Die GT4-Kategorie erwacht ab 2017 zu neuem Leben. Dann wird die SRO Motorsports Group diese bereits seit 2007 bestehende Rennwagenklasse in neuen Rennserien einführen und konsequent weltweit vermarkten.

Das Konzept der GT4-Klasse richtet sich eindeutig an Privatiers: Geringfügige Änderungen gegenüber dem Serienmodell sowie überschaubare Kosten bei Anschaffung und Unterhalt grenzen diese Kategorie deutlich gegenüber den aufwendigeren, schnelleren und teureren GT3-Modellen ab. Damit bietet sich die GT4-Klasse als attraktive Straßensportwagen-Kategorie an, die ideal auf die Bedürfnisse von Amateurpiloten zugeschnitten ist.

Technisch dürfen die Rennwagen kaum gegenüber ihrer Basis verändert werden, die verwendeten Materialien der Karosserie müssen den jeweiligen Werkstoffen der Serienbauteile entsprechen. Nur für wenige Bereiche erteilt die SRO auf Antrag Ausnahmegenehmigungen (sogenannte Waiver). Dies hat gleich zwei Vorteile: So können lediglich einzelne Baugruppen durch rennsportspezifische Konstruktionen optimiert werden – das steigert die Chancengleichheit. Zugleich verhindert die Nähe zum Serienprodukt eine Kosteneskalation, da nicht generell aufwendigere Technik entwickelt und homologiert werden darf. Die Hersteller müssen für verschiedene Bereiche wie beispielsweise die Steuerelektronik von Motor, Getriebe oder ABS-Bremssystem Referenzteile hinterlegen. Damit ist jederzeit der Abgleich mit dem Serienmodell sichergestellt.

Der größte Durchbruch für die GT4-Kategorie ergibt sich ab 2017 durch die intensive Vermarktung. Die SRO Motorsports Group führt diese Klasse in vielen Regionen und Ländern ein, fördert damit auch bereits bestehende GT4-Wettbewerbe und hat durch internationale Vereinbarungen weltweite Einsatzmöglichkeiten geschaffen. So wird in Europa eine Wertung für Nord und Süd eingeführt. Die Französische GT-Meisterschaft vertraut ab 2017 exklusiv auf GT4-Modelle. In Großbritannien, Italien, Australien, China und der neuen Blancpain GT Series Asia sind sie Teil eines umfassenderen GT-Starterfeldes. In Nordamerika öffnen mit der IMSA Continental Tire Sportscar Challenge und der Pirelli World Challenge die beiden größten Sportwagenserien ihre Starterfelder zusätzlich für die GT4-Modelle. Weitere Serien wie die VLN in Deutschland oder die 24H Endurance Series komplettieren die Liste.