Im Interview gibt Rolf Michl, Projektleiter Audi Sport TT Cup, Einblicke in den neuen Markenpokal von Audi.

Mit dem Audi Sport TT Cup startet Audi einen neuen Markenpokal. Bitte erläutern Sie kurz das Konzept, das damit verfolgt wird.

In erster Linie wollen wir mit dem Audi Sport TT Cup die Rennsport-Qualitäten des Autos demonstrieren und damit auch das Serienmodell als Sportwagen aufladen. Gleichzeitig bietet der Cup talentierten internationalen Nachwuchsfahrern die Gelegenheit, in die Motorsport-Welt von Audi einzusteigen. Für uns ist es eine gute Möglichkeit, auf breiter Basis junge Fahrertalente zu sichten, die sich im Konzern weiterentwickeln können.

Wie lief der Auswahlprozess ab?

Wir hatten 165 Bewerbungen aus 30 Nationen. Diese hohe Anzahl an Bewerbungen aus der ganzen Welt ist eine Bestätigung für uns, dass der Audi Sport TT Cup nicht nur national, sondern auch international für große Aufmerksamkeit sorgen wird. Mit jeder einzelnen Bewerbung haben wir uns intensiv beschäftigt und in einem mehrstufigen Auswahlverfahren jene 18 Fahrerinnen und Fahrer ausgewählt, die nun die Chance bekommen, sich im Audi Sport TT Cup zu beweisen.

Beim Fitness-Camp Anfang März sind die Starter zum ersten Mal aufeinandergetroffen. Welche Erkenntnisse haben die fünf Tage gebracht?

Es war faszinierend zu sehen, wie schnell aus den 18 jungen Damen und Herren ein Team geworden ist. Wir haben damit unser erstes Ziel für das Fitness-Camp erreicht. Auf der Rennstrecke werden die Teilnehmer Kontrahenten sein, aber abseits der Wertungsläufe sollen sie in ihrem Entwicklungsprozess so viel wie möglich voneinander lernen – sportlich und menschlich.

Aus dem Allgäu ging es sofort weiter zu den Testfahrten nach Spanien. Wie haben Sie die ersten Kilometer der Teilnehmer in den neuen Rennwagen erlebt?

Es war für mich und alle im Team ein beeindruckendes Erlebnis, als die Motoren der Audi TT cup gestartet wurden und die Starter zum ersten Mal auf die Strecke gegangen sind. Ich bin von der Performance des Fahrzeugs wirklich beeindruckt. Auch unsere jungen Fahrer haben einen hervorragenden Job gemacht. Die Instruktoren Markus Winkelhock und Marco Werner haben ausdrücklich gelobt, wie schnell sich alle 18 Starter an den Rennwagen gewöhnt haben und mit welcher Akribie sie ihr individuelles Set-up herausgefahren haben.

Sie haben die Instruktoren angesprochen. Wie läuft die Zusammenarbeit mit Markus Winkelhock und Marco Werner ab?

Beide bringen unglaublich viel Motorsport-Erfahrung mit, die sie an die Teilnehmer weitergeben. Markus ist unter anderem FIA-GT1-Weltmeister und hat die 24-Stunden-Rennen in Spa und auf dem Nürburgring gewonnen. Marco ist dreimaliger Sieger bei den 24 Stunden von Le Mans. Wir sind sehr glücklich, dass uns die beiden zur Seite stehen. Ab dem ersten Gespräch haben wir gespürt, mit wie viel Leidenschaft sie ans Werk gehen. Die jungen Talente vertrauen ihnen und profitieren sehr von ihrem Wissen. Da hat die Chemie vom ersten Augenblick gestimmt.

Das Starterfeld hat ein Durchschnittsalter von 21 Jahren. Bringen die Talente dennoch schon Erfahrung aus dem Motorsport mit?

Ja, der Großteil der Fahrer verfügt bereits über Erfahrung aus anderen Motorsport-Kategorien. Das geht von Kart- über Formelsport bis hin zu kleineren Tourenwagen-Serien. Trotz des niedrigen Durchschnittsalters ist es uns wichtig, dass unsere Fahrer früh lernen, was zum Motorsport dazugehört. Das sind neben dem Fahren auf der Rennstrecke auch einige Optionen, um das Set-up zu verändern. Jeder Teilnehmer kann von den Mechanikern individuelle Veränderungen definierter Komponenten vornehmen lassen. Dazu zählen die Justierungen des vorderen und hinteren Stabilisators, des Traction Control System (TCS) und der Differenzial-Einstellungen in drei definierten Modifikationen. Zusätzlich dürfen die Piloten durch ihren definierten Helfer den Reifendruck im Rahmen der vorgegebenen Grenzwerte verändern lassen.

Wie sieht Ihr Ausblick auf die Premierensaison im Audi Sport TT Cup aus?

Die Teilnehmer, Partner und Fans des Audi Sport TT Cup dürfen sich auf sechs tolle Events im Rahmen der DTM freuen. Die deutschen Veranstaltungen finden traditionell vor einer großen Kulisse statt. Hockenheim, Norisring, Oschersleben und Nürburgring sind große Namen, auf die wir uns sehr freuen. Auch zum Red Bull Ring in Österreich kommen in der Regel sehr viele Zuschauer. Aufgrund der Wahlmöglichkeit der Fahrzeugfarbe durch die Teilnehmer geht ein kompetitives Feld an den Start, das auch optisch sehr attraktiv sein wird.”