Der Italiener Marcello Lotti hat im Jahr 2015 die Kategorie TCR geschaffen. Die Abkürzung steht für „Touring Car Racing“ und hat sich seither als kostengünstige und attraktive Plattform im weltweiten Tourenwagensport durchgesetzt.

Viele Fans von Audi erinnern sich noch bestens an die Ära der Supertourenwagen (STW): Audi war mit dem A4 quattro in den Neunzigerjahren einer der Protagonisten in dieser Klasse und feierte allein 1996 sieben Meisterschaftssiege weltweit. Die Kategorien S2000 und TC1 lösten anschließend die Supertourenwagen ab. Eskalierende Budgets bedeuteten, dass die TC1-Kategorie fast nur noch kostenintensiven Werkssport ermöglichte. Was fehlte, war eine Einsteiger-Kategorie. Diese Lücke füllte Marcello Lotti mit dem TCR-Reglement. In kürzester Zeit entstanden mehr als 20 Rennserien für TCR-Modelle.

Niedrige Kosten von weniger als 130.000 Euro für einen rennfertigen Tourenwagen, der auch Langstreckendistanzen bewältigt, sind für Teams im Breiten- wie im Spitzensport gleichermaßen attraktiv. Die Balance of Performance und das Kompensationsgewicht sollen die Chancengleichheit zwischen den Rennwagen von inzwischen 14 Herstellern maximieren.

Seit 2018 ist der WTCR – FIA-Tourenwagen-Weltcup die hochrangigste internationale TCR-Rennserie. Viele Kunden engagieren sich in nationalen Serien, darüber hinaus gibt es kontinentale Serien wie die TC America, TCR Europe, TCR Asia oder TCR Australia. Neben reinen TCR-Serien haben eine Reihe weiterer Meisterschaften Klassen für TCR-Rennwagen eingerichtet, etwa die Nürburgring Langstrecken-Serie in Deutschland, die Canadian Touring Car Championship, die Super Taikyu Series in Japan oder die 24H Series, die sich auf drei Kontinente erstreckt. Eine Besonderheit stellen die TCR DSG-Rennserien dar, die seit 2019 in Italien und seit 2020 zusätzlich auch europaweit ausgetragen werden: Sie sind den Rennwagen von Audi, Cupra und Volkswagen vorbehalten, die auf das Doppelkupplungsgetriebe aus dem Volkswagen-Konzern vertrauen.