.