• Audi R10 TDI in Laguna Seca weiter ungeschlagen
  • Siebter Gesamtsieg in der American Le Mans-Serie 2008
  • Luhr/Werner knapp vor Albers/Pirro
ALMS 2008
Lucas Luhr vor Christijan Albers

Audi konnte zum Abschluss seiner erfolgreichen Sportwagen-Saison 2008 einen weiteren Doppelsieg feiern. Beim Finale der American Le Mans-Serie in Laguna Seca (US-Bundesstaat Kalifornien) setzten sich die beiden Deutschen Lucas Luhr und Marco Werner knapp gegen ihre Teamkollegen Christijan Albers und Emanuele Pirro durch.

Damit blieb der Audi R10 TDI auf der Strecke in Laguna Seca, auf der die leichteren LM P2-Sportwagen traditionell einen klaren Vorteil haben, auch im dritten Einsatz ungeschlagen. 2006 und 2007 hatten jeweils Dindo Capello und Allan McNish gesiegt.

Das Rennen war eines der ungewöhnlichsten der Saison. Nicht weniger als zwölfmal – und damit öfter als je zuvor in diesem Jahr – musste das Safety Car auf die Strecke gehen. Während 46 der 145 Runden herrschte somit Überholverbot.

Das Team Audi Sport North America kam mit den schwierigen Umständen bestens zurecht. Aus der fünften Startreihe ins Rennen gegangen, konnten die Audi Piloten vor allem bei den Restarts den Drehmomentvorteil ihres TDI-Motors ausspielen und Platz um Platz gutmachen.

Nur 37 Runden benötigte Lucas Luhr, um sich vom zehnten Startplatz an die Spitze nach vorne zu kämpfen. Weil er kurz danach jedoch unter „Grün“ zum ersten Tankstopp an die Box kommen musste, verloren Lucas Luhr und Marco Werner eine Runde und fielen zeitweise auf den zwölften Platz zurück.

Damit schienen Sportwagen-Debütant Christijan Albers und Emanuele Pirro die besten Chancen auf den Sieg zu haben. Pirro übernahm in der 89. Runde mit einem sehenswerten Überholmanöver die Führung und verteidigte diese bis zur letzten Gelbphase.

Beim entscheidenden Restart musste er sich jedoch seinem Teamkollegen Marco Werner beugen, der sich wieder nach vorne gekämpft hatte und damit 20 Minuten vor Rennende die Führung übernahm. Mit 1,941 Sekunden Vorsprung überquerte Werner die Ziellinie als Sieger vor Emanuele Pirro, der nach seinem letzten Einsatz mit dem Audi R10 TDI Tränen in den Augen hatte.

Für Audi war es in der American Le Mans-Serie der siebte Gesamtsieg im elften Rennen. Je zwei Siege gingen an Acura/Honda und Porsche. Lucas Luhr und Marco Werner feierten ihren achten Saisonsieg in der LM P1-Klasse. Die beiden Deutschen hatten sich bereits vorzeitig den Titel in der Fahrerwertung der LM P1-Kategorie gesichert.

Emanuele Pirro sicherte sich den dritten Platz in der Meisterschaft. Christijan Albers beendete sein erstes Sportwagen-Rennen auf Anhieb auf dem Podium.

Stimmen nach dem Rennen in Laguna Seca

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Das war ein tolles Finale mit einem super Ergebnis für Audi am Ende einer sehr guten Saison. Wir waren heuer sicherlich nicht diejenigen, die im Qualifying immer ganz vorne dabei waren. Aber wir haben es mit harter Arbeit, sehr guter Strategie, einer tollen Mannschaft und einem wirklich guten Renn-Speed am Ende immer zu unseren Gunsten wenden können. Die Rennen in der American Le Mans-Serie waren in diesem Jahr immer bis zum Schluss unheimlich spannend. Wir haben in allen Rennen Motorsport vom Feinsten gesehen.“

Lucas Luhr (Audi R10 TDI #2): „Das war im wahrsten Sinne des Wortes ein – Entschuldigung – geiles Rennen! Ich hatte am Anfang meine Chancen immer nur bei den Restarts, die habe ich genutzt. Marco (Werner) hat am Ende bei den Restarts alles so gemacht wie ich am Anfang. Der letzte Restart, bei dem er Emanuele (Pirro) überholt hat, war wirklich sehenswert. Ich bin super happy. Danke an alle im Team!“

Marco Werner (Audi R10 TDI #2): „Das war ein toller Tag für uns. Lucas (Luhr) hat am Anfang einen super Job gemacht. Er ist von Platz zehn schon einmal auf Platz eins nach vorne gefahren. Wir haben zwischenzeitlich eine Runde verloren. Danke an Audi und das Team Champion, dass es uns wieder in die Führungsrunde zurückgebracht hat. Am Ende lag es dann an mir. Ich habe hart attackiert und versucht, die Reifen in den Gelbphasen sauber zu halten.“

Christijan Albers (Audi R10 TDI #1): „Das war wirklich gut. Ich war ziemlich vorsichtig, was sich am Ende ausgezahlt hat. Es war mein erstes Rennen mit dem R10 TDI, und ich wollte nichts falsch machen. Pirro hat am Ende des Rennens einen sehr guten Job gemacht. Ich freue mich für das Team. Das Ergebnis ist großartig.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Ich habe das Rennen wirklich genossen. Wir sind von den Plätzen neun und zehn gestartet und haben einen Doppelsieg geholt. Leider war ich beim letzten Restart im zweiten Gang statt im ersten. Nach so vielen guten Restarts in meiner Karriere habe ich dieses Mal geschlafen. Aber alles in allem war es ein positives Rennen. Ich möchte Christijan (Albers) danken, der bei seinem ersten Sportwagen-Rennen gut gefahren ist. Und ich möchte allen Leuten danken, die über mich hier sehr schöne Dinge gesagt haben.“

Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): „Das war ein großartiges Saisonende für uns – und auch für Emanuele (Pirro). Beide Teams haben erneut gut gearbeitet und hatten eine tolle Strategie. Einen Doppelsieg von den Startplätzen neun und zehn aus zu erzielen, ist etwas Besonderes. Es war ein großartiges Jahr, eines der besten, das ich je erlebt habe. Ich möchte jeden in unserem Team dafür danken.“

Das Ergebnis in Laguna Seca

1. Luhr/Werner (Audi R10 TDI) 145 Rd. in 4:01.05,315 Std. (1. LM P1)
2. Albers/Pirro (Audi R10 TDI) + 1,941 Sek. (2. LM P1)
3. Montagny/Kanaan (Acura/Honda) + 3,536 Sek.
4. de Ferran/Pagenaud (Acura/Honda) + 3,590 Sek.
5. Dumas/Bernhard (Porsche) + 9,481 Sek.
6. Castroneves/Briscoe (Porsche) + 26,178 Sek.
7. Smith/Dyson (Porsche) + 45,278 Sek.
8. Franchitti/Leitzinger (Porsche) + 1.18,045 Min.
9. Fernandez/Diaz (Acura/Honda) - 1 Rd.
10. Maassen/Long (Porsche) - 1 Rd.

- Ende -